„Gebrauchter“ Abend im Erzgebirge

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Lucas Schneider war mit 4 Toren in Aue erfolgreich (Foto: Schaumann)

Lucas Schneider war mit 4 Toren in Aue erfolgreich (Foto: Schaumann)

Ohne Punkte und enttäuscht kehrten in der Nacht zum Samstag die Handballer des TuS Ferndorf vom Auswärtsspiel beim EHV Aue zurück ins Siegerland. In der Partie des neunten Spieltags der 2. Bundesliga musste sich der TuS den Gastgebern mit 23:24 (12:12) geschlagen geben und steht damit erneut mit leeren Händen da.

Dass die Aufgabe bei den von vielen Experten als stark eingeschätzten Auern eine sehr schwere werden würde, war den Ferndorfern im Vorfeld klar. Und diese Einschätzung bewahrheitete sich von Minute Eins an in der intensiven Atmosphäre der Erzgebirgshalle. Die Ferndorfer mussten kurzfristig mit einigen Rückschlägen klar kommen: Zusätzlich zum verletzten Kreisläuferduo Heyme/Brauer fielen für das Spiel auch noch Tim Sartisson und Marius Kastening verletzungsbedingt aus. „Die Vorzeichen waren einfach schon nicht gut, dazu kam die Ansetzung eines so jungen Schiedsrichter-Gespanns bei solch einem Spiel in dieser engen, geladenen Halle“, beschrieb TuS-Coach Michael Lerscht sein Gefühl vor dem Spiel. Sein Team benötigte einen Großteil der ersten Halbzeit, um gegen physisch starke EHV-Akteure überhaupt in die Gänge zu kommen. Erst nach acht Minuten traf Patrick Bettig zum ersten TuS-Treffer (3:1), der Rechtshänder zeigte dann jedoch bis zur Pause eine gute Leistung. Die Gastgeber legten vor, Ferndorf zog nach – schaffte es aber durch eine Leistungssteigerung, noch vor dem Seitenwechsel durch Bettig den Ausgleich (sowohl zum 10:10 als auch zum 12:12) zu erzielen. Zu diesem Zeitpunkt mussten die Siegerländer zusätzlich zu den vier Ausfällen auch noch auf Jort Neuteboom verzichten, der sich nach 20 Minuten bei einer Aktion verletzte.

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Nach der Pause gelang dem TuS dennoch mehr. „Wir waren nicht die schlechtere Mannschaft, ich habe einige Dinge gesehen, die wir besser gemacht haben als zuletzt und wer vor Ort war, der kann nicht abstreiten, dass die Jungs alles gegeben haben“, fand Trainer Lerscht positive Worte für seine Sieben. Die waren ab der 34. Minute eigentlich durchgängig in Front, führten meist mit zwei Treffern und lagen sogar in der 52. Minute noch vorne (20:22). „Wir haben die Chance, das Spiel vorzuentscheiden, sage ich. Wir führen mit zwei und haben Ballbesitz, schaffen es aber nicht“, trauert Lerscht der Schlussphase nach. Einer Schlussphase, in der die Gastgeber vor allem durch den bis dahin blassen Janar Mägi (3) und Jan Faith (1) einen 4:0-Lauf starten und plötzlich den Spieß komplett umgedreht haben. Alles Aufbäumen des TuS nutzt nichts mehr, am Ende scheitert Bettig mit einem letzten Versuch an Erik Töpfer. „Das ist bitter und tut heute auch weh. Wir waren nicht schlechter. Die Spieler haben alles gegeben. Julian Schneider haut sich voll rein, läuft in jede Faust, die er finden kann, Uros Paladin und Lukas Schneider verteidigen mit einer unglaublichen Energie… und das alles mit den vielen personellen Problemen. Dann, nach solch einem Einsatz und Engagement, gar nichts mitzunehmen, noch nicht mal einen Punkt – das ist maximal bitter“, so Lerscht.

Torschützen TuS: Bettig (6), Baumgärtner (5), L. Schneider (4/3), Mestrum (3), J. Schneider (3), Neuteboom (1), Volentics (1).

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