Die Luft ist raus

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Trotz 10 Toren von Carsten Lange verlor der TuS in Bittenfeld (Archivbild: Schaumann)

Trotz 10 Toren von Carsten Lange verlor der TuS in Bittenfeld (Archivbild: Schaumann)

Die Luft nach der langen Saison ist allmählich raus – das merkte man den Ferndorfer Handballern beim Auswärtsspiel gegen den TV Bittenfeld deutlich an.

Dass es auch trotz der personellen Schwächung der Gastgeber (ohne die Schweikardts und Weiß) schwer bis unmöglich werden würde, war Ferndorfs Sportlichem Leiter Frank Wulfestieg bereits im Vorfeld bewusst gewesen. „Es wäre vermessen gewesen, uns deshalb vorher als Favorit zu bezeichnen. Bittenfeld ist eine athletisch und konditionell starke Mannschaft, sie waren in keinster Weise durch die Ausfälle geschwächt“, so Wulfestieg.

Dass nach der Mammut-Saison gegen Teams, die teils mehr als doppelt so viel trainieren, das Stehvermögen in den seltensten Fällen reiche, dürfe nicht als Wunder bewertet werden. „Wenn man sich mittelfristig in der Liga etablieren will, muss man einen weiteren Schritt Richtung Profitum machen und acht bis zehn Mal die Woche trainieren wie die anderen Teams auch“, sagte Wulfestieg, „das konnten wir in dieser Runde aber unmöglich leisten.“

Der TVB zeigte sich wie so viele Teams in der Rückrunde in der Abwehr deutlich aggressiver, kam aus der 6:0-Deckung zu vielen schnellen Toren über die erste und zweite Welle. Ferndorf wurde zu Fehlern gezwungen, konnte nach anfänglichem 7:7 elf Minuten lang (bis zum 13:8, 23. Min.) keinen Treffer mehr erzielen. Lichtblick bei den Siegerländern war Linkshänder Carsten Lange, der viele Spielanteile im rechten Rückraum bekam, gut in die Begegnung fand und insgesamt zehn Tore erzielte. Bei den Bittenfeldern sprangen für die ausgefallenen Spieler andere in die Bresche; etwa Linksaußen Martin Kienzle, der ohne sichtbaren Bruch die Spielmacherposition beim TVB mit Leben füllte und ein starkes Spiel machte.

Bereits zur Pause (17:10) war die Begegnung entschieden, im zweiten Durchgang konnte der TuS nicht mehr verkürzen. Durch die Niederlage stehen die Ferndorfer nur noch einen Punkt vor dem rechnerischen Abstieg aus Liga zwei; bei fünf Punkten Rückstand auf Henstedt/Ulzburg und drei verbleibenden Spielen (darunter gegen die Eisenacher, die als Tabellendritter um den Aufstieg kämpfen), ist die Hoffnung allerdings eher hypothetisch.

„Ich würde mir wünschen, dass wir unseren Fans noch ein Mal einen Sieg zum Saisonende schenken“, schickte Wulfestieg einen verbalen Dank an die knapp 30 mitgereisten treuen Ferndorfer Anhänger, die auf der Tribüne für Stimmung sorgten. Drei Anläufe dafür hat der TuS ja noch.

TuS: Rottschäfer, Hamers – Lange (10), Basic (3), Aust, Hilger, Johnen (je 2), Thomas (2/2), Breuer, Schneider, M. Sijaric (je 1), Barkow, Prskalo.

TVB: Müller, Sdunek – Friedrich (8/2), Kienzle (6/1), Szczesny (6), Wehner (5), Schimmelbauer (3), Seitz (3/1), Baumgarten, Schöbinger (je 2), Jungwirth (1).

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