Es sind so viele Dinge, die anders, neu und sogar besonders sind. Viele lange Monate haben die Siegerländer Handballfans gedürstet. Gedürstet nach dem Moment, wenn das erste Mal wieder in der Stählerwiese um Punkte gekämpft wird. Apropos Stählerwiese – die wird so manch eingefleischter TuS-Fan gar nicht mehr wieder erkennen. Runderneuert ist die altehrwürdige Sporthalle. Mit einem freundlichen, hellen Anstrich, vor allen Dingen aber mit einer neuen, imposanten Hintertor-Tribüne. Etwas mehr als 300 Zuschauer können demnächst zusätzlich zu den Heimspiel-Feiertagen am Samstagabend strömen. Ja wenn, ja wenn das C-Wort nicht wäre. 463 Zuschauer dürfen laut, dem durch das Gesundheitsamt genehmigten, Hygienekonzept am Samstagabend das Spiel live verfolgen und die Jungs von Neu-Coach Robert Andersson zum Sieg tragen.
„Wir haben ein Spiel gewonnen, aber es liegt noch sehr viel Arbeit vor uns“, hebt eben jener Andersson mahnend den Zeigefinger. Denn schon am Samstag kommt ein „körperlich starkes Team“ nach Kreuztal, welches sicherlich nicht gewillt ist, kampflos die Punkte im Siegerland zu lassen. Eine Anreise von 440 km hat der Zweitliga-Dino am Samstag vor sich. Dino, weil der EHV Aue das Team ist, welches die meisten Saisons in der zweiten Liga vorweisen kann. Ebenfalls ein Dino, resp. ein Auer Urgestein ist Trainer Stephan Swat, der in seine dreizehnte Saison geht.
Ebenso wie der TuS Ferndorf hat auch der EHV Aue keinen herausragenden Ausnahmespieler in seinen Reihen. Vielmehr sind es beide Teams, die über ihre mannschaftliche Geschlossenheit ins Spiel finden. „Da kommt einiges auf uns zu“, erwartet Andersson eine robuste und kampfstarke Mannschaft aus dem Erzgebirge. In deren Reihen befinden sich fast schon traditionell gute Torhüter. Aufzupassen gilt es zudem auf den Kreisläufer Bengt Bornhorn, den portugiesischen Neuzugang Goncalo Ribeiro sowie Adrian Kammlodt auf der Königsposition im linken Rückraum, der sich bereits in der vergangenen Saison pudelwohl fühlte in der Stählerwiese und zehn Mal netzte.
Für die rot-weißen Jungs gilt es aktuell noch einmal mehr zusammen zu rücken. Nach dem langwierigen Ausfall von Patrick Weber, der noch ein bisschen Zeit braucht, hat es zu allem Übel unseren Kapitän im Tor erwischt. Lucas Puhl hat sich im ersten Saisonspiel am Daumen der linken Hand verletzt. Erst gestern stellte sich heraus, dass er sich einen Bruch im Daumengrundgelenk der linken Hand zugezogen hat. Das ist natürlich bitter für Lucas, der damit wohl einige Wochen ausfallen wird. Bis dahin wird der mit Zweitspielrecht ausgestatte Tim Hottgenroth von HSG Wetzlars Reserve wieder zu seinem Stammverein zurück beordert. Gemeinsam mit Marin Durica, der bei den letzten Auftritten der vergangenen Saison so richtig ins Rollen gekommen war, wird Hottgenroth das Torhüter-Duo bilden. Das haben die Beiden auch im Herbst des vergangenen Jahres schon erfolgreich gemeistert.
Die vielen Lichtblicke aus dem ersten Saison-Auftritt in Großwallstadt sollte das Team mit in die sechzig Minuten am Samstagabend nehmen. Denn neben einem herausragend aufspielenden Torben Matzken, waren es dann auch mehr und mehr die anderen Protagonisten in Rot und Weiß, die mit jeder Spielminute an Sicherheit gewannen und somit ein Jeder sein Scherflein zum Sieg beitragen konnte. Dass die TuS-Equipe in der Lage ist, gegen jeden Gegner aus der zweiten Liga gut zu performen, haben die Faulenbach & Co. bereits letzte Saison eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Deshalb soll es das Ziel sein, gegen die Erzgebirgler die Punkte drei und vier auf der Habenseite zu verbuchen, wie auch Andersson klarstellt: „Wir gehen in jedes Spiel um zu gewinnen !“
Sollten Sie nicht zu den oben erwähnten 463 Zuschauern gehören, sei Ihnen hiermit „Sportdeutschland TV“ ans Herz gelegt. Dort können Sie alle Spiele der 2.HBL live verfolgen. Auch das samstägliche Aufeinandertreffen zwischen den beiden Teams, die mit Auftaktsiegen in die neue Saison gestartet sind.