Hält die Serie gegen Balingen?

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Tomas Rink, feste Größe im Ferndorfer Team (Archivfoto: H.Burbach)

Zwei Teams in der 2. Handball-Bundesliga sind in dieser Saison noch ohne Niederlage – und eines davon kommt aus dem Siegerland. Der TuS Ferndorf hat mit seinem Start in die Spielzeit sicherlich fast alle Beobachter der zweiten Liga überrascht, haben die Rot-Weißen doch bereits in vier Spielen drei Siege und ein Unentschieden eingefahren. Am Samstagabend wartet die nächste Auswärtsaufgabe auf das Team von Trainer Michael Lerscht. Um 19 Uhr ist man bei HBW Balingen-Weilstetten zu Gast und will dort möglichst weiter überraschen und weiter punkten.


Es ist eine aktuell perfekte Mischung, die der TuS in Liga Zwei auf die Platte bringt. Offensivpower und Effizienz halten sich die Waage mit defensiver Stabilität und Aggressivität, dazu kommt eine mentale Stärke, die derzeit unantastbar scheint. Auch ein Drei-Tore-Rückstand gegen Aufstiegsfavoriten und Spitzenteam ASV Hamm bedeutet wenige Minuten vor Ende da nicht unbedingt eine Niederlage. „Wie die Jungs das zuhause im Hexenkessel gedreht haben, das verdient absoluten Respekt“, lobt auch Trainer Lerscht. Seit 34 Pflichtspielen in der Liga (saisonübergreifend) haben die Ferndorfer nun schon nicht mehr verloren, eine Serie, die auch für die Aufgabe am Samstag Mut macht. „Dennoch wissen wir, dass natürlich auch diese Serie irgendwann reißt, wir wollen einfach nur das Beste geben und dann sehen wir, was dabei herauskommt“, so Lerscht. Mit Balingen wartet ein Name, der in Handball-Deutschland durchaus bekannt ist. Erst 2017 stieg man aus der ersten Bundesliga ab, im gleichen Jahr war man im DHB-Pokal noch ins Viertelfinale gekommen. Nun tritt die Mannschaft von Jens Bürkle in Liga Zwei an und steht dort derzeit auf dem 13. Platz – nicht unbedingt der Saisonstart, den man sich auf der Alb vorgestellt hatte. „Mit dem Saisonstart bin ich, auch wenn wir schon drei Auswärtsspiele hatten, nicht zufrieden“, so Bürkle nach dem Unentschieden bei der HC Elbflorenz am vergangenen Wochenende. Eine Situation, die für das Auswärtsspiel des TuS ahnen lässt, dass Balingen hier den „Bock“ umstoßen möchte. Bekannte Namen sollen dabei helfen: Oddur Gretarsson kennt man aus Aufeinandertreffen in den Zweitliga-Jahren ebenso wie Tomas Mrkva, der bei den Schwaben im Tor steht. Und mit Martin Strobel steht bei HBW ein ehemaliger Europmeister (2016) und olympischer Bronzemedaillen-Gewinner im Aufgebot – ein echtes Pfund, mit dem der Gastgeber wuchern kann. 

Gegen das Vorhaben der Schwaben, in die Spur zu kommen, dürften die stark aufgelegten Siegerländer etwas haben – ohne jedoch die Verhältnisse aus den Augen zu verlieren. „Die Liga ist so ausgeglichen und so stark, dass auch ein Saisonstark mit 7:1 Punkten nichts aussagt“, meint Lerscht. „Wir freuen uns einfach auf solche Spiele wie jetzt in Balingen, die Hölle Süd auf der Alb kennt man bisher nur aus dem Fernsehen, das ist etwas Tolles, dort in solchen Hallen vor so vielen Zuschauern und bei einer solchen Stimmung antreten zu können.“ In seiner Mannschaft wird nach wie vor Neuzugang Jan Wicklein fehlen, die übrigen Spieler sind jedoch mehr oder weniger einsatzbereit. „Julian Schneider hat nach seiner Verletzung noch Probleme, wenn auch an anderen Stellen und kann deshalb nur sehr dosiert trainieren. Da müssen wir einfach von Tag zu Tag schauen.“

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