TuS mit zwei Punkten in den Karneval

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Harte Bandagen gegen Aurich – wie bereits im Hinspiel. Und wieder ein Ferndorfer Sieg. (Archivfoto: Horst Schaumann)

Der TuS Ferndorf bleibt in der 3. Liga West der ärgste Verfolger von Spitzenreiter Bayer Dormagen. Auch nach dem Nachholspiel beim OHV Aurich hält der TuS den Rückstand von nur einem Punkt auf die Rheinländer. In Aurich gewannen die Ferndorfer nach einem umkämpften Spiel mit 26:24 (15:12) und holten damit zwei ganz wichtige Punkte. Nach zwei erfolglosen Anläufen, in der Auricher Arena zu gewinnen, gab es nun den ersten Ferndorfer Sieg dort seit der gemeinsamen Drittliga-Zugehörigkeit. Der kam jedoch nur mit einem gehörigen Aufwand zustande, denn die Mannschaft von Arek Blacha wehrte sich nach Leibeskräften und bot dem TuS einen harten Kampf.

Fotos: MaDer Start in die Partie verlief fast nach Maß – nach vier schnellen Toren führte der TuS mit 4:1, konnte diesen Vorsprung gegen die körperlich starken Gastgeber aber nicht lange halten. Nach knapp einer Viertelstunde glich Christoph Oldewurtel zum 4:4 aus. Den nächsten Ausreißversuch unternahm der TuS Ferndorf kurz vor der Pause, als man erneut auf eine Vier-Tore-Führung davonzog (14:10). Doch auch diese wurde durch die Auricher Mannschaft, angetrieben von einem tollen Publikum, wieder eingefangen und erneut war es Oldewurtel, der in der 42. Minute den 18:18-Ausgleich besorgte. „In diesen Situationen wurde bei uns sehr früh der Arm gehoben, während Aurich seine langen Angriffe ausspielen konnte. Und da haben wir auch keine guten Entscheidungen getroffen, so wurde es dann wieder eng“, kommentierte TuS-Coach Erik Wudtke diese beiden Phasen.

Überhaupt hatte der Trainer auch bei dem 700-Kilometer-Ausflug an die Nordsee mit seiner Einschätzung wieder recht behalten: „Ja, es war das erwartet schwere Spiel. Ähnlich wie im Hinspiel hat der OHV lange Angriffe gespielt, hat sehr viel gekreuzt und mit großer körperlicher Präsenz gespielt. Wir mussten einen hohen Aufwand betreiben, um dagegen zu halten.“ Ab einer Viertelstunde vor dem Ende sogar ohne Dennis Aust, der nach drei mal Zwei Minuten disqualifiziert wurde, insgesamt gab es in dem Spiel zehn Zeitstrafen (sechs für Aurich, vier für Ferndorf). Und erneut bewiesen die Siegerländer ihren langen Atem, erneut spielte das Team um Kapitän Kai Rottschäfer ihren Stiefel bewusst konzentriert zu Ende. „Das stimmt, wir leben davon, dass wir solch eine Partie auch in der zweiten Hälfte einfach sehr ruhig spielen, auch, wenn es eng ist. Und: Wir sind dann auch noch konditionell stark, können in der Abwehr immer wieder den Druck erhöhen. Und das ist dann auch ein Qualitätsmerkmal dieser Mannschaft“, so Wudtke.

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Die wieder auf fast die gesamte Mannschaft verteilten Torschützen sprechen dafür, dass der TuS Ferndorf aktuell genau seine Balance zwischen individuellen Leistungen und dem Können des Kollektivs gefunden hat und so jederzeit in der Lage ist, auch eine heimstarke Mannschaft wie den OHV Aurich zu schlagen. Mit entsprechend guter Laune machte sich der TuS-Bus nach der Partie ab gen Süden, gen Siegerland, gen Karneval. „Das macht mit zwei Punkten im Gepäck am Karnevalssonntag natürlich doppelt Spaß“, hatte Moritz Barkow bereits vor dem Spiel vermutet, dass ein Sieg im Norden zur Feierlaune beitragen könnte.

TuS Ferndorf: Rottschäfer, Hamers, D. Breuer (4/2), A. Sijaric (4), Koke (3), Barkow (3), Hilger (3), S. Breuer (3), Bettig (2), Johnen (1), Lange (1), Schneider (1), Aust (1), M. Sijaric.

Fotos: Marvin Müller

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