Training für das große Ziel

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Linus Michel gibt alles für sein Ziel (Foto: J.Klein)

Linus Michel gibt alles für sein Ziel (Foto: J.Klein)

Es ist Sonntag. Während andere frühstücken, ist Linus Michel um acht Uhr nach Ahlen gefahren: Der Ferndorfer Spieler des Jahrgangs 1999 hat Westfalenauswahl-Training. Das Programm im Handball-Leistungszentrum dauert von 10 bis 16 Uhr, zwei Einheiten, Mittagessen, Besprechung. Eine halbe Stunde vorher muss er in der Halle sein. „Das schlaucht natürlich schon, aber abends danach schläft man gut“, sagt er lachend.

Zur Begrüßung laufen die Spieler einen Shuttle-Run-Test, der die Ausdauerleistungsfähigkeit überprüft, danach folgen viele Übungen in der Kleingruppe. Das Trainingsprogramm ist intensiv, die Inhalte sind den Landesverbänden direkt vom DHB vorgegeben. Ziel der Spieler hier ist es, bei der Sichtung zur Jugendnationalmannschaft dabei zu sein . „Mein Ziel ist es, dort teilzunehmen. Dafür gebe ich im Moment alles“, sagt Michel. Aktuell trainiert er dafür so oft wie möglich; montags im Stützpunkt für Förderspieler in Kreuztal, dienstags, mittwochs und donnerstags im Team, freitags eigenständig, zusätzlich Krafttraining. Demnächst soll noch das Training in der zweiten Mannschaft dazu kommen. Ein ordentliches Programm, das natürlich nur geht, solange die Schulleistung mitspielt.

Im Moment ist da allerdings alles im grünen Bereich: Freie Fahrt also für das Ziel, es zur Sichtung zu schaffen. Er wäre nicht der erste seiner Familie: Torwart Jannis Michel (Jahrgang 1995) und Kreisläufer Mattis Michel (1998), seine beiden Brüder, haben bereits vorgelegt. Gemeinsam mit Michel Sorg (1994), Lucas Schneider (1995), Philipp Pfeil (1995) und Leon Sorg (1998) haben es in den vergangenen Jahren sechs Ferndorfer geschafft, an vier Tagen vor den DHB-Trainern um Christian Schwarzer zu trainieren. Zwei (Lucas Schneider und Mattis Michel) schafften den anfänglichen Sprung in den 30er-Kader des Jugend-Nationalteams. Das Ziel für Linus heißt, als siebter Ferndorfer der jüngeren Vergangenheit zum Sichtungstermin zu kommen. „Es wird schwer, die Konkurrenz in Westfalen ist groß. Aber wenn ich im letzten Training noch einmal alles gebe und mich da gut verkaufen kann, könnte es klappen“, sagt der 15-jährige Mittelmann, der froh ist, die Unterstützung seiner Mutter zu bekommen, ohne deren Fahrdienste die zahlreichen Sport-Erlebnisse ihrer drei Söhne kaum möglich wären.

Der abschließende Trainingstermin ist am 15. Februar. Wenn alles klappt, steht vom 26. Februar bis zum 1. März ein weiterer Lehrgang in Ruit auf dem Programm; mit den anderen Landesverbänden und Christian Schwarzer…

Redakteur: Micha Sommer

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