Rückschlag im Abstiegskampf

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Auch zwei Tore von Lucas Schneider konnten die Niederlage nicht verhindern (Foto: Schaumann)

Auch zwei Tore von Lucas Schneider konnten die Niederlage nicht verhindern (Foto: Schaumann)

Der TuS Ferndorf hat das Kellerduell in der 2. Handball-Bundesliga verloren. Beim SV Henstedt/Ulzburg verloren die Siegerländer am Samstagabend mit 20:23 (9:13) und mussten damit einen Dämpfer im Kampf um den Klassenerhalt hinnehmen. Nach dem Sieg gegen Nordhorn zuhause folgte nun also wieder eine Niederlage auswärts – und damit tut sich der TuS in der Fremde weiterhin schwer. Dabei hatten die Verantwortlichen für die lange Anfahrt in den Norden Hamburgs extra jede Menge Zeit eingeplant, hatten sogar für die gedankliche Ablenkung und körperliche Auflockerung etwas Freizeitbeschäftigung vor dem Spiel eingestreut, doch als die Partie begann, spielte zunächst vor allem der Gastgeber. Die Ferndorfer präsentierten sich im Angriff zu harmlos und teilweise fahrlässig mit ihren Möglichkeiten und lagen nach 19 Minuten zurecht mit 5:10 zurück. Trainer Michael Lerscht nahm die erste Auszeit, appellierte an seine Mannschaft. Zur Pause hatte der TuS lediglich neun eigene Tore auf dem Konto, 13 hatte Henstedt erzielt. „Wir haben im Angriff viele Fehler gemacht, teilweise haben wir uns nicht clever angestellt“, resümierte der sportliche Leiter Mirza Sijaric.

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Nach dem Seitenwechsel zeigte sich endlich der Kampfgeist, die Leidenschaft und die Konsequenz, die es im Abstiegskampf der Zweiten Liga braucht: Angeführt von einem wieder erstarkten Alexander Koke (8 Tore) fightete sich die Lerscht-Truppe zurück in das Spiel und startete eine Aufholjagd. Eine Viertelstunde vor dem Ende erzielte Koke das 17:17 – der TuS hatte ausgeglichen! Und als Marijan Basic das 18:17 für die Siegerländer markierte, schien die Partie gedreht. „Wir haben den Gegner dominiert, hatten die Henstedter eigentlich am Boden, und dann lassen wir sie wieder aufstehen“, war Sijaric auch Stunden nach dem Spiel noch frustriert. Was folgte war eine fast 13-minütige Phase, in der den Gästen kein einziger Treffer gelang. Ob Siebenmeter, Gegenstöße, Freistellungen vom Kreis – der TuS konnte einfach den Ball nicht zum 19. Tor in der Henstedter Bude unterbringen. Die Hausherren dagegen erzielten fünf Treffer in Serie, führten mit 22:18 und das Spiel war eine Minute vor dem Ende entschieden. „Der Gegner macht in Unterzahl den Ausgleich und danach gelingt uns gar nichts mehr. Die Halle wachte auf, wir verschießen die entscheidenden Bälle, Henstedt nicht. Das war der Unterschied“, so Mirza Sijaric. Der sportliche Leiter des TuS suchte für diese Leistung am Ende keine Ausreden, schon gar nicht die lange Anfahrt. „Nein, darauf schieben wir das ganz und gar nicht. Wir sind extra früh da gewesen, die Jungs haben sich prima die Beine vertreten können, wir sind über die gleiche Autobahn angefahren wie die anderen Mannschaften, die nach Henstedt kommen – es lag einfach an uns und der fehlenden Konsequenz im Abschluss.“

Nach der Niederlage rutschte der TuS Ferndorf in der Tabelle erneut auf einen Abstiegsplatz ab und hat nun bei einem Spiel mehr zwei Minuspunkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz.

TuS Ferndorf: Rottschäfer, Puhl, Koke (8/5), Baumgärtner (4), Paladin (3), L. Schneider (2), Barwitzki (1), Basic (1), Trivic (1), John, Heyme, Volentics, Mestrum, Sartisson.

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