Sportlicher Hochkaräter aus dem Emsland zu Gast

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Die HSG Nordhorn-Lingen ist am Samstagabend in der Kreuztaler Stählerwiese zu Gast. Ein durchaus klangvoller Name, der auch jüngeren Handballfans geläufig ist. Hatten doch die Emsländer gerade zu Beginn dieses Jahrtausends ihre Hochphase. Der Kader des Vizemeisters von 2002 liest sich ein bisschen wie das ‚Who is Who‘ des internationalen Handballs. Neben Ola Lindgren, Holger Glandorf, Toto Janssen und Ljubomir Vranjes, war auch ein gewisser Robert Andersson Teil dieses Ausnahme-Ensembles. Leider musste Anfang 2009 Insolvenz angemeldet werden, in deren Folge die zahlreichen Anhänger des Clubs zehn Jahre nur noch Zweitliga-Handball zu sehen bekamen.

Aktuell liest sich der Kader der Niedersachsen nicht ganz so prominent. Dennoch ist die Truppe von Daniel Kubes mit zahlreichen Spitzenkräften bestückt. „Nordhorn ist auf jeder Position doppelt gut besetzt, spielt eine körperlich starke Abwehr und kann sich auf zwei gute Keeper verlassen“, ist Ferndorfs Coach Robert Andersson durchaus angetan vom gut austarierten Nordhorner Kader. Und doch gibt es auch da Ausnahmekönner, die ein Spiel an sich reißen können. Björn Buhrmester war schon in seiner letzten Zweitliga-Saison 2018/19 der alles überragende Keeper der 2.Liga. Über Robert Weber auf der Rechtsaußen-Position muss man dem geneigten Handballfan eigentlich nichts mehr erzählen. 2454 Tore in der Handball Bundesliga und knapp 200 Länderspiele für Österreich sprechen für sich. Vor dem wurfgewaltigen Rückraumduo Georg Pöhle und Markus Stegefelt agieren äußerst wuchtige Kreisläufer, die der Ferndorfer Abwehr viel Arbeit bescheren werden. Apropos Abwehr – ein Steckenpferd des gegnerischen Coachs. Kubes war lange Jahre einer der besten Abwehrspieler in der Beletage des deutschen Handballs. Nicht nur aus diesem Grund legt er seit jeher Wert auf eine gut agierende, aggressive Deckung.


Ein Kraftakt der da auf die Angreifer im TuS-Team zukommt. Und bis auf eine etwas bessere Chancenverwertung hat dieser Mannschaftsteil Andersson durchaus gefallen am vergangenen Spieltag: „Wir müssen die Fehleranzahl noch weiter reduzieren und als Mannschaft enger zusammenrücken“, wird er im Nachgang vom Aue-Spiel aber auch nicht müde zu betonen, dass ihm die Abwehrleistung seines Teams dort missfallen hat. Und eine ähnliche Spielweise wie vom EHV Aue kommt auch am Samstagabend auf die TuS-Equipe zu. Gelegenheit für die Schneider & Co. ihrem Trainer zu beweisen dass sie es besser können. Apropos Schneider – Julian hat in Aue immer wieder seine spielerischen Stärken auf der Halbposition ins Spiel gebracht. Das könnte für das anstehende Heimspiel ebenso eine Option sein, wie der wurfgewaltige Niklas Diebel, der seine Verletzung auskuriert zu haben scheint. Der schwedische Alt-Internationale auf der Ferndorfer Trainerbank gibt die Marschrichtung vor: „Wir müssen die Nordhorner Abwehr in Bewegung bringen, mehr in die Nahwurfzone kommen und dort Zweikämpfe gewinnen.“ Ein Unterfangen bei dem auch der Faktor „mentale Stärke“ eine Rolle spielt, wie der Coach anmerkt. Mit Jörn Persson und Valentino Duvancic war Andersson in Aue äußerst zufrieden. Beide kommen immer besser in Schwung und geben dem Coach lange vermisste Alternativen an die Hand. Außer Diebel gibt es von der Verletztenfront des TuS allerdings nichts Positives zu vermelden. Kim Voss-Fels Zehenbruch wird konservativ behandelt, was einen Ausfall bis Mitte/Ende Dezember nach sich zieht. Und auch von den anderen Rekonvaleszenten ist noch keiner auf dem Sprung.


Umso mehr kommt es am Samstagabend auf den Faktor Heimspiel an. In engen Phasen muss das Publikum helfen und die Stählerwiese zum Beben bringen. In den vergangenen Jahren war das oft genug der Schlüssel zum Erfolg, wenn sich Spieler und Zuschauer gegenseitig zu Höchstleistungen gepusht haben. Demzufolge auch an dieser Stelle nochmal der Aufruf – kommt in die Stählerwiese und macht selbige wieder zum Hexenkessel. Nur gemeinsam werden wir den Kampf gegen den Abstieg bewätigen können. In diesem Sinne: Scream for our team ! 

Gegner:  HSG Nordhorn-Lingen
Einwohner:   Nordhorn: 54.000 (zum Vergleich: Ferndorf = 4.200)
Trikotfarbe:  rot-weiß
größte Erfolge:  Deutscher Vizemeister 2001/02, 4-malige Teilnahme am DHB Final Four, Gewinn des EHF-Pokals 2008

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