Die „Oberbergischen“ beim TuS – Interview mit Dennis Aust

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SEit jahren eine feste Größe beim TuS Ferndorf - Dennis Aust und die Oberbergischen

Seit Jahren feste Größen beim TuS Ferndorf – Dennis Aust und die Oberbergischen

Seit mittlerweile sechs Jahren ist die „Stählerwiese“ eine beliebte Anlaufstelle für oberbergische Handballfans. In der stets ausverkauften 1.200 fassenden Spielstätte des TuS Ferndorf spielt seit Jahren ein halbes Dutzend oberbergische Handballer. Den Anfang machten 2006 Torhüter Kai Rottschäfer, der vom damaligen Oberligisten TV Rodt-Müllenbach kam, und die Sijaric-Brüder Alen und Mirza, die von der HSG Bergneustadt-Gummersbach ins Siegerland wechselten.

Der damalige Oberligist Ferndorf hatte sich den Aufstieg in die Regionalliga West auf die Fahnen geschrieben. 2007 wechselte dann Rechtsaußen Dennis Aust vom Oberligisten TuS Derschlag zum TuS, um dort direkt den Aufstieg zu schaffen. Mit Carsten Lange (HSG Remscheid) und Tim Hilger (TuS Opladen) fanden 2008 zwei regionalligaerfahrene Rückraumspieler den Weg nach Ferndorf. Somit spielt das oberbergische Sextett bereits seit fünf Jahren gemeinsam für den TuS Ferndorf.

Nach zwei gemeinsamen Spielzeiten in der Regionalliga West spielten die Ferndorfer ab 2010 in der neu gegründeten 3. Liga West. Im ersten Jahr wurde der TuS, angeführt von 3.-Liga-Torschützenkönig Dennis Aust, Westdeutscher Meister. Aus finanziellen Gründen verzichtete der TuS auf den Aufstieg, peilte den Aufstieg in die 2. Bundesliga aber für die kommende Spielzeit an. Dieses Unternehmen glückte und mit den sechs Oberbergern feierte der TuS dieses Jahr den Aufstieg in Deutschlands zweithöchste Handballspielklasse.

Ohne einen einzigen Profi, versuchen die Ferndorfer die Klasse zu halten. Nach einer durchwachsenen Hinrunde steht der TuS auf Platz 18 und damit auf einem Abstiegsrang. Doch das rettende Ufer ist in greifbarer Nähe und Platz elf nur fünf Punkte entfernt. Über die Hinrunde, das Unternehmen Klassenerhalt und den VfL Gummersbach sprach OA-Redakteur Nils Hühn mit Ferndorfs Kapitän Dennis Aust.

 Oberberg-Aktuell: Dennis, erst einmal herzlichen Glückwunsch zum sensationellen Sieg gegen Bundesligaabsteiger Hüttenberg, den ihr damit von Platz drei kegelt habt. Machen solche Siege Mut, den drohenden Abstieg abzuwenden?

Dennis Aust: Ja auf jeden Fall. Das zeigt, dass wir in der Lage sind, jeden Gegner in der Liga zu schlagen. Egal ob es Top-Zweitligisten oder sogar Bundesligaabsteiger sind. Der Klassenerhalt ist also möglich.

 OA: In der Hinrunde konntet ihr nur vier Siege feiern und zwei Mal reichte es zu einer Punkteteilung. Was muss passieren, damit ihr in der Rückserie mehr Siege einfahrt.

Aust: Wir brauchten etwas Zeit, um uns von der 3. Liga an die 2. Bundesliga zu gewöhnen, wo viele Teams Profimannschaften sind. Die Hinserie war eine Findungsphase, in der wir viel Verletzungspech hatten. Um die Liga zu halten, muss alles passen: Angefangen bei starken Torhüterleistungen bis hin zu unserem Tempospiel, dass uns die vergangenen Jahre ausgezeichnet hat.

 OA: Mit sechs Spielern bilden die Oberberger bei Ferndorf einen großen Block und fast alle stehen regelmäßig in der Anfangssieben. Wie ist das Gefühl mit Freunden und ehemaligen Jugendspielern nun in der 2. Bundesliga aufzulaufen?

Aust: Super! Besser geht es eigentlich gar nicht, als mit den Jungs zusammen zu spielen, mit denen man schon in der Jugend aktiv war. Das ist auch unsere große Stärke. Wir sind nicht bloß ‚Arbeitskollegen‘, sondern Freunde und eine echte Mannschaft.

 OA: Mittlerweile bist du sogar Kapitän. Was zeichnet dich aus deiner Sicht besonders aus, und kann es für dich, trotz deiner 28 Jahre, noch höher hinausgehen?

Aust: Trotz meiner 28 Jahre bin ich sehr lernfähig und man wächst schließlich mit seinen Aufgaben. Mittlerweile rücken aber andere Dinge in den Vordergrund. Das Studium leidet und sollte der nächste Schritt folgen, müsste man Vollprofi sein. Diese Entscheidung kann man in jungen Jahren treffen, aber jetzt wird das wohl nichts mehr.

 OA: Mit Sicherheit verfolgst du die Entwicklung deines Heimatvereins VfL Gummersbach. Kann es sein, dass ihr in der kommenden Saison in der 2. Liga gegeneinander spielt?

Aust: Das glaube ich nicht. Der VfL ist viel zu stark, hatte aber ähnliche Verletzungsprobleme wie wir. Wenn bei einem kleinen Kader drei, vier Stammspieler ausfallen, dann wird es schwer. Vom Potenzial wird Gummersbach die Liga locker halten. Ich sehe andere Mannschaften auf den Abstiegsplätzen.

 OA: Du hast beim VfL alle Jugendmannschaften durchlaufen, wurdest Torschützenkönig in der 3. Liga und bist Führungsspieler bei einem Zweitligisten. Kamen die Verantwortlichen des VfL auf dich zu, um einen waschechten Gummersbacher zurück in der Kreisstadt zu holen?

Aust: Ich habe öfters Kontakt zu ehemaligen VfL-Spielern wie Gunnar Jäger oder Maik Thiele (Trainer der VfL-Reserve, Anmerkung der Redaktion). Natürlich fragen die dann nach, aber eine offizielle Anfrage gab es nicht.

 OA: Auf welchem Platz steht am Ende der Saison der VfL Gummersbach und auf welchem ihr?

Aust: Ich glaube der VfL belegt einen Platz zwischen zehn und zwölf. Wir schaffen mindestens Tabellenplatz 14.

 OA: Vielen Dank für das Gespräch Dennis. Die gesamte Sportredaktion von Oberberg-Aktuell wünscht dir und den oberbergischen Legionären viel Erfolg bei der Mission Klassenerhalt.

Aust: Vielen Dank.

[quellenangabe quelle=“oberberg-aktuell.png“ autor=“Nils Hühn“ datum=“29.12.2012″ link=“http://www.oberberg-aktuell.de/index.php?id=69&tx_ttnews%5Btt_news%5D=141377″][/quellenangabe]

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