Auf Punktejagd im Münsterland 

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Kaum Zeit für die Andersson-Schützlinge, nach der Heimniederlage gegen den Traditionsverein aus dem Erzgebirge Wunden zu lecken. Denn schon am Freitag geht sie weiter – die wilde Fahrt durch Deutschlands Handball Liga Zwei. In den letzten Jahren wurde bei den Fußballern der Begriff von der „besten zweite Liga aller Zeiten“ fast inflationär benutzt. Und wenn sie das auch oft nicht wahr, die diesjährige 2.HBL scheint wahrlich eine der stärksten aller Zeiten zu sein. 

Und am Freitagabend wartet im nördlichen Münsterland einer der Dauerbrenner aus dieser Liga auf den TuS. Der TV Emsdetten, der mit einer höchst unglücklichen Niederlage beim Spitzenteam aus Hamm aufhorchen ließ, dann aber eine recht durchwachsene Leistung bei der Heimspielniederlage in der Ems-Halle gegen den TV Großwallstadt zeigte. „Emsdetten will am Freitagabend sicherlich ein ganz anderes Gesicht präsentieren. Wir erwarten eine hochmotivierte Mannschaft“, weiß Robert Andersson, was auf sein Team zukommt. Neu auf der Emsdettener Kommandobrücke ist Aaron Ziercke. Der ehemalige Nationalspieler und langjährige Bundesligacoach des TuS N.-Lübbecke kann auf ein eingespieltes Team zurückgreifen, welches u.a. durch den bundesligaerfahrenen Kreisläufer Frederic Stüber ergänzt wurde. Der TVE, dem in der vergangenen Saison u.U. der Abbruch den Klassenerhalt gesichert hat, lebt ohne Zweifel von seinen starken Außenspielern, die sehr gegenstoßorientiert sind. Allen voran der 122-fache slowakische Nationalspieler Tomas Urban.

Beim TuS Ferndorf hatte man gehofft, dass das Thema Verletzungen in diesem Jahr keine große Rolle mehr spielen möge. Nun hat es aber ausgerechnet den Capitano erwischt. Lucas Puhl wird im Jahre 2020 nicht mehr zurück erwartet. „Wir haben schon die ganze Zeit gut trainiert und es gilt Kleinigkeiten zu verbessern. Die Dinge die im Training gut laufen im Spiel umzusetzen, ist der Lernprozess, den die Mannschaft gehen muss“, blickt Andersson auf eine gute erste Hälfte gegen Aue zurück, in der viele dieser Automatismen schon funktionierten. So war es neben dem starken Saisondebut Marin Duricas vor allen Dingen der Neuzugang auf der Rechtsaußenposition, Josip Eres, der auf sich aufmerksam machen konnte. Der samstägliche Gegner aus Aue kann dabei durchaus als Blaupause für die Faulenbach & Co. dienen. Denn in Emsdetten wird seit jeher Wert auf gute Abwehrarbeit gelegt. Eine neuerliche Chance also für unsere spielstarken Rückraumspieler in Aktion zu treten. Der Coach hat eine noch viel simplere Lösung parat, wie er gerne Handball in Ferndorf praktizieren möchte: „Eine gute Abwehr und daraus resultierend ein schnelles Umschaltspiel sind der Schlüssel zum Erfolg.“ 

In Emsdetten geht man von einer Partie mit Zuschauern aus. Was es definitiv nicht geben wird sind Auswärtsfans. Schade, denn gerade in Emsdetten wird Handball genauso gelebt wie in Ferndorf und es herrscht dort häufig eine mitreißende Stimmung. All denen, die am Freitagabend aber gerne mit den Jungs in rot und weiß mitfiebern wollen, sei an dieser Stelle wieder der Stream auf Sportdeutschland.tv ans Herz gelegt. Denn auch wenn die beiden reisefreudigen Fanclubs der Brigade und der Füchse nicht mit dabei sein können, fiebern wir doch alle gemeinsam mit. Und auf der Rückfahrt haben die Andersson-Schützlinge dann hoffentlich schweres Gepäck in Form von zwei Auswärtspunkten an Bord.


WISSENSWERTES
Entfernung:
175 Kilometer
Fahrzeit: ca. 2 Stunden
Einwohner Emsdetten: 36.000 (zum Vergleich: Ferndorf = 4.200)
Heimspielstätte: Emshalle – 2200 Zuschauer Fassungsvermögen
Trikotfarbe: grün-schwarz
größte Erfolge: DHB-Pokal Halbfinalist 1983, Aufstieg in die 1.Liga 2013

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