Genau 18 Minuten lang begeisterten die Ferndorfer, als sie die Sauerländer dank einer mitreißenden Vorstellung in Abwehr und Angriff bis zum Stand von 9:5 ganz alt aussehen ließen – einen Gegner, der sich angesichts seiner personellen Verstärkungen selbstbewusst als den großen Saisonfavoriten bezeichnet hat. Ausgerechnet nachdem TuS-Trainer Jannis Michel mit einer Auszeit auf die unmittelbar zuvor erfolgte Umstellung der Gäste reagiert hatte, verpuffte Ferndorfs Glanzleistung im Nichts.
Der TuS hatte keine Antwort mehr auf die jetzt kurze Deckung gegen den bis dahin wie aufgedreht auftrumpfenden Arvid Pötz. Das große Talent tauchte danach völlig unter. Auch für den jetzt besonders bewachten Spielmacher und Drahtzieher Linus Michel gab es keine Lösung in der neuen Situation. Ferndorf blieb zehn Minuten ohne Tor. Hemer gab bis zum 10:12 und später 10:14 den Ton an und hatte den Ferndorfern längst die Butter vom Brot genommen. Bei aller Willensstärke des TuS änderte sich daran in der 2. Hälfte wenig. Tim Hottgenroth verhinderte immerhin einen größeren Rückstand, und ab der 50. Minute verwaltete Hemer den Vorsprung von fünf Toren. Der HTV hatte auch mit den Linkshändern und bisherigen Drittliga-Spielern Moritz Frenzel (8/5) und Leon Schulte (7) die entscheidenden Spieler.
TuS Ferndorf 2. – HTV Hemer 22:26 (10:13)
Ferndorfs Tore markierten Leander von Mende (6), Jan Wicklein (5/1), Leon Baust (4), Dario Barth, Linus Michel, Arvid Pötz (alle 2) und Peter Scholemann (1).
Siegener Zeitung 09.09.2024
FotosJ.Klein