Mit der weiten Reise nach Ostfriesland bestreitet der TuS Ferndorf am Wochenende seine zweite Auswärtsfahrt in dieser Saison. In der Dritten Liga West ist der Tabellenführer aus dem Siegerland beim OHV Aurich zu Gast (Sonntag, 17 Uhr). Mit 4:0 Punkten und einem starken Torverhältnis von +28 kann man bei den Ferndorfern mit dem Auftakt beinahe ohne Einschränkung zufrieden sein. Das “beinahe” bezieht sich dabei auch weniger auf einen sportlichen Aspekt als auf die schlimme Verletzung von Linksaußen Moritz Barwitzki, der sich im Spiel gegen Menden so ziemlich alles im Knie gerissen hat, was ging. Mit einer Ausfallzeit von sieben bis acht Monaten muss gerechnet werden. Einen direkten Ersatz für “Mo” soll es nach aktueller Planung jedoch nicht geben: “Stand jetzt werden wir auf der Linksaußen-Position nicht reagieren. Wir sprechen Magnus Neitsch unser volles Vertrauen aus, der Junge hat es bisher sehr gut gemacht, er sollte in diesem Jahr ja herangeführt werden und oft entstehen ja aus solchen dramatischen Verletzungen eben auch Chancen”, so Michael Lerscht.
Die Partie am Sonntag bei den “Nordlichtern” stellt für den TuS Ferndorf eine echte Aufgabe dar. Schon einige Male mussten die Siegerländer in der Sparkassen-Arena Federn lassen. “Unabhängig von den Spielen gegen Volmetal und Menden ist ein Spiel in Aurich schon wirklich eine Hürde. In der kurzen Spielzeit, in der ich als Spieler nicht verletzt war, habe ich dort auch schon spielen können und das ist echt ein Brett. Die werden in der Sparkassen-Arena brennen, haben immer viele Zuschauer, gute Stimmung – also das ist schon ein tolles Ambiente für ein Handballspiel und eine schwere Aufgabe. Aber nichtsdestotrotz wollen wir auch da gewinnen”, formuliert Coach Lerscht die Ziele. Körperlich robust, groß gewachsen und mit jeder Menge Erfahrung – so präsentiert sich die Mannschaft des OHV beinahe schon traditionell. Die Auricher haben das erste Spiel gegen Minden gewonnen, mussten sich dann aber gegen den Nachwuchs von Lemgo geschlagen geben. Aktiv in der Verteidigung und mit viel Bewegung im Angriff – das wäre ein Wunschrezept für seine Spieler, so Lerscht. “Wir müssen die großen Spieler des OHV in der Deckung in die Seitwärtsbewegung bringen.” Die entstehenden Lücken sollen dann für Treffer oder Anspiele an den Kreis genutzt werden.
Personell muss die Ferndorfer Mannschaft wie oben erwähnt auf Moritz Barwitzki verzichten, auch Marijan Basic und Michel Sorg fallen weiterhin aus. Doch ob Ausfälle oder nicht – der TuS reist immerhin mit den beiden starken Spielen des Saisonstarts im Rücken und damit jeder Menge Selbstbewusstsein an. Lerscht: “Ich glaube, dass wir immer noch – trotz des guten Starts und der guten Vorbereitung – einige Entwicklungsschritte zu gehen haben. Das wollen wir tun und wenn das geschieht, dann haben wir auch jede Menge Qualität im Kader. Das müssen und wollen wir auf die Platte bringen.” Auf der Anreise zum Spiel fährt der Ferndorfer Bus übrigens einen kleinen Schlenker: Nach Training und einem gemeinsamen Mittagessen schaut sich das TuS-Team am Samstag vor der Anfahrt gemeinsam das Heimspiel des Fußball-Regionalligisten TSV Steinbach gegen die SV Elversberg an, bevor die Partie dann am Sonntag in der Sparkassen-Arena in Aurich um 17 Uhr angepfiffen wird.