Youngster verlieren spannendes Derby

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Auch hier wird Goalgetter Julian Schneider von der Eiserfelder Abwehr "unsanft" gebremst (Foto: Schaumann)

Auch hier wird Goalgetter Julian Schneider von der Eiserfelder Abwehr „unsanft“ gebremst (Foto: Schaumann)

Es war wieder richtig Pfeffer drin im von hoher Lauf- und Kampfbereitschaft geprägten Siegerland-Derby der Handball-Verbandsliga. Sogar Siegens viel beschäftigter Bürgermeister Steffen Mues war unter den 600 begeisterten Besuchern in der Eiserfelder Rundturnhalle und beklatschte die RSV-Tore zum 24:20-Erfolg über den TuS Ferndorf II.

Der Gastgeber hatte sich fürs Publikum allerhand einfallen lassen, weihnachtliche Präsente bereit gestellt und eine besondere Begrüßungs-Choreografie einstudiert. Doch das ging zum Leidwesen von Hallensprecher Stefan Baldus gründlich schief.

Wunderkerzen und Feueralarm
Erst lief das Ferndorfer Team unter lauten Beifall der eigenen Fans auf, als längst der RSV-Kader vorgestellt wurde. Und die Präsentation der Eiserfelder Mannschaft, begleitet von mit Wunderkerzen bewaffneten Kindern, führte wegen der hohen Rauchentwicklung prompt zum Feueralarm. Erst Mitte der ersten Halbzeit (die Schiedsrichter hatten sich schon beklagt) konnte der Alarm endlich abgestellt werden. Nicht zu verhindern war aber der in der Regel kostenpflichtige Aufmarsch von zwei Feuerwehr-Besatzungen.

Diese Pannen rückten aber angesichts des dramatischen Spiels und des für den RSV positiven Ausgangs in den Hintergrund. Dafür sorgte der Auftritt der beiden aus dem Kreis Kamen stammenden Schiedsrichter für regen Diskussionsstoff. TuS-Coach Michael Lerscht war direkt nach dem Spiel zu keine Aussage bereit („Dann sage ich etwas, was mir später leid tun könnte“), formulierte später seine Kritik recht moderat mit den Worten: „Es ist schade, dass ein solch tolles Derby so stark von den Schiedsrichter beeinflusst wurde. Unter diesen Umständen hatten wir eigentlich keine Chance, obwohl meine Mannschaft bis zum Schluss vorbildlich gekämpft hat.“

Sein Kollege Gojko Krcmar meinte zwar: „Wenn man sich die Szenen im einzelnen noch mal zur Brust nimmt, wird man erkennen, dass die meisten Entscheidungen richtig waren, denn der TuS hat sehr emotional gespielt“, räumte aber auch ein: „Insgesamt war es bis auf wenige Szenen ein faires Spiel“, was dann wieder die Berechtigung von zwölf Zeitstrafen inklusive Roter Karte gegen Benedikt Walter (49.) und elf Siebenmetern gegen die Ferndorfern infrage stellt.

Zur Dramaturgie des Derbys gehörte, dass der RSV offenbar keine Schiedsrichter-Geschenke annehmen wollte und sich gerade vom Siebenmeterpunkt und bei doppelter bis dreifacher Überzahl ungeschickt anstellte.

Mit jeder Parade des überragenden TuS-Keepers David Wellen, der den gewiss nicht schwachen Hilmar Gudmundsson in den Schatten stellte, wuchs der Elan der Gäste, sich gegen die Niederlage zu stemmen. Und wer weiß, wie es gelaufen wäre, hätte nicht Eiserfelds Neuzugang Milos Grujicic das Siebenmeter-Verwandlungs-Problem gelöst und zweimal zum 20:16 eingenetzt.

Wir sind sehr froh, dass er bei uns ist, denn sein Wert steigt von Woche zu Woche, Wir hoffen deshalb sehr, dass er beruflich in Deutschland Fuß fassen kann“, möchte der Sportliche Leiter Peter Krause den Kreisläufer keineswegs nach Ablauf des dreimonatigen Touristenvisums wieder ziehen lassen. Schließlich steht ja am 4. Mai das Rückspiel an. Auf das sich beide Lager schon jetzt freuen.

Hinrunde wird beendet
Im Januar aber wird erst einmal die Hinserie beendet. Und da empfängt der auf Rang elf abgerutschte TuS Ferndorf II keinen Geringeren als den starken HSC Haltern-Sythen, der trotz eines sogar glücklichen 30:30 gegen den in letzter Sekunde einen Siebenmeter an den Pfosten setzende PSV Recklinghausen als Tabellenführer, nunmehr punktgleich mit der HSE Hamm, in die Winterpause geht.

Der erstmals ein positives Punktekonto aufweisende RSV Eiserfeld beschließt die Hinserie bei der abstiegsbedrohten HSV Werdohl/Versetal, die beim HSC Eintracht Recklinghausen nach desaströser erster Halbzeit mit 23:33 unterlag.

Quelle: WAZ.de

Alle Fotos: Horst Schaumann

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