Die nächste weite Reise steht auf dem Programm

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 Das vierte Spiel in elf Tagen. Dazu innerhalb von einer Woche wieder eine extrem weite Fahrt in den Osten der Republik. Und als wäre das nicht schon Aufgabe genug, haben die Spielplangestalter die beiden Spiele in Dresden und Dessau auch noch auf Wochentage terminiert. Der Fanclub Brigade C hatte es beim Heimspiel gegen Hüttenberg schon kritisiert – über 1000 Kilometer hatte die Dresden-Tour auf der Uhr, beim Auswärtsspiel in Dessau werden es mit rund 950 Kilometern nicht viel weniger. Ferndorfs Coach Ceven Klatt will sich aber nicht über den Spielplan beschweren, hat aber dennoch die Spielpause bis zum 17.November im Blick:„Wir haben so schon ein gutes Gefühl mit dem wir in die Spielpause gehen können, weil wir gesehen haben, dass wir mit jedem Team mithalten können. Aber wir fahren natürlich nach Dessau, um auch da was Zählbares mitzunehmen.“

Und um bei den heimstarken Dessauern reüssieren zu können, bedarf es einer echten Energieleistung. Mit Auswärtserfolgen in Hagen und Lübeck, sowie einem Heimerfolg gegen Nordhorn, konnten die Schützlinge von Coach Uwe Jungandreas aus den letzten vier Spielen 6:2 Punkte holen. Apropos Jungandreas – der Coach fällt aus, weil ein akuter Bandscheibenvorfall eine Not-OP unumgänglich gemacht hat. „Vincent Bülow (geb. Sohmann) ist Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Dessauer“, weiß Klatt zu berichten und schiebt den Respekt vor dem wurfgewaltigen Yannick Danneberg im linken Rückraum hinterher, der letztes Jahr im Schatten von Torschützenkönig Timo Löser stand, den es bekanntermaßen zum HC Elbflorenz zog. Klatt führt weiter aus: „Eine höchst anspruchsvolle Aufgabe, da wir es mit einem sehr heimstarken Team zu tun bekommen.“ Und mit einem Team, dass durchaus noch weitere Topspieler vorzuweisen hat. So gehört Philip „Brosi“ Ambrosius zu den besten seines Fachs in Liga Zwei. Zweifelsfrei zu den besten seines Fachs gehört auch Kreisläufer Tillmann Leu, der schon 32 Tore auf dem Konto hat. Die beiden gegenstoßorientierten Außen Yannick-Marcos Pust und Carl-Philip Haake erarbeiten sich bereits im Abwehrspiel ihre Chancen für den Tempogegenstoß. Da gilt es für die TuS-Equipe auf der Hut zu sein und technische Unzulänglichkeiten zu vermeiden. Überhaupt, die Abwehr war in den siegreichen Spielen der Dessauer sehr beweglich und hat bestens verschoben. Schwerstarbeit für den Ferndorfer Rückraum, mit genügend Bewegung Lücken zu kreieren.

Bereits am Dienstag um 14 Uhr setzt sich der rot-weiße Tross in Bewegung. Station gemacht wird in Eisenach – da hat Coach Ceven Klatt seine privaten Kontakte zu ThSV Manager Rene Witte spielen lassen. Nach einem Nachmittagstraining und anschließendem Abendessen, geht es am Mittwoch nach dem Frühstück mit einer Mobilisationseinheit weiter. Der Schwerpunkt zwischen den beiden Spielen liegt mit Sicherheit nicht im Ausdauerbereich, wie Klatt betont: „Wir schauen Video, machen viel im spieltaktischen Bereich und wenig Intensität.“ Gerade bei den Spielern, die meist über die volle Distanz in Abwehr und Angriff gefordert werden, wie zum Beispiel Kapitän Mattis Michel, ist ein erster Kräfteverschleiß kaum von der Hand zu weißen.Viel frischer erscheint da Neuzugang Marko Vignjevic, der im Spiel gegen Balingen erstmals länger zum Einsatz kam. „Marko ist im Plan und wird uns sicherlich noch eine Hilfe sein“, ist Klatt von den Fähigkeiten des Serben überzeugt. Überhaupt keinen Grund zu klagen hat Ferndorfs Coach momentan beim Thema Abwehrarbeit. Der Wille, sich dort aufzureiben und die Meter zu gehen die weh tun, dafür ist sich keiner im rot-weißen Trikot zu schade. Da zudem die Torhüter Woche für Woche mit Top-Leistungen glänzen, gilt es nun die Effektivität im Angriffsspiel zu verbessern. Auf dem linken Flügel ergänzen sich Hampus Dahlgren und Gabriel Viana bereits bestens. Auf Rechtsaußen könnte im Mittwochabend-Spiel Paul Schikora unter Umständen noch mehr Spielzeit sammeln als zuletzt. Bereits in Dresden und gegen Balingen war „Schike“ zur Stelle, als Klatt ihn brachte. Und da er nah seiner Heimat Familie und Freunde auf der Tribüne sitzen, und ehemalige Mitspieler als Gegenspieler hat, könnte er eventuell noch mehr Spielzeit erhalten. Extra motiviert werden muss er sicher nicht. 

Für die Mitglieder des Fanclubs Brigade C ist der Ausflug nach Dessau auch etwas Besonderes. Seit vielen Jahren werden überaus partnerschaftliche Beziehungen mit den Anhängern aus der Bauhaus-Stadt gepflegt. Oft waren Ferndorfer in den letzten Jahren bei den Dessau-Auswärtsspielen in NRW zu Gast. Im Gegenzug waren Dessauer beim Play-Off-Spiel in Braunschweig und auch bei anderen TuS-Auswärts- sowie Heimspielen. Unvergessen bei allen Beteiligten der Oktober 2021, als nach der schweren Verletzung Jonas Faulenbachs der Dessauer Fanblock „Faulenbach“-Sprechchöre anstimmte. Man mag sich, man feiert gerne miteinander und egal wie das Spiel ausgeht, werden einige Kaltgetränke getrunken und manche Stunde miteinander gefeiert werden. Und danach haben sich Spieler, Offizielle und Fans eine erste Verschnaufpause verdient. Weiter geht es dann nämlich erst am 17. November um 17 Uhr, wenn die Eulen Ludwigshafen in der Stählerwiese zu Gast sind. Noch sind für dieses Spiel einige wenige Sitzplatz-Tickets erhältlich. Doch auch die Stehplatz-Tickets, die gegen Hüttenberg und Balingen-Weilstetten am Ende noch verfügbar waren, sollten nun endlich mal an die Frau und den Mann gebracht werden. Das Team fiebert so auf eine ausverkaufte Stählerwiese hin. Vielleicht gelingt es ja gegen den ehemaligen Bundesligisten aus dem Rhein-Neckar-Kreis.

WISSENSWERTES
Gegner: Dessau Roßlauer HV 06
Heimspielstätte: Anhalt Arena (3.300 Plätze)
Einwohner Dessau-Rosslau: 80.000 (Ferndorf: 3.900)
Trikotfarbe: blau-weiß-
Größte Erfolge: DHB Pokal Achtelfinalist 2009, 2011 + 2022
3. Platz 2.HBL 2022/23

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