Kräftemessen mit dem nächsten Ex-Bundesligisten

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„Three cherries in a row – drei Kirschen in einer Reihe“. Beim einarmigen Banditen, in den Spielhallen dieser Welt, ist das ein untrügliches Zeichen für einen großen Gewinn. Der TuS Ferndorf hat auch drei Kirschen in einer Reihe. Und mit den Kirschen sind die drei Bundesliga-Absteiger Nordhorn-Lingen, Ludwigshafen und Coburg gemeint. Der Spielplan meint es nicht gut mit den Siegerländer Jungs, denn alle drei Hochkaräter hintereinander ist schon eine große Aufgabe. Eine Aufgabe die zu zwei Dritteln bereits erledigt ist, und das sogar mit Bravour. Denn dem aufopferungsvollen, am Ende aber leider unbelohnten Kampf gegen die HSG Nordhorn-Lingen folgte am vergangenen Samstag der nicht für möglich gehaltene Punktgewinn bei den Eulen Ludwigshafen. Gerne wollen die Jungs von Coach Robert Andersson die Reihe fortsetzen und gegen den HSC 2000 Coburg einen großen Gewinn in Form eines Heimsieges einfahren.

Das wird allerdings alles andere als einfach, da sich ein sportlicher Hochkaräter in der Stählerwiese vorstellt, wie auch Andersson anmerkt: „Von den Absteigern das Team mit der besten Abwehr und einem sehr guten Torwart“. Sicherlich spricht die Tabelle da aktuell eine andere Sprache. Denn anstatt in der unmittelbaren Nähe der Aufstiegsplätze findet sich der ambitionierte Club aus Oberfranken im Tabellenkeller wieder. Kein Punkt in der Fremde und ein stotternder Motor in der heimischen, wunderschönen HUK-COBURG arena bedeuten aktuell den viertletzten Tabellenplatz. Ganz ohne Nebengeräusche ging all das nicht vonstatten. Vor gut einem Monat trennte man sich von Alois Mraz. Neuer Mann auf der Coburger Kommandobrücke ist Brian Ankersen, der im Frühjahr die SG BBM Bietigheim aus dem Tabellenkeller noch auf Platz 6 in der Abschlusstabelle führte. Arbeiten darf Ankersen mit einem teils international erfahrenen Kader. Sei es Jan Kulhanek zwischen den Pfosten, die Außen Florian Billek und Milos Grozdanic oder die Rückraumspieler Karl Toom, Dieudonne Mubenzem, Lukas Juskenas oder Tobias Varvne. Alles aktuelle oder ehemalige Nationalspieler ihres Heimatlandes. Dazu birgt der Kader noch weitere Hochkaräter. So z.B. Andreas Schröder, der bereits in der Bundesliga beim VfL Gummersbach und beim HC Erlangen sein Können unter Beweis gestellt hat.


Die Jungs aus der Stählerwiese gehen im Moment den Weg der kleinen Schritte. In jedem Spiel bekommen sie Schulterklopfer und aufmunternde Worte, dass man eine Entwicklung sehe. Und auch wenn das bei ausbleibendem Erfolg nicht zufriedenstellend ist, kann man dem Team aktuell keinen Vorwurf machen. Bornemann, Eres, Faulenbach, Puhl, Voss-Fels – die Liste der Ausfälle ist lang und vor allen Dingen namhaft. Doch Robert Andersson wäre nicht Robert Andersson, wenn er darauf ein Klagelied anstimmen würde. Der Schwede nimmt die Situation wie sie ist, und entwickelt die anderen Spieler Woche für Woche weiter. Ob die beiden Spielmacher Jörn Persson und Simon Strakeljahn, Kreisläufer Valentino Duvancic oder den nimmermüden Antreiber Julian Schneider. Diese Vier stehen exemplarisch für das Team, dass eine positive Entwicklung nimmt und sich nun endlich einmal für den Aufwand belohnen möchte. Belohnung in Form von zwei Punkten auf der Habenseite. Die besonders deshalb guttun würden, damit in der langen EM-Pause nicht das Fernglas rausgeholt werden muss, um einen Blick auf die Nicht-Abstiegsplätze zu erhaschen. Bei diesem Unterfangen werden auch die kleineren Blessuren bei Rutger ten Velde und Julian Schneider nicht allzu sehr ins Gewicht fallen, denn beide Spieler werden auflaufen können. „Wir brauchen mehr Lösungen in unserem Angriffsspiel. Wenn wir dazu wieder eine gute Abwehr spielen haben wir eine Siegchance“, diktiert der besonnene Schwede den Seinen ins Aufgabenheft.
Damit das Unternehmen Heimsieg erfolgreich angegangen werden kann, hier auch nochmal der Hinweis an die zahlreichen Anhänger der Rot-Weißen. Solange es noch geht – kommt in die Stählerwiese und helft den Jungs auf ihrem schweren Weg. Nichts und niemand kann ersetzen, was der Hexenkessel Stählerwiese an Kräften freisetzt. Für alle die, die das Team vor Ort unterstützen, aber auch die, die es sich zu Hause ansehen gilt natürlich wie immer: Scream for our team !


Gegner: HSC 2000 Coburg
Einwohner Coburg: 41.000 (zum Vergleich: Ferndorf = 4.200)
Trikotfarbe: gelb-schwarz
größte Erfolge: Bundesliga-Aufstieg 2016 + 2020

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