Die 300 erwartungsfreudigen Zuschauer in Gladbeck, die sich auf einen entspannten Abend eingestellt hatten, staunten am Samstag nicht schlecht. Ganz im Gegensatz zum lockeren 35:19-Kantersieg im Hinspiel bereitete der Tabellenletzte TuS Ferndorf 2. dem gastgebenden Spitzenreiter über die gesamten 60 Minuten mehr Mühe als gedacht.
Es fehlte nicht viel, und das Team von TuS-Trainer Michael Feldmann hätte einen Überraschungscoup gelandet. Dreieinhalb Minuten vor Schluss kassierte Kai Ronge beim ausgeglichenen Stand von 27:27 eine bittere Zeitstrafe. Diesen Vorteil nutzten die Gastgeber mit drei Toren zum vorentscheidenden 30:27. „Wir hatten wie immer in Unterzahl den Torwart gegen einen sechsten Feldspieler ersetzt und dann werden zwei Fehler bei Ballbesitz gnadenlos mit Würfen ins leere Tor bestraft“, sagte Feldmann.
Er sei aber sehr zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. „Das macht Hoffnung für die demnächst anstehenden wichtigen Partien, in denen es gegen die anderen Teams geht, die mit uns um den Klassenerhalt kämpfen“, betonte der Coach nach diesem für die Tabelle völlig belanglosen Spiel.
„Wir haben in der Abwehr viele Zweikämpfe gewonnen und im Angriff im Gegensatz zu den letzten Partien nie einen siebten Feldspieler gegen den Torhüter eingetauscht“, betonte Feldmann. „Im Angriff gab es aber weiterhin viele Ballverluste, die dann mit Kontern bestraft wurden.“
Trotzdem blieb die Partie völlig offen und abwechslungsreich. Die Ferndorfer drehten sogar zweimal einen Rückstand von drei Toren in einen eigenen Vorsprung. Zunächst von 6:9 auf 10:9, und in der 2. Halbzeit noch einmal nach 17:17 und 18:21 in einen 22:21-Vorteil. Danach ging es ausgeglichen bis zum 27:27 in der Schlussphase.
Einen sehr guten Tag hatte Jan Wicklein erwischt. Er erzielte mit 15 Treffern, davon sieben von acht möglichen Siebenmetern, allein mehr als die Hälfte aller TuS-Treffer.
Bereits am kommenden Freitag (20.30 Uhr) wird das Ferndorfer Heimspiel gegen den Soester TV nachgeholt.
VfL Gladbeck – TuS Ferndorf 2. 30:28 (14:14)
TuS Ferndorf 2.:Michel, Graf, Taday; Schneider, Barth, Dischereit (1), Weigelt (1), Sorg (5), Klein (1), Wicklein (15/7), Ronge (2), Scholemann (1), Baust (2)
Quelle: Siegener Zeitung 31.01.2022
Fotos: J. Klein