Drei Sekunden zuviel…

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Es wurde „geackert und gekämpft“, doch am Ende keine Punkte für den TuS

Es war knapp, und es war ärgerlich. Aber um das Positive vorweg zu nehmen: Beim Spiel der Ferndorfer Handballer in Hildesheim war zumindest der Kampfgeist wieder da.

Am Ende standen die Siegerländer nach toller Aufholjagd und eigener Führung aber auch in der Sparkassen-Arena mit leeren Händen da – und das ist wohl die Erklärung, warum der TuS momentan Tabellenletzter der zweiten Liga ist. Im Kellerduell mit dem Bundesliga-Absteiger unterlagen die Ferndorfer mit 26:27 (8:12), das gleiche Resultat, was auch die HSG Nordhorn/Lingen vor zwei Wochen in Hildesheim die Punkte gekostet hatte.

Zu Beginn des Spiels war dabei anderes zu befürchten gewesen, denn nach anfänglichem 2:2 war der TuS zunächst in deutlichen Rückstand geraten. „Wir haben in dieser Phase sechs klare Chancen nicht genutzt, darunter einen Siebenmeter. Und wir haben drei Zeitstrafen kassiert“, fasste Trainer Caslav Dincic die Phase bis zu 19. Minute zusammen, nach der auf einmal ein 11:3 (!) auf der Anzeigetafel leuchtete.

Ferndorf fand in der Deckung keinen Zugriff, Dincic stellte um, spielte in der Folge 4:2-Deckung. Das funktionierte bestens, in der verbleibenden Zeit bis zur Pause gelang Hildesheim nur noch ein Treffer. Im Angriff belebte der eingewechselte Marijan Basic das Spiel, Ferndorf wirkte nun handlungsschneller. Der TuS kam kurz nach Seitenwechsel durch einen Doppelpack von Basic auf 12:10 heran, aus der großen Acht-Tore-Hypothek war ein Mini-Rückstand geworden.

Der TuS biss sich jetzt fest, ließ sich auch durch das 21:17 nicht abschütteln und erzielte beim 22:22 (49.) durch Alen Sijaric erstmals nach dem 2:2 wieder den Ausgleichstreffer. Danach übernahmen die Gäste sogar das Kommando. Nach dem 25:24 und gleich drei Paraden von Max Hamers (darunter ein Siebenmeter) erhöhte Kapitän Dennis Aust auf 26:24 – der Auswärtssieg war zum Greifen nahe, es waren noch drei Minuten, die der TuS überstehen musste. Eineinhalb davon allerdings in Unterzahl, kurz zuvor hatte Barkow eine Zeitstrafe gesehen. Die Überzahl nutzte Hildesheim zum 26:25, nach einem schlecht gewählten Ferndorfer Abschluss von Linksaußen fiel im Gegenstoß das 26:26. Noch eine Minute und 17 Sekunden, Auszeit Ferndorf. Bloß den Ball halten, viel Zeit runterspielen und dann vielleicht den „big point“ landen – das musste nun die Devise sein. Doch über eine Minute angreifen kann man nur selten, ohne dass die Schiedsrichter den Arm heben, Heider Thomas bekam kurz vor Ende das Zeitspiel abgepfiffen. Hildesheim reagierte gedankenschnell, schickte Martin Murawski auf die Reise zum Gegenstoß – und der traf mit dem Abpfiff ins Herz der Gäste. 27:26, Abpfiff. „Es ist schade, wir hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt“, kommentierte Dincic das Spiel.

Würde es eine Tabelle mit verdienten Punkten geben, der TuS wäre in der Tabelle wohl einige Platzierungen besser gestellt. Da dies nicht der Fall ist, dürften sich die Ferndorfer darauf freuen, am kommenden Wochenende zumindest nicht wieder verreisen zu müssen. Nach dem Auswärts-Monat April wartet am 4. Mai das Heimspiel gegen den HC Erlangen auf die Siegerländer. Voraussichtlich (abgesehen von Davorin Prskalo) dann sogar wieder mit vollem Kader.

Statistik:

DJK: Schulz, Mayer– Murawski (6/4), John (5), Chantziaras (4), Nartey, Tzimourtos (je 3), Meschke, Quist (je 2), Nikolov, Weißbach (je 1), Herbold, Hoffmann.

TuS: Rottschäfer, Hamers – Basic (8/3), Thomas (7), Hilger (6), Lange (2), Aust, Breuer, A. Sijaric (je 1), Barkow, Bettig, J. Schneider, Johnen (n.e.).


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