Temporeicher, torreicher Sieg in Krefeld

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Torschützen beim Jubel: Kai Rottschäfer traf ein Mal (als Torwart) – Carsten Lange acht Mal. (Foto: D. Schäfer)

Das Siegerland bleibt das Maß aller Dinge in der 3. Liga West: Der TuS Ferndorf ist auch nach dem sechsten Spieltag ungeschlagen und damit verlustpunktfrei Tabellenführer, grüßt nach dem 36:29-Auswärtssieg (Halbzeit 16:13) bei der HSG Krefeld von der Spitze. Aber es war ein hartes Stück Arbeit, dem sich das Team von Erik Wudtke in Krefeld stellen musste und die Gastgeber der HSG waren der erwartet starke Gegner. Eindrücklich hatte Wudtke vor der Partie vor den Rückraumaktionen der neu zusammengestellten Mannschaft gewarnt – er hatte vor Thomas Pannen gewarnt und auch vor Niklas Weis. Beide stellten sich für die Gastgeber mit acht, bzw. fünf Toren auch genau so in den Dienst, wie man es von ihnen erwartet hatte. Überhaupt: Die Vorhersage von Ferndorfs Coach, die HSG Krefeld werde sicher versuchen, den Tempohandball der Ferndorfer mitzuspielen, traf ein.

“Es war ein klasse Spiel, offensiv geprägt, mit vielen Toren – einfach weil unser Gegner diesmal das Tempo mitgegangen ist. Das war insgesamt Werbung für den Handball”, so der sportliche Leiter des TuS, Frank Wulfestieg. Und genau das kam den Siegerländern zwar einerseits zugute, bedeutete aber auch jede Menge Arbeit. Nicht nur in der Abwehr, wo Erik Wudtke über die 60 Minuten wieder verschiedene Systeme flexibel von seinen Spielern verlangte, sondern auch in den Angriffen, die schnell und präzise zuende gespielt werden mussten. Bereits in der ersten Halbzeit nahm die Richtung der Partie Gestalt an: Mit 15:10 führte der TuS, bevor kleinere Unkonzentriertheiten einen höheren Vorsprung zur Pause verhinderten. Auch nach dem Seitenwechsel lag die Wudtke-Sieben immer vorne, lediglich beim 23:26 durch HSG-Akteur Thomas Phlak (50.) kamen die Gastgeber noch einmal näher heran.

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In diese Phase gegen Ende der Partie fielen auch zwei schnelle Tore des TuS Ferndorf gegen sieben Feldspieler. HSG-Trainer Olaf Mast war volles Risiko gegangen und brachte beim Rückstand von drei Toren den siebten Feldspieler – zwei Mal konnte der TuS das ausnutzen. Beim ersten Mal erzielte Moritz Barkow nach einem schnellen Anwurf das Ferndorfer Tor und einmal konnte sich sogar Keeper Kai Rottschäfer in die Torschützenliste eintragen, als er nach einem abgefangenen Ball die Situation schnell erfasste und ins leere Tor traf. Bester TuS-Schütze war Carsten Lange, der überwiegend auf Rechtsaußen eingesetzt wurde. Dennis Aust war nach rund einer Viertelstunde leicht umgeknickt und wurde vorsichtshalber geschont, Lange vertrat ihn hervorragend und kam am Ende auf acht Treffer. Sieben Mal netzte David Breuer ein, der immer mehr (nicht nur ob seiner sieben Tore) zum Dreh- und Angelpunkt im Ferndorfer Spiel wird.

“Am Ende war es sicher auch ein Sieg der stärkeren Bank. Wir waren schon gefordert in Krefeld und konnten mit unserer ausgeglichenen Mannschaft dann eben immer mal wieder nachlegen”, so Frank Wulfestieg. “Diese Stärke muss man aber eben auch genau dosieren können und das versteht unser Trainer sehr gut.”

TuS Ferndorf: Rottschäfer (1), Lange (8), David Breuer (7), Koke (6), Simon Breuer (5), Barkow (4), Mirza Sijaric (3), Bettig (2), Johnen, Hilger, Alen Sijaric, Schneider, Aust.

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