TuS-Team will sich unter der Wartburg selbst beschenken

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Rein geografisch geht es für den TuS Ferndorf in den nächsten Tagen in den Osten der Republik. Vor dem Heimspiel gegen den HC Elbflorenz am Samstagabend in der Stählerwiese geht es für die Schützlinge von Robert Andersson an die Wartburg. Doch im Schatten des Unesco-Weltkulturerbes geht es keinesfalls nur idyllisch zu. Denn die positiv handballverrückten Eisenacher haben ihrem Team in der Vergangenheit durch unglaublichen Enthusiasmus viele Punkte gerettet. Gerade in der heimischen Werner-Aßmann-Halle sind die blau-weißen Handballer vom THSV zu besonderen Leistungen imstande. Allerdings ist auch dbzgl. momentan alles anders. Und so können die Thüringer am Mittwochabend im Corona-Geisterspiel nicht auf ihre begeisterungsfähigen Zuschauer bauen. 

Der THSV Eisenach wird von Markus Murfuni trainiert. Als Markus Krauthoff-Murfuni vielen Handballfans ein Begriff. War er doch selbst ein guter und erfolgreicher Handballer, der seine Wurzeln im Oberbergischen hat. Von dort zog es ihn 2019 in das kleine Städtchen unter der Wartburg. Einen Schritt den Murfuni nicht bereut haben dürfte. Zuerst als Co-Trainer von Sead Hasanefendic eingeplant und tätig, hat es ihn im Sommer diesen Jahres auf den Chefsessel gespült. Und da betreut er ein namhaftes Team, dem einige Experten eine wesentlich bessere Rolle zugetraut haben, als wie sie die Eisenacher bis dato spielen. Mit Torhüter Thomas Eichberger und dem Rückraumlinken Daniel Dicker schlugen im Sommer u.a. zwei österreichische Nationalspieler ihre Zelte in Eisenach auf. Zwei Spieler die wir aufgrund der WM-Nominierung des österreichischen Nationaltrainers Ales Pajovic im Januar bei der WM wiedersehen werden. Dazu tummeln sich auch Spieler mit Champions-League Erfahrung in einem gut austarierten Kader. Brandgefährlich ist die rechte Angriffsseite, auf der sich Alexander Saul und Willy Weihrauch bestens ergänzen und in der Kleingruppe perfekt harmonieren. Auf der Mittelposition zieht mit Martin Potisk ein hochinteressantes slowenisches Nachwuchstalent die Fäden. Unter Murfuni bevorzugen die Eisenacher einen schnellen Ball und eine tiefstehende, gefestigte Defensive. Allerdings mussten die THSV-er in den letzten Wochen einige Rückschläge in Form von nicht einkalkulierten Niederlagen hinnehmen. „Ich denke dass die Eisenacher zum jetzigen Zeitpunkt besser dastehen wollten. Aber nicht nur deswegen wird es ein schweres Spiel“, weiß Ferndorfs Coach Robert Andersson, welche Qualität im Gastgeber-Kader schlummert.


„Wir haben gegen jeden Gegner eine Chance. In dieser Liga kann nun mal jeder jeden schlagen“, ist sich Andersson der Unberechenbarkeit dieser verrückten zweiten Liga bewusst. Bei der Aufgabe am späten Mittwochabend hofft der schwedische Coach auch wieder auf seinen langzeitverletzten Torhüter Lucas Puhl. Der Capitano hat einige Trainingseinheiten mit dem Team absolviert, und brennt darauf seinen Mannschaftskollegen wieder helfen zu können. Jonas Faulenbach und Patrick Weber werden die TuS-Fans im Jahre 2020 hingegen nicht mehr in Aktion erleben. Hier ruhen die Hoffnungen auf die Zeit nach der WM-Pause. „Ball laufen lassen und an die eigenen Stärken glauben“, so bringt es der introvertierte Ferndorfer Coach auf den Punkt. 45 Minuten lang hatten seine Jungs dem favorisierten HSV Hamburg einen tollen Fight geliefert, bevor die Spieler in der Schlussviertelstunde Angst vor der eigenen Courage bekamen. Sicherlich auch für Andersson eine extrem schwere Aufgabe, das Training in diesen Wochen der Dauerbelastung treffend zu steuern. Hoffnung gemacht hat am vergangenen Samstag übrigens der gute Auftritt Toni Sarios. Endlich einmal fasste sich der 1,98 mtr. große ehemalige spanische Junioren-Nationalspieler ein Herz und netzte insgesamt sechs Mal. 

Alle Veranstaltungen in denen man in den letzten Jahren am Tage vor Heiligabend „aufs Christkind gewartet hat“, werden in der aktuellen Pandemie-Situation nicht stattfinden. Eine gute Möglichkeit für die zahlreichen TuS-Fans, dem Spiel vor dem Fernseher oder Laptop beizuwohnen. Unter 

sportdeutschland.tv wird das Spiel wie gewohnt übertragen. Eine inzwischen schon liebgewonnene Art und Weise, seinem Lieblings-Team in dieser schweren Zeit die Treue zu halten. Und alle die live mitfiebern denken wie auch in den letzten Monaten daran: Scream for your team !


WISSENSWERTES
Entfernung:  230 Kilometer
Fahrzeit:  ca. 2 ½ Stunden
Einwohner Eisenach:  43.000 (zum Vergleich: Ferndorf = 4200)
Heimspielstätte:  Werner-Aßmann-Halle
Trikotfarbe:  blau / blau-weiß
größte Erfolge:  zehn Jahre 1. Liga / Platz 30 in der ewigen Tabelle der 1.Bundesliga

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