TuS verliert Spiel und Tabellenführung

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Enttäuschung beim TuS Ferndorf nach der Niederlage in Gummersbach. (Foto: Horst Schaumann)

Enttäuschung nach der Niederlage in Gummersbach. (Foto: Horst Schaumann)

Der TuS Ferndorf hat am 15. Spieltag die Tabellenführung in der 3. Liga West und damit die Herbstmeisterschaft an Verfolger Bayer Dormagen verloren. Die Ferndorfer mussten sich nach einer phasenweise schwachen Vorstellung Gastgeber VfL Gummersbach II mit 24:29 (11:20) geschlagen geben. Die zweite Niederlage in Folge deckte dabei beim TuS einige Probleme auf, an die Mannschaft und Trainer nun über die Winterpause arbeiten müssen. Mit dem aus dem Aachene Raum stammenden Wort „grellig“ für „aggessiv, bissig oder auch leidenschaftlich“ beschrieb Trainer Erik Wudtke exakt die fehlende Eigenschaft an diesem Abend in der beeindruckenden Schwalbe-Arena in Gummersbach. Den Siegerländern fehlte von Beginn an sowohl in der Defensive als auch in der Offensive die nötige Konsequenz in den einzelnen Aktionen und so führte vom Start der Partie weg nur eine Mannschaft und das waren die Gastgeber aus Gummersbach. Die schienen stellenweise selber überrascht, wie einfach es an diesem Abend war, gegen den Tabellenführer aus dem Siegerland zu Toren zu kommen. 20 Stück waren es an der Zahl, die die Ferndorfer vor der Pausensirene hinnehmen mussten – einfach zu viele. „Wir waren in der ersten Halbzeit in der Abwehr nicht grellig genug, ganz klar. Da sind wir überhaupt nicht zu dem gekommen, was wir uns vorgenommen hatten – nämlich aggresiv zu verteidigen und uns gegenseitig zu helfen“, beschrieb Wudtke den bitteren Verlauf der Partie.

Fast jeder Abpraller landete bei den Hausherren, Robin Teppich und Tobias Schröter sowie Kreisläufer Philipp Wilhelm trafen fast nach Belieben. Dazu kam im TuS-Angriff eine unerklärliche Abschlussschwäche mit schwachen Quoten aus freien Positionen. Die 4-2-Deckung des VfL bereitete dem Favoriten große Probleme, und das trotz eingehender Vorbereitung auf diese Deckungsvariante, die man ja noch dazu selbst immer mal wieder spielt. Die Rückraum-Links-Position, die die Gummersbacher frei ließen, kam kaum zur Entfaltung, auf der rechten Seite rannten sich Dennis Aust und David Breuer immer wieder fest. Und so rieben sich die zahlreichen mitgereisten Ferndorfer Fans verwundert die Augen ob des hohen, fast schon uneinholbar scheinenden Pausenrückstands von neun Toren beim 11:20.

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Dass mit mehr Einsatz, mehr Aggressivität und schnelleren Beinen sofort eine Leistungssteigerung in der Deckung hinzubekommen war, wurde nach dem Seitenwechsel klar. Plötzlich waren die TuS-Spieler hellwach und hinderten die Gummersbacher immer wieder am Spiel, an den Abschlüssen und an den Pässen. Eigene Möglichkeiten durch Gegenstöße oder Ballbesitz ergaben sich nun zuhauf, so dass man nach 20 Minuten in Hälfte zwei den hohen Rückstand durchaus hätte egalisiert haben können. Wenn da nicht die weiter bestehende Abschlussschwäche gewesen wäre. „Wir haben sehr viele Ballgewinne habt, weil wir deutlich besser Abwehr gespielt haben. Aber diese Bälle musst Du dann reinmachen. Wir haben unglaublich viele freie Dinger verballert. Selbst, wenn wir nur die Hundertprozentigen getroffen hätten, wäre noch mal was gegangen. Aber so haben wir es dann auch nicht verdient, hier zu gewinnen“, ärgerte sich Erik Wudtke.

Nach einer langen Phase ohne Torerfolg auf beiden Seiten (acht Minuten lang stand es 24:18) zog die Mannschaft von Georgi Sviridenko dann wieder davon und die Partie lief in einer Fünf-Tore-Niederlage aus. „Wir müssen nun unsere Wunden lecken, uns fragen, woran es gelegen hat und wie wir zu einer insgesamt sehr guten Hinrunde gekommen sind. Denn die lassen wir uns auch durch die beiden abschließenden Niederlagen jetzt nicht kaputtmachen. Aber das ist natürlich ein Abschluss, den wir uns nicht gewünscht hatten. Wir wollten eigentlich die Tabelle von oben weiter bestimmen, das klappt erstmal nicht. Jetzt heißt es, in den nächsten Wochen sehr, sehr hart zu trainieren und dann zum Rückrundenstart sind wir nicht mehr der Favorit, sondern der Jäger“, zog Erik Wudtke ein Fazit.

TuS Ferndorf: Rottschäfer, Simon Breuer (6), Alen Sijaric (5), David Breuer (4/4), Aust (2), Lange (2), Barkow (1), Schneider (1), Hilger (1), Koke (1), Johnen (1).


 

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