Im Uhren zurückdrehen haben wir am letzten Wochenende Erfahrungen gesammelt. Ein klein wenig können wir das sinnbildlich auch auf das Zweitligateam des TuS Ferndorf projezieren. Die Schützlinge von Robert Andersson konnten nach dem tollen Auftakterfolg beim Aufsteiger aus Großwallstadt leider keinen Premierenerfolg in der runderneuerten Stählerwiese folgen lassen. Anschließend gab es das, was vielerorts schon befürchtet worden war – der Corona-Virus hatte zugeschlagen. Und der komplette Tross des TuS musste sich zwei Wochen in eine angeordnete Quarantäne begeben. Keine einfachen Voraussetzungen für ein Handballteam. Aber die Chance auf einen Saisonstart 2.0. Quasi die Uhren zurückdrehen, nachdem das erste Heimspiel vor drei Wochen verloren ging.
Gegner am Samstagabend ist ein Aufsteiger aus dem Münchener Umland und in der zweiten Liga ein unbeschriebenes Blatt. Der TuS Fürstenfeldbrück hat in den vergangenen Jahren, in der ausgesprochen starken 3.Liga Süd, immer wieder oben mitgespielt. Der ganz große Wurf blieb den Panthern, wie sich die Fürstenfeldbrucker selber nennen, allerdings bis zu diesem Frühjahr verwehrt. Jetzt ist das Team von Trainer Martin Wild allerdings wieder da, wo sie bereits Anfang der 90-er Jahre mal ein kurzes Gastspiel gegeben haben. Gekommen um zu bleiben – in der 2.HBL. Und die Mission der Nordbayern ist vom ersten Spieltag an der Klassenerhalt. Mit einem eingespielten Team, das in diesem Sommer fast ohne Fluktuation ausgekommen ist, nehmen die Panther den Kampf auf. Einziger (prominenter) Neuzugang ist in diesem Sommer Stefan Hanemann gewesen. Der bei der HSG Wetzlar ausgebildete, ehemalige Junioren-Nationalspieler, hat in den vergangenen Spielzeiten bei den sensationellen Nichtabstiegen der Eulen aus Ludwigshafen auf dem Feld gestanden. Darüber hinaus geht man bei den Brucker Panthern den einzig gesunden Weg, indem man immer wieder versucht, Talente aus der Region in das Team der ersten Mannschaft einzubinden. Ein Weg, den der Trainer nun schon seit zehn Jahren mitgeht, und der somit einer der dienstältesten in der Liga ist.
Bei den Rot-Weißen um Capitano Jonas Faulenbach gab es in den letzten beiden Wochen viel Frust. Denn für einen aktiven Handballer gibt es nichts Schlimmeres, als nicht in die Halle zu dürfen. Und durch den Corona-Fall, der am 14.Oktober bekannt wurde, musste sich das komplette Team für zwei Wochen in Quarantäne begeben. Nicht einfach – sowohl für die Spieler, wie auch für den Coach. Zwei Wochen lang fit bleiben, zwei Wochen lang keine Feinabstimmung mit den Mannschaftskameraden und zwei Wochen lang den anderen Mannschaften nur zuschauen dürfen. Dabei hat man intern den Ausfall von Lucas Puhl, der dieses Jahr nicht mehr ins Spielgeschehen eingreifen wird, längst zu den Akten gelegt. Die ganze Konzentration gilt den nun folgenden Aufgaben, zumal mit Marin Durica und Tim Hottgenroth zwei richtig gute Keeper bereitstehen. Außer dem Langzeitverletzten Patrick Weber brennt die Mannschaft darauf, endlich wieder in der Stählerwiese auflaufen zu dürfen.
Ein ganz wichtiger Aspekt darf dabei nicht außer Acht gelassen werden. Denn bis zum Verfassen dieses Berichtes war noch nicht klar ob, und wenn ja in welchem Umfang, das Spiel überhaupt stattfinden wird, resp. wie viele Zuschauer zugelassen sind. Ein nicht zu unterschätzender, den Puls der Verantwortlichen in die Höhe treibender Faktor, da innerhalb der #familieferndorf sehr viel ehrenamtliche Arbeit geleistet wird, die aktuell nur sehr schwer zu planen und koordinieren ist. Hier gilt es ein Lob auszusprechen an eben jene Verantwortlichen in und um das Team. Und für diejenigen die am Samstagabend nicht in der Stählerwiese mit den rot-weißen Jungs mitfiebern können, sei an dieser Stelle wieder einmal der Blick auf www.sportdeutschland.tv empfohlen. Da kann über den Livestream mitgefiebert werden. In diesem Sinne, egal wo wir sind – scream for our team !