TuS kämpft sich zum Sieg

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Patrick Bettig erzielte vier Tore gegen Korschenbroich (Foto: Schaumann)

Patrick Bettig erzielte vier Tore gegen Korschenbroich (Foto: Schaumann)

„Die TuS-Maschine läuft auf Hochtouren“ war vor dem Spiel des TuS Ferndorf gegen den TV Korschenbroich im Hallenheft der Siegerländer zu lesen. Und betrachtet man das reine Ergebnis, stimmt es: Gegen den Gast vom Niederrhein fuhr die Mannschaft von Trainer Erik Wudtke mit 28:25 (11:14) den achten Sieg in Folge ein.

Es war jedoch ein hartes Stück Arbeit für die Rot-Weißen in eigener Halle. Die Partie begann mit etwas gebremstem Schaum – zumindest in der Offensive. Nach einigen vergebenen Versuchen auf beiden Seiten und guten Paraden beider Keeper fiel der erste Treffer erst nach über vier Minuten – Patrick Bettig netzte aus der Distanz zum 1:0 für den Gastgeber ein. Nach 13 Minuten stand die erste Zwei-Tore-Führung auf der Anzeigetafel (5:3), der starke Kreisläufer Marcel Görden glich diese jedoch wieder aus. Zu sehen war zu diesem Zeitpunkt schon der große Aufwand, den beide Teams sowohl im Angriff als auch in der Abwehr betreiben mussten. Auf der anderen Seite ging der TV Korschenbroich zwei Minuten vor dem Ende der ersten Hälfte in Führung (11:14) und hatte in Routinier Almantas Savonis einen starken Rückhalt – gleich drei Mal parierte er bärenstark gegen TuS-Kreisläufer Bennet Johnen aus kürzester Distanz. Der Vorsprung zur Pause für die Gäste war nicht unverdient, die Ferndorfer wirkten nicht entschlossen genug, hatten zu wenig Konsequenz in ihren Aktionen.


Abseits vom Handball gab es für die gesamte Halle in Kreuztal noch einen ganz besonderen Moment, als der vor Monaten schwer erkrankte David Breuer unter den Zuschauern begrüßt wurde. Die Anwesenden in der Stählerwiese feierten den Spieler des TuS bei seinem ersten Auftritt in der Halle nach so langer Zeit mit Sprechchören.

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Zu Beginn des zweiten Abschnitts zogen sich die Unparteiischen den Unmut des Ferndorfer Publikums zu, als sie zuerst bei einigen fragwürdigen Situationen und dann zwei Zeitstrafen wegen eher kleinerer Vergehen gegen den TuS entschieden – ein gellendes Pfeifkonzert war die Folge. Gegen bewegliche, schnelle Korschenbroicher wurde es nun schwer, immerhin gelang in doppelter Unterzahl durch Simon Breuer ein Siebenmeter-Treffer und in Unterzahl ein Tor von Moritz Barkow zum 14:17, so dass die Mannschaft von Erik Wudtke nicht abreißen ließ. Nach 44 Minuten hatte der TuS sich Stück für Stück, Angriff für Angriff wieder herangekämpft und glich zum ersten Mal seit der 21. Minute aus (18:18). Auch jetzt noch prasselte es Zeitstrafen für die Siegerländer, die dadurch im Kampf um die Tore immer wieder zurückgeworfen wurden.

Ausgleich durch Mestrum, Ausgleich durch John, Ausgleich durch Koke – doch in Führung ging weiter das Team von Ronny Rogawska. Bis Alex Koke in der 51. Minute traf und damit den TuS nach langer Zeit wieder in Front brachte (23:22). Das Publikum in der Stählerwiese sah ein packendes, intensives Handballspiel und tat nun seinen Part durch unermüdliches Anfeuern auch in den Team-Timeout-Pausen. In den letzten acht Minuten kam sogar Trainer Erik Wudtke ins Schwitzen und zog den Kapuzenpulli aus – es wirkte. 25:22 nach 53 Minuten – der TuS hatte das Spiel gedreht. Am Ende holte der TuS Ferndorf mit dem 28:25 (11:14) den achten Sieg in Folge und setzt sich damit weiter an der Tabellenspitze der 3. Liga West fest.

Der Sieg sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es im Spiel des TuS einige Unzulänglichkeiten gab, während die Abwehr und auch Torhüter Lukas Puhl nach der Pause phasenweise noch zu überzeugen wusste, unterliefen den Ferndorfern im Spiel nach vorne immer wieder technische Fehler. „Das war zur rechten Zeit ein Schuss vor den Bug. Wir sind heute mit einem blauen Auge davongekommen“, so Trainer Wudtke.

TuS Ferndorf – TV Korschenbroich 28:25
Ferndorf: Rottschäfer, Puhl, John (6), Koke (6), Simon Breuer (5/5), Mestrum (4), Bettig (4), Schneider (1), Barkow (1), Johnen (1), Thomas, Weis.

Alle Fotos: Horst Schaumann

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