TuS Ferndorf II: Unglaublich gute 20 Minuten

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Was für ein Paukenschlag, mit dem der TuS Ferndorf2. Diese besondere Handball-Saison einläutete! Die Ferndorfer Reserve feuerte in Versmold bei den nach der abgebrochenen Saison ganz knapp am Aufstieg gescheiteren Sportfreunden Loxten einen Auswärtscoup, den man im TuS-Lager nicht eingeplant hatte. In der Vergangenheit hatten die Ferndorfer dort stets nicht viel zu bestellen.

Trainer Michael Feldmann bleibt aber, wie man ihn seit langem kennt, ganz nüchtern und realistisch auf dem Teppich. Zweifellos profitieren er und seine Spieler davon, dass sich die Gastgeber selbst unter großen Druck gesetzt haben. Loxten hat sich für diese Saison namhaft mit gestandenen Oberligaspielern und großen Talenten aus Ostwestfalen sowie dem bisherigen Altenhagener Trainer Michael Boy verstärkt.

Aber dieser Druck war wohl zu groß. Die Gastgeber waren nervös und machten von Beginn an Fehler, die die Ferndorfer sogleich in der Angangsphase mit Kontern ausnutzten. Sie führten durchweg bis zum 6:4, Danach wechselte für wenige Minuten die Führung. Als dann Jan Wicklein zum 8:8(18.) wieder ausglich, war der TuS im Element und Loxtens Verunsicherung hielt weiter an. 

Wicklein, der wegen mehrerer Verletzungen nicht im Ferndorfer Zweitligateam zum Zuge kam und eigentlich den Verein wechseln wollte, aber aus privaten Gründen jetzt doch der großen TuS-Familie treu bleibt, verstärkt Rückraum und Abwehr des Feldmann-Teams ebenso erheblich wie Rückkehrer und Spielmacher Michel Sorg (ASV Hamm2.), der gefühlt nie weg war.

Die ganze TuS-Mannschaft zeigte fortan eine sensationelle Leistung in der Defensive. Die Ferndorfer kauften dem Gastgeber dermaßen den Schneid ab, dass diese schon der Verzweiflung nahe waren. Wann hat man einmal gesehen, dass eine Mannschaft 20 Minuten lang kein Gegentor kassiert? Die Ferndorfer demonstrierten dies jeweils zehn Minuten lang in beiden Spielhälften. Dazwischen führen sie sage und schreibe mit 20:9.

Aber frühzeitig freuen konnten sich die Gäste nicht. Sie mussten jetzt noch richtig kämpfen, um ihren Vorsprung nach Hause zu bringen. Denn im Gefühl des „schiet-egal“ hatten sich die Gäste plötzlich befreit. Dann kam noch eine Phase hinzu in der die Ferndorfer acht Minuten lang die Folge einen Spieler weniger – zuweilen auch zwei – auf dem Feld hatten, weil die Unparteiischen jetzt fünf Zeitstrafen in Folge gegen Ferndorf verhängten. Während der eigentlichen Unterzahlphase büßten sie nur ein Tor ihres Vorsprungs ein. Aber dies hatten zu viel Kraft gekostet, so dass es in der Schlussphase doch noch ganz eng wurde, nur noch 23:21-26:25 und 27:26. Im Endspurt waren es die individuelle Fähigkeiten der Brüder Michel und Leon Sorg, mit den Toren 28 und 29, die den Sieg sicherstellten. 

TuS Ferndorf 2.  Rottschäfer, Broszinski; Barth (1), John (1), Haupt, Michel Sorg (5.),                                                                                                               Dischereit, Leon Sorg (7), Klein(1), Wicklein (8/1), Ronge, Michel (4/1),                                                                          von Mende (1), Mentges (1).

Quelle: Siegener Zeitung

Link zum Spiel:

https://sportdeutschland.tv/handball/re-live-oberliga-westfalen-sportfreunde-loxten-ferndorf-2

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