Ferndorf baut an der „Festung Stählerwiese“

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Wieder ein wichtiger Faktor für das TuS-Spiel: Julian Schneider. (Foto: Schaumann)

Mit einer eindrucksvollen Leistung in Halbzeit Zwei hat der TuS Ferndorf seinen dritten Sieg in der 2. Handball-Bundesliga eingefahren. Die Siegerländer schlugen den hoch gehandelten VfL Bad Schwartau mit 26:21 (11:11) und spielten sich dabei nach dem Seitenwechsel phasenweise in einen Rausch. Auch im dritten Heimspiel in der Kreuztaler Stählerwiese behält der Aufsteiger die Punkte also zuhause und hat nun auf Tabellenplatz Zwölf ein ausgeglichenes Punktekonto (6:6) vorzuweisen. Bereits zwei Mal war die Mannschaft von Michael Lerscht in der eigenen Halle von den Zuschauern zum Sieg getragen worden. So sollte es auch am sechsten Spieltag der Saison sein. Der Start in die Partie erwies sich dagegen sowohl auf dem Feld als auch auf den Rängen als mühsam. Der TuS Ferndorf produzierte in Halbzeit eins zu viele eigene Fehler, wirkte nicht entschlossen genug in der Abwehr, nicht durchschlagskräftig genug im Angriff. Die Anfangsphase gehörte klar den Gästen unter Coach Torge Greve, die bereits einen Tag zuvor angereist waren, in Hagen in einem Hotel übernachtet und am Morgen sogar noch eine Einheit vor Ort trainiert hatten. Mit teils schönen Kombinationen zog der VfL Bad Schwartau auf 2:5 davon (11. Minute), hier mussten die Hausherren zum ersten Mal alles in die Waagschale werfen, um wieder heranzukommen. Selber großartig in Szene setzen gestaltete sich als schwierig, denn die Ferndorfer fanden wenig Mittel gegen die kompakte 6:0-Abwehr der Ostholsteiner. Durch zwei gute Paraden von Lucas Puhl und zwei gute Gegenstöße des flinken Miroslav Volentics blieb man am „Ball“ – es stand 5:5 (14.). Bis zur Halbzeitpause vermochte es keine Mannschaft mehr, sich entscheidend abzusetzen – noch am ehesten wäre das den Bad Schwartauern zuzutrauen gewesen, weshalb Trainer Greve dem auch ein wenig nachtrauerte: „Wir haben es verpasst, mit einer Führung in der Kabine zu gehen“, so der Ex-Profi nach dem Spiel.

presenter3_lindenschmidtFerndorfs Michael Lerscht bemängelte ebenfalls einige Dinge, die in Durchgang Eins noch nicht passten – geriet aber dann ins Schwärmen, wenn er an die Zeit nach dem Wechsel dachte. „Da haben sich die Jungs phasenweise in einen Rausch gespielt. Wir haben besser gedeckt, waren wesentlich griffiger und haben auch weniger Fehler gemacht.“ Über 16:12 und 19:13 ging es bis zum 22:14 – acht Tore Vorsprung in der Stählerwiese für den TuS. Die Gegenstöße saßen, einfache Tore gelangen und in der Defensive stellte der TuS die Gegner nicht nur, sondern blockte auch drei wichtige Male gefährliche Würfe. Vor allem Hüne Uros Paladin verdiente sich Bestnoten im Abwehrzentrum. Nicht nur die Zuschauer sahen sich mitunter ungläubig an, auch der Trainer wandte sich zu den Rettungssanitätern um und schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Nur um im nächsten Moment wie ein Panther an die Linie zu hechten und seine Spieler mit eindringlichen Rufen („Nicht nachlassen! Niemals nachlassen!“) wieder auf Linie zu bringen. Das leise Gefühl, dass vielleicht der Vorsprung noch mal in Gefahr geraten könnte, kam nicht mehr auf und spätestens, als Kreisläufer Andreas Heyme das 26:19 erzielte, war der Drops gelutscht. „Wir können uns wieder bei unseren Publikum bedanken, klasse, dass heute auf beiden Seiten des Feldes die Tribünen so gut gefüllt waren. Wir wollen versuchen, das Ganze hier zu unserer kleinen Festung auszubauen. In dieser Liga kann alles passieren, das sieht man jede Woche an den Ergebnissen, da ist es wichtig, dass wir zuhause gut punkten“, zog ein ausgepowerter Michael Lerscht bei der Pressekonferenz Fazit.

TuS Ferndorf: Puhl, Rottschäfer, Koke (7/3), Mestrum (5), J. Schneider (4), L. Schneider (3), Baumgärtner (2), Volentics (2), Heyme (2), John (1), Paladin, Trivic, Barwitzki, Sartisson.


 

Fotos: Schaumann / TuS Ferndorf

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