Es sind nur wenige Tage ins Land gegangen, nachdem die Klatt-Mannen mit einem Husarenritt auf den Thron der 3.Liga Süd-West geklettert sind. Diesen gilt es nun zu verteidigen. Und die Geschichte hat gelehrt, dass das Thema Thronfolge sehr unterschiedliche Facetten hat. Es ranken sich allerhand Storys und auch Gerüchte um diese Causa. Dabei handelt es sich durchaus auch um weniger schöne Begebenheiten. Der vergangene Sonntag allerdings erscheint auch im Rückblick immer noch sehr glanzvoll. Thronbesteigung des TuS Ferndorf vor 1282 Zuschauern in einer Dreifachsporthalle zu Kreuztal, die während des Spiels ihrem Beinamen als Hexenkessel wahrlich zur Ehre gereichte.
Das erste Team, das sich am Sturz des neuen Spitzenreiters probiert ist die zweite Mannschaft der Eulen Ludwigshafen. Das Farmteam der Eulen nimmt allerdings als mHSG Friesenheim-Hochdorf II am Spielbetrieb teil. Unter anderem der großen Vergangenheit der beiden Trägervereine TSG 1881 Friesenheim und TV Hochdorf geschuldet. Der Start in die Saison war für das vom Slowaken Gabriel Schmiedt betreute Team nahezu perfekt. Es waren einige Gegner auf Augenhöhe dabei. Zudem wirkte zu Saisonbeginn auch noch Mihailo Ilic mit. Den hat es inzwischen genauso ins Team der Ersten gespült wie Marc-Robin Eisel. Der Spielwitz des Taktgebers Eisel und die Tore des abschlussstarken Ilic auf Halblinks fehlen den Friesenheim-Hochdorfern natürlich enorm. Und so stottert aktuell der Motor der Ludwigshafener. Aber das sind nun einmal Probleme mit denen eine zweite Mannschaft zu kämpfen hat. Einem Start mit 8:2 Punkten folgten zuletzt 1:5 Punkte und der Absturz auf Platz Sieben der Tabelle. Trotz allem wird sich am Samstagabend ein junges Team präsentieren, welches sich aufmacht, gestützt auf gute und erfahrene Keeper, den Favoriten möglichst lange zu ärgern. TuS-Coach Ceven Klatt umreißt es so: „Eine junge Mannschaft, die einen schnellen Ball spielt und uns sicherlich alles abverlangen wird.“
Ganz anders die Gemengelage beim TuS Ferndorf. „Wir haben über die letzten Wochen viel Selbstbewusstsein gesammelt und fahren mit breiter Brust zur mHSG Friesenheim-Hochdorf“, umreißt Klatt die Stimmung bei seinem Team. Aber nicht ohne mahnend den Zeigefinger zu heben und seine Jungs vor einem einziehenden Schlendrian zu warnen. Denn gerade nach solch glanzvollen Siegen gilt es, in einem recht normalen Drittligaspiel die PS genauso aufs Parkett zu bekommen. Dass die Jungs dabei fokussiert bleiben, dafür sorgen ganz sicher auch die Routiniers im Kader. Josip Eres, Janko Kevic, Mattis Michel und Lucas Puhl sind erfahren genug, um dem Bruder Leichtfuß keinen Zutritt zum Kader zu gewähren. Und eben dieser Kader hat am vergangenen Spieltag wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt, was ihn aktuell so stark macht. Krefeld hatte sich auf den Unterschiedsspieler Kevic eingestellt, der in den Wochen zuvor so wundervoll mit dem jungen Gummersbacher Julius Fanger harmoniert hat. Doch es sollte ganz anders kommen. Denn die spielentscheidenden Akteure auf dem Feld waren eher Daniel Hideg und Nikita Pliuto. Und eben auch nicht die beiden besten Torschützen im bisherigen Saisonverlauf, Josip Eres und Marvin Mundus. Das zeigt eindrucksvoll auf, dass die TuS-Equipe in der Lage ist, auf jeder Position Torgefahr zu entfachen. Es ist nicht möglich, sich auf den einen Spielentscheider einzustellen. Denn stellt man einen kalt, springt sofort der nächste in die Bresche. Am Samstagabend steht Ceven Klatt der gesamte Kader zur Verfügung. Der Erfolgscoach hat also die Qual der Wahl. Und wer weiß, vielleicht läuft gegen die mHSG Friesenheim-Hochdorf ein Spieler zur Hochform auf, der nicht zu den oben Genannten gehört.
Die ersten Autos sind gechartert. Trommeln auf Funktionstüchtigkeit überprüft und die Stimmen geölt. Auch beim Auswärtsspiel in Ludwigshafen wird sich der TuS-Tross wieder über die lautstarke Unterstützung des reisefreudigen Anhangs freuen dürfen. Einmalig in der dritten Liga Süd-West und mal mindestens auf gutem Zweitliga-Niveau. Die Spieler freuen sich jedes Mal über den tollen Support. Wer nicht live dabei sein wird, hat aber wie gewohnt über Sportdeutschland.tv die Möglichkeit, dem Spiel beizuwohnen. Und bevor sich die Michel & Co über ein spielfreies Wochenende am 4./5.November freuen dürfen, heißt es nochmal: Scream for your team – #familieferndorf, #familietus !!
Wissenswertes
Gegner: mHSG Friesenheim-Hochdorf II
Heimspielstätte: Sportzentrum TV Hochdorf (800 Plätze)
Einwohner Friesenheim & Hochdorf: 13.900 & 10.100
Trikotfarbe: rot-weiß
Größte Erfolge Friesenheim & Hochdorf: Bundesligaaufstiege 2010, 2014 + 2017 &
Deutscher Feldhandball Vizemeister 1970 + 1972