Kurze Anreise zum schweren Nachbarschaftsduell

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Für den Ferndorfer Linkshänder Jonas Müller ein besonderes Spiel bei seinem alten Verein. (Archivfoto: H.Burbach)

17:5 Punkte nach 11 Spielen? Wer darauf beim TuS Ferndorf vor dieser Handball-Saison gesetzt hat, der ist wohl müde belächelt worden. Doch die Siegerländer stehen vor dem ersten Doppelspieltag der laufenden Spielzeit tatsächlich auf dem dritten Tabellenplatz punktgleich mit den beiden Erstplatzierten. Am Freitag muss der TuS nun zu einem alten Bekannten – dem TV Hüttenberg. Schon länger verbindet die beiden Clubs nicht nur die auf Handballdeutschland gesehene geographische Nähe, sondern auch immer wieder andere Berührungspunkte. So spielen mit Jonas Faulenbach, Jan Wörner und Jonas Müller drei ehemalige Hüttenberger mittlerweile in Rot-Weiß im Siegerland. In der zweiten Bundesliga hat man vor wenigen Jahren schon einmal gegeneinander gespielt – beim letzten Aufeinandertreffen musste sich Ferndorf nur knapp mit einem Tor dem ehemaligen Erstligisten geschlagen geben, doch im Jahr 2012 sah das anders aus: Mit 30:27 gewannen die Siegerländer da bei den Hessen und an dieses Spiel dürften sich einige der Ferndorfer Anhänger noch gerne zurückerinnern.

Apropos Zuschauer: Davon dürften auch am Freitagabend wieder einige den Weg über die A45 nach Hüttenberg finden, immerhin ist die Anreise mit rund 45 Minuten vergleichsweise kurz. Wie die Chancen für die Partie stehen, lässt sich dagegen nicht mit Sicherheit vorhersagen. Der Absteiger aus Liga Eins hat eine erfahrene und individuell klasse besetzte Mannschaft zusammen, die in der laufenden Saison jedoch bisher erst drei Siege eingefahren hat. Dennoch: Das Team von Trainer Emir Kurtagic ist eine sehr starke Zweitligamannschaft, die unter normalen Vorzeichen der Favorit gegen einen Drittliga-Aufsteiger wäre. Dafür sorgen schon Namen wie Tomas Sklenak, Christian Rompf, Mario Fernandes, Nikolai Weber oder Markus Stegefelt, die allesamt einem Spiel ihren Stempel aufdrücken können.

Der TuS Ferndorf dagegen wird versuchen, seine bisher wohl stärkste Waffe auch gegen die Hessen einzusetzen: Die defensive Stärke gepaart mit Aggressivität und Schnelligkeit. Ein echtes Pfund, mit dem die Lerscht-Schützlinge in den bisherigen Spielen schon so manches Mal wuchern konnten, meist unterstützt von hervorragenden oder sogar entscheidenden Torhüterleistungen. Mehr als 30 Tore weniger hat man bisher kassiert als die Hüttenberger – das könnte am Freitagabend (Anwurf in Hüttenberg um 19:30 Uhr) ein Hinweis auf den Spielverlauf sein. Doch auch die Hessen sind bekannt für ihre offensive Deckung, weshalb sich die Zuschauer sicherlich auf ein abwechslungreiches Spiel freuen dürfen. Beim TuS wird weiterhin Jan Wicklein fehlen, auch Julian Schneider kann nach seiner Hüftverletzung noch nicht eingesetzt werden. Nach dem Spiel freut sich Michael Lerscht und der Trainerstab über eine kurze Rückreise, denn nur wenig später geht es schon weiter: Am Sonntag um 16 Uhr steht das Heimspiel gegen den TSV Bayer Dormagen an.

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