TuS vor schwerer Aufgabe in Eisenach

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Wenn es ein Team gibt, das den Begriff „Beständigkeit“ verdient hat, dürfte der ThSV Eisenach in den Kreis der ganz engen Anwärter auf diesen Titel gezählt werden können. Der nächste Gegner der Ferndorfer Handballer ist seit seiner Gründung aus dem BSG Motor Eisenach 1954 immer in einer der höchsten beiden Spielklassen gewesen. Beständig ist auch die Liebe der Eisenacher zu ihrem Sport: In der Zuschauertabelle hat Eisenach mit 1673 Besuchern im Durchschnitt den zweithöchsten  Wert zu verzeichnen, maximal kann die Werner-Aßmann-Halle 3100 Zuschauer aufnehmen. Damit hat Eisenach eine Festung als Heimhalle, die in der vergangenen Saison nur ganze drei Mal gestürmt werden konnte.

Punkt drei für den Titel in der Kategorie „Beständigkeit“ ist das Jugendkonzept der Thüringer. Sieben Spieler stehen im aktuellen Kader, die als letzte Station lediglich „eigene Jugend“ notiert haben, mit Torwart Adrian Winkler sowie den Rückraum Linken Konstantin Singwald und Christopher Stölzer sind drei Spieler des Jahrgangs 1994 vermerkt. Freilich haben diese Spieler erfahrene Spieler vor sich; dass der Weg, beim ThSV zu bleiben, aber offenbar lohnt, zeigt, dass auch hinter den Namen von Daniel Luther, Alexander Schiffner, Adrian Wöhler (alle 25) und Philipp Lindner (22) nur „eigene Jugend“ als Station aufgeführt ist. Als erfahrene Stütze für das eingespielte Team wurde vor der Saison Hannes Jon Jonsson (TSV Hannover-Burgdorf) geholt, der zurzeit allerdings verletzt ist – ebenso wie Haupttorschütze und Rechtsaußen Nick Heinemann und Torwart Radek Musil.

Der Saisonstart verlief in Eisenach solide, durch drei Niederlagen in der „englischen Woche“ gegen Nordhorn, den Bergischen HC und Bad Schwartau rutschte das Team von Trainer Adalsteinn Eyjolfsson allerdings zuletzt auf Platz acht ab. Dass Eisenach auch in der Lage ist, mit personeller Einschränkung großes in eigener Halle zu leisten, bewiesen die Thüringer am Mittwoch. Im Viertelfinale des DHB-Pokals setzten sich die Eisenacher souverän mit 24:15 gegen den HC Erlangen durch.

Im Tor der Hausherren stand durch den Ausfall von Musil dabei Stanislaw Gorobtschuk, der dem einen oder anderen Ferndorfer Fan noch aus der Regionalliga-Saison 2008/09 bekannt vorkommen dürfte; damals setzte sich die 21-jährige Leihgabe des VfL Gummersbach nicht an der „Stählerwiese“ durch, nach der Saison ging es für Gorobtschuk dann in Thüringen weiter, wo er mittlerweile eine feste Größe im Team ist. Anwurf der Begegnung ist am Samstagabend um 1930 Uhr in Eisenach.

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