Steigerung trotz Last-Minute-Drama

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erneut bester Torschütze auf Seiten des TuS – Julian Schneider mit 7/1 Treffern. (Foto: Burbach)

So knapp hat der TuS Ferndorf in der 2. Bundesliga selten verloren! Beim Tabellenzweiten und klaren Favoriten TV Hüttenberg mussten sich die Ferndorfer erst durch einen vergebenen Siebenmeter in letzter Sekunde knapp mit 27:28 (16:17) geschlagen geben. Bis zuletzt präsentierte sich das Team von Michael Lerscht in Hessen mit dem TVH auf Augenhöhe, die eigentlich verdiente Belohnung blieb jedoch aus.


Mehr Emotionalität hatte der Trainer nach der Heimniederlage gegen Bietigheim gefordert – und bekam sie. In der Anfangsviertelstunde waren die Ferndorfer, die erneut ohne Abwehrchef Uros Paladin und die beiden Keeper Lucas Puhl und Richard Meinicke antreten mussten – dem Gastgeber sogar überlegen. Mirec Volentics nutzte zwei Möglichkeiten nach knapp acht Minuten, um auf 5:3 für den TuS zu stellen, beim 9:6 durch Daniel Mestrum waren es sogar drei Tore, die die Siegerländer in Front lagen. „Die Jungs haben von Anfang an eine ganz klare Antwort zum Spiel am Freitag gegeben“, zeigte sich auch Trainer Lerscht zufrieden mit der Einstellung. Die individuell starken Hessen glichen nach knapp 20 Minuten zum 10:10 aus und lagen anschließend zum Seitenwechsel knapp mit einem Tor vorne.

Zu Beginn der zweiten Hälfte drehten die Hüttenberger kurz am Gashahn: Johannsson, Lambrecht und Wernig nutzten ihre Chancen und leichte Konzentrationsschwächen in der Ferndorfer Abwehr – 20:16 für den TVH. „Dieser Lauf tat uns ein bisschen weh, im Anschluss waren wir gezwungen, dem hinterher zu laufen. Aber auch das haben die Jungs mit großem Einsatz und Leidenschaft getan“, so Lerscht. In der Tat ließen sich seine Spieler, bei denen Julian Schneider am Ende mit sieben Toren bester Werfer war, nicht abschütteln, kämpften sich wieder heran und kamen über 25:23 (45. Minute) und 26:25 (49. Minute) schließlich nach einem Schneider-Tor fünf Minuten vor dem Ende zum Ausgleich (27:27). Die letzten Minuten hatten es in sich: Ferndorf in Unterzahl stemmte sich gegen die Hüttenberger Angriffe, doch Daniel Wernig schloss drei Minuten vor der Sirene zum 28:27 ab. Die Chance zum Ausgleich war da. Siebenmeter für Ferndorf, Julian Schneider trat an, Matthias Ritschel im TVH-Tor avancierte mit seinen Paraden nicht nur gegen den Siebenmeter sondern auch gegen den Nachwurf von Jort Neuteboom zum Helden für die Heimmannschaft.

„Dass solch ein Ende bitter ist, ist doch klar. Das war sehr schade, dass sich die Jungs nicht belohnen konnten, sie haben nämlich Leistung gezeigt. Aber da gibt es keinerlei Vorwürfe bei uns und das zeichnet uns auch bisher in dieser Saison aus, dass wir so etwas als Team bewältigen. Wer da Verantwortung übernimmt, steht niemals hinterher am Pranger. Wir dürfen uns jetzt nicht über Pech beklagen, sondern müssen einfach sehen, dass wir das nächste knappe Spiel dann eben für uns entscheiden. Wir wollen punkten, daran werden wir gemessen, das ist unser Ziel“, erklärte Lerscht.

Torschützen TuS: J. Schneider (7/1), Mestrum (6), Volentics (5), L. Schneider (4/3), Stojcevski (2), Neuteboom (1), Heyme (1), Brauer (1).


Fotos: H.Burbach

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