Fünfter Sieg dank starker Abwehr

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Dennis Aust hier in den Fängen der Vareler Abwehrwand. (Foto: Horst Schaumann)

Dennis Aust hier in den Fängen der Vareler Abwehrwand. (Foto: Horst Schaumann)

Der TuS Ferndorf bleibt in der 3. Liga West auf Kurs – und zwar auf Spitzenkurs. Die Jungs von Erik Wudtke sind auch nach dem fünften Spieltag verlustpunktfreier Tabellenführer, nachdem sie gegen die robuste HSG Varel-Friesland mit 24:22 (15:13) gewannen. Es war das erwartet schwere Spiel in der Kreuztaler Sporthalle Stählerwiese. Zwei Mannschaften, die an diesem Abend vor allem von guten Abwehrreihen und zwei hervorragenden Torhütern profitierten, schenkten sich nichts. Die Härte der Gangart zeigte sich gleich in den ersten Minuten, als Moritz Barkow nach einem Anspiel an den Kreis vom turmhohen HSG-Innenblock um Schinnerer und Lemke umgerissen wurde. Kleine Kampfansagen von Kreisläufer Helge Janssen inklusive. In der umkämpften Anfangsphase gingen die Gäste durch einen schönen Dreher von Thore Linda zunächst mit 4:3 in Führung, nachdem zuvor Moritz Barkow einen Tempogegenstoß vergeben hatte und in André Seefeldt seinen Meister fand. Überhaupt war der riesige Varel-Keeper immer wieder Endstation für Ferndorfer Angriffe – er fand jedoch sein Pendant auf der Gegenseite im grünen Trikot: Auch Kai Rottschäfer zeigte wieder eine hochkonzentrierte Leistung über 60 Minuten – Kollege Max Hamers hatte weiterhin mit Problemen im Hüftbereich passen müssen.

Das Ferndorfer Führungstor zum 5:4 war dann ein Abbild des schnellen Handballs, den die Kreuztaler Zuschauer so gerne bejubeln: Die offensive Deckung des TuS zwang Niels Bötel in den Wurf, Kai Rottschäfer parierte und über Mirza Sijaric ging die Post ab auf Carsten Lange, der das Tor erzielte. Drei Gegenstöße später – und der TuS führte 8:4 (9. Minute). Dann eine kuriose Situation: Gleich zwei Zeitstrafen auf einmal gegen den TuS Ferndorf – Sijaric und Hilger mussten runter. Die doppelte Überzahl nutzten die Gäste aus dem Norden aus und kamen auf 9:8 wieder heran. Aber auf mehr nicht, denn Kai Rottschäfer packte alle Hände und Füße aus, die er hatte: Drei, vier reaktionsschnelle Paraden hintereinander brachten seine Vorderleute immer wieder in gute Kontermöglichkeiten. Doch schon nach 20 Minuten die Erkenntnis: Ferndorf ließ zu viele gute Gelegenheiten aus. Barkow, Lange, Bettig – jeder scheiterte mindestens einmal an Seefeldt im Vareler Tor. Und so war die Partie beim Halbzeitstand von 15:13 weit davon entfernt, in eine Richtung vorentschieden zu sein.

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Auch nach dem Seitenwechsel bot sich den Zuschauern in der Stählerwiese das gleiche Bild: Engagierte Ferndorfer Abwehrarbeit und auf der Gegenseite nicht minder engagierte Vareler Defensivspezialisten. Immer wieder musste das Team von Erik Wudtke für Torerfolge hart arbeiten oder besonders schnell auf den Beinen sein, denn die hochgewachsene Deckung der HSG war schwer zu überwerfen. Besonders die Hereinnahme von David Breuer tat hier gut, er überwand André Seefeld einige Male mit flachen oder verdeckten Würfen. Auch über den Kreis ging viel: Vor allem das Anspiel auf den beweglichen Moritz Barkow war immer wieder ein probates Mittel, der sowohl nach Pässen an den Kreis als auch per Gegenstoß traf und am Ende mit sechs Toren bester TuS-Schütze war. Als Tim Hilger gegen den immer noch bärenstarken Seefeldt in der 43. Minute zum 21:15 traf, witterten die ersten Zuschauer schon eine Vorentscheidung. Doch weit gefehlt: Auch jetzt kamen die Gäste der HSG Varel noch einmal heran und machten es weiter spannend.

In den letzten 12 Minuten gelang den Ferndorfern nur noch ein Tor, die Wudtke-Sieben zehrte nun von dem kurzen Zwischenspurt und schaffte es, die HSG bis zur Schlusssirene auf Abstand zu halten. TuS-Coach Erik Wudtke sagte nach dem Spiel: „Es war einfach unheimlich schwierig für uns, über die Deckung von Varel zu werfen, daher kamen viele flache Bälle von uns worauf sich André Seefeldt gut eingestellt hat. Da ist es nicht so einfach, viele Tore zu erzielen. Dennoch bin ich mit der Wurfquote aus dem Rückraum nicht zufrieden, da werden wir weiter dran arbeiten. Anders sieht es mit der Abwehrarbeit aus, da waren wir gerade was die Kreuzbewegungen angeht, schon besser als zuletzt.“

„Intensiv beschreibt die Partie sehr gut. Das war in meinen Augen wieder ein sehr guter Gegner. Vor meinem Kollegen auf der anderen Seite, André Seefeldt, habe ich eh einen riesen Respekt, der war mit Abstand bester Vareler Spieler. Wir waren aber vorne auch einfach zu harmlos. Wir haben nach 15 Minuten elf Tore auf dem Konto gehabt. Und nach 60 haben wir 24, da fehlte das Tempo, die richtige zweite Welle und wir haben uns zu sehr auf David, Simon und Alex im Rückraum verlassen. Die haben zwar immer wieder Lücken gefunden, aber da stand eben auch immer noch der Torwart. Aber insgesamt war das ein verdienter Sieg, Varel ist uns über die gesamten 60 Minuten gesehen nicht gefährlich geworden“, so Kapitän Kai Rottschäfer.

TuS: Rottschäfer, Barkow (6), Aust (4), David Breuer (4), Lange (3), Bettig (3/1), Hilger (2), Koke (2), Schneider, Mirza Sijaric, Alen Sijaric, Simon Breuer, Johnen.

Es geht weiter für den TuS Ferndorf mit einem Auswärtsspiel: Am 5. Oktober treten die Siegerländer um 20 Uhr bei der HSG Krefeld an.


 

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