Ferndorfer Reserve bezwingt Titelaspiranten

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Mit viel Einsatz (hier Kai Ronge) besiegt das Team von Trainer Michael Lerscht den SV Westerholt (Foto: M. Müller)

Mit viel Einsatz (hier Kai Ronge) besiegt das Team von Trainer Michael Lerscht den SV Westerholt (Foto: M. Müller)

Die Ferndorfer Reserve hat ihren ersten Saisonsieg eingefahren – und das ausgerechnet gegen den hoch gehandelten „Goliath“ SV Westerholt. Gegen den von Michael Lerscht als einen der Titelfavoriten bezeichneten Club entwickelte sich in der Sporthalle an der Stählerwiese ein wahres Kampfspiel, bei dem die Siegerländer mit 23:21(13:7) die Nase vorn hatten.

„Ich habe Hochachtung vor meiner Mannschaft, wie sie dieses Spiel durchgefightet haben“, sagte Michael Lerscht nach dem Spiel. Der Ferndorfer Trainer war nach Abpfiff ähnlich platt wie seine Spieler, so hatte er an der Seitenlinie mitgelitten. Die 60 Minuten hatten sich als wahre Bluthochdruck-Begegnung gestaltet, die von Wisch- und Verletzungspausen sowie beiderseitiger Hektik und lautem Ärger über Schiedsrichterpfiffe gekennzeichnet war. Jan-Niklas Broszinski musste die Halle nach einem Kopftreffer vorzeitig verlassen, Michael Lerscht drohte bei einigen Entscheidungen der Kopf zu platzen.

Spielerisch überzeugte Westerholt nur in den ersten paar Minuten, als sie mit einem Spielzug namens „Ferndorf“ die Abwehr der Gastgeber vorbildlich auseinander pflückten. Danach aber stabilisierte sich über weite Phasen die Deckung des TuS. So waren es die Ferndorfer, die sich über 5:3 und 6:4 auf 10:6 absetzen konnten. Die Gäste packten in der Abwehr einige Male mehr als beherzt zu, das bekam vor allem Mittelmann Benjamin Reh öfters einmal zu spüren. Der TuS-Spielmacher präsentierte sich agil und torgefährlich auf der Mitte und trug mit zwei Toren vorm Pausenpfiff zum deutlichen 13:7-Halbzeitstand bei.

Der zweite Durchgang wurde noch emotionsgeladener als der Erste. Hätte man Pulsuhren auf den Bänken verteilt, sie hätten wohl beachtliche Durchschnittswerte präsentiert. Es wurde knapper; die Führung der Hausherren schmolz auf 16:14 zusammen, nachdem Fabian Schneider und Kai Ronge in der 42. Minute fast zeitgleich eine Zeitstrafe kassierten.

Lerscht nahm nach 53 Minuten die Auszeit, aber Ruhe brachte das nicht ins aufgeheizte Spiel. Zwei Gegenstöße bescherten Westerholt in der 55. Minute erstmals wieder den Ausgleich (19:19). Ab diesem Zeitpunkt war es ein Krimi-Spiel mit vielen Aufregern. Benni Reh und Kai Ronge brachten ihr Team wieder auf 21:19 in Front, beim 22:21 war der SVW wieder heran. 49 Sekunden vor Ende nahm Westerholts Coach nochmals die Auszeit, um den entscheidenden Spielzug zu besprechen. Der oft gehobene Arm der Schiedsrichter ließ danach nicht lange auf sich warten, bei drohendem Zeitspiel warfen die Gäste neben das Tor. Im Gegenzug war es dann Kai Ronge, der den umjubelten 23:21-Endstand besorgte.

„Westerholt hat überragende Einzelspieler, die aber noch nicht zusammen gewachsen sind. Insofern war es gut für uns, dass wir sie zu einem frühen Zeitpunkt im Spielplan hatten. So oder so haben wir heute verdient gewonnen, weil wir diesen Sieg mehr wollten als der Gegner“, bilanzierte Lerscht. In der Tabelle klettert Ferndorf mit dem Sieg von Platz 13 auf Platz 10.

Statistik
TuS Ferndorf – SV Westerholt 23:21(13:7)

Ferndorf: Broszinski, Wellen – Reh (8), Ronge (7/4), Schneider (5), Dröge, Markowski, Schöttler (je 1), Greissner, John, Reuter, Stötzel.

Quelle: expressi.de
Redakteur: Micha Sommer


Alle Fotos: Marvin Müller

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