Respektvoll gegen das Tabellenschlusslicht

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Man kann es auf Ferndorfer Seite drehen und wenden wie man will. Und auch die Aussage des TuS-Coaches Michael Lerscht, dass „das Verletzungsthema zu hoch gebauscht wird“ spiegelt wider, dass auch die aktuell auf der Platte stehenden Spieler genügend Qualität aufweisen sollten um beim Auswärtsspiel in Krefeld die Saisonpunkte 24+25 einzufahren. Eigentlich das erste Mal in dieser Saison geht die Lerscht-Sieben als Favorit in ein Spiel. Ansonsten ist diese verrückte Liga einfach an jedem Wochenende für Überraschungen gut und kaum ein Team hat einmal die klare Favoritenrolle inne.


Und auch die HSG Krefeld, die sich erst über den Umweg der Relegation im vergangenen Sommer für die 2.Liga qualifizierte, kann, so Ferndorfs Coach „in einzelnen Spielen was Großes schaffen“. Mit dem Team aus der Vorrunde haben die Krefelder allerdings nicht mehr viel gemein. Einige Spieler, unter ihnen auch unser Neuzugang Toni Sario, haben den Eagles den Rücken gekehrt. Auf der anderen Seite haben sich die Schwarz-Gelben aus der Konkursmasse der Rhein-Vikings bedient und junge Talente in die Seidenstadt gelotst. Sowieso leistet Krefelds Sportlicher Leiter Stefan Nippes diese Saison Höchstarbeit. Mit Felix Linden gibt es bereits den dritten Coach in den vergangenen sieben Monaten und sowohl auf der Seite der Neuzugänge, wie auch auf Seiten der Abgänge gab es viel Bewegung in den letzten Wochen und Monaten. Top-Shooter und Aufstiegsheld Christopher Brüren hat unlängst seinen Vertrag verlängert und soll so etwas wie das Aushängeschild der HSG werden, die viele junge Leute an den Niederrhein lockt und sich bereits für die kommende Saison in der 3.Liga positioniert. Aktuell ist das Krefelder Spiel sehr Rückraumlastig. „Gutes Kleingruppenspiel mit dem Kreis, gute Shooter und dazu mit diversen Deckungsvarianten in der Lage, Gegner vor immer neue Aufgaben zu stellen“, hat Lerscht beobachtet und wird mit seinem Trainerteam hoffentlich die richtigen Schlüsse ziehen. Wobei sich der Coach der Rot-Weißen wieder mehr auf die eigenen Stärken besinnen will, statt sich nach dem Gegner zu richten: „Die Vorbereitung auf Krefeld wird im Grunde genommen nicht sehr viel anders aussehen als die eine Woche später gegen den Tabellenführer aus Coburg.“

Und so wie sich die Ferndorfer Jungs in den vergangenen Wochen präsentiert haben, braucht ihnen im Moment auch nicht bange sein. 13:3 Punkte aus den zurückliegenden acht Partien und als Belohnung Platz 3 in der Auswärtstabelle. Wenn man sich jetzt anschaut, wie viel Verantwortung auf den Schultern der Etablierten lastet und wie wenig Erholungsphasen sie aufgrund der dünnen Personaldecke bekommen, ist es Woche für Woche fast schon Sensationell anmutend, was die Faulenbach & Co. auf die Platte bringen. Und auch wenn es in Ferndorf zur guten Tradition geworden ist, im Teamsport Handball keine einzelnen Topleistungen heraus zu stellen – das was Julius Lindskog Andersson in den letzten Wochen spielt ist mit Außergewöhnlich nicht passend genug umschrieben. Zum wiederholten Male in der Mannschaft des Spieltages, zum wiederholten Male mit einer zweistelligen Anzahl Tore und zum wiederholten Male der Turm in der Schlacht. Mögen die kommenden Wochen noch viele dieser Nominierungen und viele Tore für unseren Schweden bereithalten. Bereithalten werden sich am Freitagabend auch die anderen Ferndorfer Spieler. Und wovon wir ganz sicher ausgehen können ist die Tatsache, dass sich die Jungs in rot und weiß einmal mehr bis zur letzten Sekunde zerreißen werden. Um es mit den Worten Michael Lerschts zu sagen: „Krefeld ist eine spannende Aufgabe auf die wir uns freuen !“ Da sicherlich viele Ferndorfer den für Zweitligaverhältnisse kurzen Weg nach Krefeld antreten werden, anbei noch eine Information. Der schnellste Weg durch Köln auf die A57 ist von einer Sperrung betroffen. Wir empfehlen die Ausweichroute über das Leverkusener Kreuz auf die A1 und dann auf die A57 Richtung Krefeld.


WISSENSWERTES

Entfernung: 140 km
Fahrzeit: ca. 1 1/2 Stunden
Halle:  Glockenspitzhalle (3000 Plätze)
Gäste-Block: J
Eintritt: € 12,- bis € 17,-
Sehenswürdigkeiten: Schloss Neersen, Museum Burg Linn, Aussichtsturm Hülser Berg

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