
Jonas Faulenbach (Archivfoto H. Brutbach) und Jonas Müller sind am Wochenende zumindest sporadisch wieder einsetzbar.
Eine der weitesten Auswärtsfahrten der Saison erwartet die Schützlinge von Michael Lerscht und seinem Trainerteam am kommenden Samstag. Bis kurz vor die tschechische Grenze, in die ehemalige Bergarbeiterstadt Aue, führt den TuS-Tross die Reise. Und da man ausgeruht in das Spiel gehen möchte, werden sich die Mannen um die beiden Kapitäne Lucas Puhl und Jonas Faulenbach schon am Freitag auf die weite Reise machen. Rund eine dreiviertel Stunde von der Erzgebirgshalle entfernt werden die Rot-Weißen ihr Quartier beziehen.
Neben der Bergbau-Tradition, auf die die Erzgebirgler zurecht Stolz sind, sind es vor allen Dingen die beiden Sportvereine, die über die Stadtgrenzen hinaus Berühmtheit erlangt haben. Neben den Fußballern des Zweitligisten Erzgebirge Aue, sind die Handballer so etwas wie der Dino der 2.Handball-Bundesliga. Bis auf eine Ausnahme in der Saison 2011/2012, als man die Qualifikation für die eingleisige zweite Liga nicht schaffte, spielen die Auer seit 1992 ununterbrochen in eben dieser 2.Liga. Gegründet als BSG Wismut Aue und erst 1990 in EHV Aue umbenannt, können sich die Männer von Trainer Stephan Swat seit jeher auf eine stimmungsvolle Halle mit enthusiastischen Zuschauern verlassen. Nicht umsonst klaffen zwischen den Heimauftritten in der Erzgebirgshalle und den Gastspielen auf fremdem Terrain oft Welten, wie auch Lerscht weiß und mahnt: „Aue ist ein sehr heimstarkes Team. Extrem robust, kampfstark und emotional bereit – speziell bei den Heimspielen.“ Nicht umsonst haben die Blau-Weißen erst fünf Punkte zu Hause abgegeben. Und es ist schon geballte Qualität, die die Lerscht-Equipe da am Samstagabend auf der Platte erwartet. Angefangen bei ganz starken Torhütern. Erik Töpfer z.B., der bei einer Saisonquote von über 30% gehaltener Bälle steht und somit zu den besten Keepern der Liga gehört. Bengt Bornhorn am Kreis, der sowohl gegen Essen als auch gegen Dormagen das Kunststück fertig brachte, bei neun erzielten Toren sich nicht einen Fehlwurf zu gönnen. Und nicht zuletzt Adrian Kammlodt, den viele TuS-Fans noch aus dem Hinspiel kennen, als er zehn Mal für die Ostdeutschen netzte.
Man braucht kein Prophet zu sein, um einen Abnutzungskampf von der 1. bis zur 60.Minute vorherzusagen. „Es geht um die klassischen Tugenden. Defensiv müssen wir stabil sein und unseren Torhütern helfen, damit die eine gute Performance abliefern können“, hat sich Lerscht schon seinen Matchplan parat gelegt. Personell hat sich diese Woche nicht sonderlich viel verbessert. Denn neben dem länger ausfallenden Patrick Weber, der zuletzt in guter Form war und der Mannschaft mit seinen einfachen Toren immer wieder helfen konnte, hat es mit Lucas Schneider den nächsten Rückraumspieler erwischt. Seine Handverletzung ist schlimmer als gedacht und zwingt ihn mehrere Wochen in die Zuschauerrolle. Jonas Faulenbach hingegen ist Mitte der Woche wieder ins Training eingestiegen. Für wie viele Einsatzminuten es am Samstag reichen wird, muss die Trainingswoche und die Belastung zeigen. Gleiches gilt für Jonas Müller, dem es besser geht, aber bei dem ein Einsatz noch zu früh kommen könnte. Marijan Basic ist wieder voll ins Training eingestiegen und verkraftet die Belastung, so dass Lerscht zumindest dieser Hoffnungsschimmer bleibt. Dass aber auch die verbliebenen TuS-Spieler das Zeug haben, gegen jedes Team aus der Liga mitzuhalten, haben sie am vergangenen Samstag eindrucksvoll bewiesen. Und wenn die Lindskog Andersson, Rüdiger & Co. erst einmal ins Rollen kommen, sollte auch im Erzgebirge was Zählbares im Bereich des Möglichen sein. Und so gibt Lerscht einmal mehr die Marschroute vor, indem er sagt: „Wir werden Samstagabend alles raushauen. Wir sind bereit unsere gute Tendenz die wir Ende 2019 auswärts hatten, auch im neuen Jahr fortzusetzen.“
Sicherlich werden auch diese weite Reise wieder einige Anhänger des TuS auf sich nehmen. Ihnen und dem Team wünschen wir eine gute Anreise, ein verletzungsfreies Match und eine gute, hoffentlich siegestrunkene Rückfahrt. Für alle die das Match nicht live vor Ort verfolgen können, sei an dieser Stelle der Hinweis auf Sportdeutschland.tv gestattet. Dort wird das Spiel live übertragen.
WISSENSWERTES:
Entfernung: 440 Kilometer
Fahrzeit: ca. 4 ½ Stunden
Halle: Erzgebirgshalle (2250 Plätze)
Gäste-Block: L
Eintritt: € 9,- bis € 17,-
Sehenswürdigkeiten: Schacht 371, Friedenskirche, Erzgebirgsstadion