Und einmal mehr die Ananas…

0
Auch ein Team-Time-Out kurz vor Schluss konnte die Niederlage nicht verhindern (Archivfoto: Schaumann)

Auch ein Team-Time-Out kurz vor Schluss konnte die Niederlage nicht verhindern (Archivfoto: Schaumann)

Es war wie im Hinspiel eine Begegnung mit Herzschlag-Finale, einmal mehr allerdings auch ohne erfolgreiches Ende für den TuS Ferndorf. Beim Tabellenfünften HSG Nordhorn/Lingen zeigten die Siegerländer Zweitliga-Handballer viel Kampfgeist, blieben nach einem Drei-Tore-Rückstand zur Pause im zweiten Durchgang immer mit einem bis zwei Toren auf Tuchfühlung. Aufgrund von Zeitstrafen in den entscheidenden Phasen und guten Paraden von Björn Buhrmester wollte der Ausgleich aber einfach nicht fallen – am Ende stand ein 28:26 (14:11) für die HSG zu Buche.

Vor dem Spiel hatte es seitens der Ferndorfer noch positive Signale hinsichtlich des erhaltenen Optimismus gegeben: Frank Wulfestieg, der gemeinsam mit Dincic die Sportliche Leitung inne hat, verkündete die Ferndorfer Absicht, die Lizenzunterlagen für die kommende Zweitliga-Saison fristgerecht bei der HBL einreichen zu wollen. Der Optimismus und Kampfgeist war auch gegen Nordhorn zu sehen, die Einstellung stimmte. Umso ärgerlicher, dass es einmal mehr nur die „goldene Ananas“ wurde. Denn die haben die Ferndorfer wahrlich schon oft genug in dieser Saison erhalten.

Zu Gast in der Nordhorner Euregium-Sporthalle konnten die Ferndorfer, die in den mittlerweile schon ungewohnten blauen Auswärts-Trikots auflaufen mussten, nach ausgeglichener Anfangsviertelstunde beim 8:6 den ersten Zwei-Tore-Vorsprung der Partie verbuchen. Die HSG hatte beim 10:10 allerdings wieder ausgeglichen, setzte sich selbst auf 14:11 ab und verteidigte diesen Vorsprung in den letzten fünf Minuten vor der Pause. Bitter aus Ferndorfer Sicht: Der letzte Nordhorner Treffer von Bobby Schagen fiel drei Sekunden vor der Halbzeitpfiff.

Vor den rund 1400 Zuschauern (darunter auch knapp 60 Ferndorfer) hatten die Gäste einige Probleme mit der robusten 6:0-Deckung der Nordhorner, die auch gegen Kreisanspiele sehr sicher stand und wenig Raum für Kleingruppenspiel bot. In der eigenen Defensive leistete sich der TuS im Vergleich mit den Gastgebern mehr Zeitstrafen (5:2). „Uns hat bei einigen Aktionen die Cleverness gefehlt“, bilanzierte Ferndorfs Trainer Caslav Dincic. Lob verteilte er an Heider Thomas und Tim Hilger, den anderen Spielern bescheinigte er größtenteils „durchschnittliche Leistungen“. „Und Durchschnitt reicht uns nicht.“

Der Abstand von drei Toren blieb nach der Pause zunächst unverändert stehen, zumal dem TuS in einigen Situationen das Glück fehlte. Nach 41 Minuten traf Heider Thomas vom Siebenmeterpunkt zum 18:15. Das sollte allerdings der letzte so deutliche Abstand gewesen sein, ab da wurde es knapper. In der folgenden Überzahlphase verkürzte der TuS mit einem Treffer von Davorin Prskalo auf 18:16 – nur noch zwei Tore Rückstand. Der kurz vor der Pause eingewechselte Max Hamers parierte darauf gegen Trodler, im Gegenzug traf Thomas zum 18:17. Und mit einem Mal war Ferndorf wieder auf Tuchfühlung mit den Grafschaftern, pünktlich zum Einläuten der letzten Viertelstunde.

Alles deutete nun auf einen ähnlich spannenden Verlauf wie im Hinspiel. Und genau so sollte es auch kommen. Ferndorf kämpfte, Ferndorf drückte – der Ausgleich wollte aber partout nicht fallen: Weder beim 18:17, noch beim 19:18, noch beim 20:19. Im folgenden Angriff hatten die Siegerländer Glück, dass die Schiedsrichter einen Siebenmeter für Prskalo gaben, den Thomas zum 21:20 verwandelte. Im Gegenzug erhielt Prskalo seine zweite Zeitstrafe, Nordhorn legte auf 22:20 vor. Aber auch in Unterzahl traf der TuS nun, Dennis Aust sorgte für das nächste Erfolgserlebnis.

Dieses Spiel setzte sich fort. Nordhorn legte auf zwei Treffer vor, Ferndorf verkürzte. Als Pavel Mickal beim Spielstand von 25:24 nur den Pfosten traf, hatte Ferndorf eine von mehreren Gelegenheiten, den Ausgleich zu erzielen. Eine Minute später legte dann aber Bobby Verjans wieder auf 26:24 vor, das Muster blieb gewahrt. Beim Stand von 27:25 nahm Dincic knapp 40 Sekunden vor dem Abpfiff die Auszeit. Der folgende Ferndorfer Angriff endete aber mit einem Stürmerfoul, im Gegenzug beerdigte Verjans die letzten Ferndorfer Hoffnungen auf Auswärtspunkte.

„In den zwei Spielen gegen Nordhorn hätten wir insgesamt sicherlich einen Punkt verdient gehabt. Aber wenn wir in 60 Minuten insgesamt ein Tor von Rückraum Rechts werfen, gewinnen wir eben nicht“, sagte Dincic.

Dass Rostock (29:28 in Eisenach) und Leipzig (28:23 in Aue) punkteten, schürt die Hoffnungen nur bedingt. Der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz beträgt allerdings weiter nur vier Punkte. Am kommenden Wochenende empfangen die Ferndorfer den Spitzenreiter der 2. Liga TV Emsdetten, am darauffolgenden Mittwoch folgt das nächste „Vier-Punkte-Spiel“: Dann reist die Mannschaft von Caslav Dincic zu Tabellenschlusslicht SG Leutershausen.

HSG Nordhorn-Lingen : TuS Ferndorf

HSG: Buhrmester, Bartels – Schagen (8), Verjans (6/2), Mickal, Terwolbeck (je 4), de Boer, Trodler, Wiese (je 2), Miedema, Poll, Rigterink, Wilmsen.
TuS: Rottschäfer, Hamers – Thomas (9/2), Breuer (4/1), Hilger (3), Aust, Barkow, Prskalo, J. Schneider (je 2), Basic, Lange (je 1), Barkow, Bettig, A. Sijaric, M. Sijaric.

[quellenangabe quelle=“expressi.png“ autor=“Micha Sommer“ datum=“24. Februar 2013″ link=“http://www.expressi.de/joomla/index.php?option=com_content&view=article&id=14516:und-einmal-mehr-die-ananas&catid=44:3-liga&Itemid=235″][/quellenangabe]

[presseberichte-start quelle=“siegener-zeitung.png“ titel=“Ferndorf verliert 26:28 in Nordhorn“ link=“http://www.siegener-zeitung.de/a/654988/ferndorf-verliert-2628–in-nordhorn“ datum=“24.02.2013″] [/presseberichte-start]

Kommentare sind geschlossen.