TuS dreht Derby: 32:28-Sieg

0
Erster Einsatz nach Muskelfaserriss - und gleich mit fünf Toren erfolgreich: David Breuer. (Foto: Horst Schaumann)

Erster Einsatz nach Muskelfaserriss – und gleich mit fünf Toren erfolgreich: David Breuer. (Foto: Horst Schaumann)

Trotz einer nicht optimalen Anfangsphase hat der TuS Ferndorf das Südwestfalenderby gegen die SG Schalksmühle-Halver gewonnen. Nach dem 32:28 (13:15) gegen den alten Bekannten in Kreuztal bleibt der TuS verlustpunktfrei Spitzenreiter in der 3. Liga West. Danach hatte es in der Stählerwiese nach den ersten 18 Minuten wahrlich nicht ausgesehen. Der Gast aus Schalksmühle hatte furios begonnen, bei dem Ferndorfer Team von Erik Wudtke lief dagegen vor allem in der Abwehr nicht viel zusammen. Die offensive 3-2-1-Deckung bekam kaum Zugriff auf den Gegner, vor allem Julian Mayer und Maciej Dmytruszynski nutzten immer wieder die Freiräume. Bis zum 6:12 (18. Minute) war fast jeder Wurf der Grasediek-Sieben ein Treffer, während es auch im Angriff des TuS immer wieder haperte und freie Bälle vergeben wurden oder vom starken SGSH-Keeper Mareks Skabeikis gehalten wurde. Auch Gegenstöße und das schnelle Spiel nach kassierten Treffern wurde durch den Aufsteiger fast durchgängig unterbunden.

Trainer Erik Wudtke reagierte, stellte in der Abwehr auf eine geschlossene 6-0-Deckung um und stellte damit die Weichen für die Aufholjagd der Ferndorfer noch vor der Pause. Mit dem nach Muskelfaserriss zum ersten Mal im Ferndorfer Drittliga-Trikot auflaufenden David Breuer sah der TuS nun mehr Land und kam Tor um Tor heran. Sogar einen an den Pfosten verballerten Tempogegenstoß von Moritz Barkow und Mirza Sijaric konnten sich die Siegerländer leisten und lagen dennoch zur Pause mit 13:15 in Schlagdistanz. „Man muss definitiv sagen, dass Schalksmühle taktisch sehr diszipliniert und bestens vorbereitet war und voll motiviert in dieses Spiel gegangen ist“, zollte Wudtke der engagierten Anfangsleistung der SGSH vollen Respekt. „Wir haben in der Anfangsphase teilweise schlimm verteidigt, da war die Unterstützung des Publikums sehr wichtig. Ein bisschen traurig ist es schon, da wir uns eigentlich die ganze Woche auf genau das Spiel der SGSH vorbereitet haben. Aber zwischen Wollen und Tun ist eben ein Unterschied und das hat man heute in den ersten 20 Minuten gesehen.“

presenter2_lindenschmidt

Deutliche Worte von Erik Wudtke, der Ähnliches auch in der Kabine geäußert haben dürfte. Denn was der TuS Ferndorf vor eigenem Publikum nach dem Seitenwechsel hinlegte und zeigte gehörte dann schon wieder zu den besseren Dingen, die man in dieser Liga sieht und stimmte Fans und auch den Trainer zufriedener. Mit schnellen Toren nach der Pause, einem immer besseren Kleingruppenspiel, von dem vor allem Kreisläufer Bennet Johnen profitierte (5 Tore), glich Ferndorf zunächst aus, um dann beim 16:15 erstmals selbst in Führung zu gehen (Tor von Mirza Sijaric). Ein wesentlicher Faktor in dieser Phase war sicher auch die Bank, deren Stärke und breit gefächertes Angebot Erik Wudtke ausspielen konnte. „Ein mit entscheidender Grund für den Spielverlauf war dann sicher auch, dass wir frühzeitig ohne Verlust wechseln konnten und dadurch mit unseren Kräften haushalten konnten. Es war also im Endeffekt auch ein Sieg der besseren Bank“, so Wudtke.

Selbst als Schalksmühle durch den für Christian Feldmann gekommenen Jan Stuhldreher im Zeitspiel noch mal auf 27:28 herankam, brachte das die Hausherren nicht mehr wirklich ins Schwitzen – ungeachtet der Tatsache, dass TuS-Coach Wudtke bei der genommenen Auszeit den Pullover auszog. Jetzt zeigten sich erneut die „Körner“, die der TuS bisher in dieser Spielzeit in jedem Spiel nachlegen zu können scheint – drei blitzschnelle Tempogegenstöße und ein Treffer aus dem Positionsangriff schraubten den Spielstand auf 32:28 und entschieden damit die Partie. „Ich bin mit den ersten zwanzig Minuten meiner Mannschaft sehr zufrieden, da haben wir wirklich gut gespielt. Am Ende hat sich der TuS verdient durchgesetzt und man hat dann vor allem in Hälfte zwei auch die Qualität des TuS Ferndorf gesehen, der unsere unorganisierte Abwehr ganz locker ausgespielt hat. Und wenn man zwei Mal Breuer und ein mal Koke nachlegen kann, dann ist das auch eine Stärke im Kader, bei der wir nicht mithalten können“, so Matthias Grasediek, Trainer der Gäste.

TuS Ferndorf: Rottschäfer, David Breuer (5), Johnen (5), Mirza Sijaric (5/1), Simon Breuer (4), Aust (3), Koke (3), Bettig (2), Alen Sijaric (2), Lange (1), Hilger (1), Moritz Barkow (1).


 

Kommentare sind geschlossen.