Die TuS-Reserve kann sich als Tabellendritter durchaus als der „wahre“ Tabellenführer bezeichnen, denn die Ferndorfer haben jeweils beide Partien gegen die vor ihnen platzierten Teams aus Gevelsberg und Hemer gewonnen. Trotzdem sind es vier Punkte Rückstand zu Rang 1. Und diesen hochverdienten und mit großem Aufwand erkämpften Sieg mussten sie auch noch bitter bezahlen. Denn der nach einem wochenlangen Durchhänger erheblich verbesserte Luca Nenne-Kolb verletzte sich ohne Fremdeinwirkung schwer am Knie, als er exakt 2:40 Minuten vor dem Abpfiff mit einer Großchance zum vermeintlichen 26:24 durchgebrochen war, sich aber dabei irgendwie das Knie verdrehte. Zwölf Minuten später feierten seine Mitspieler ihren Freudentanz um ihn herum, während er auf einem Mattenwagen vorübergehend gebettet auf die kurz darauf eintreffenden Sanitäter wartete.
Aber die Siegeslaune war sehr gedämpft. Die bis zur allerletzten Sekunde hochspannende Partie war von zwei sehr starken Abwehrreihen geprägt. Dabei leisteten die Ferndorfer Schwerstarbeit, denn Hemer empfahl sich mit dem torreichsten Angriff. Davon war allerdings wenig zu sehen, denn die Ferndorfer ließen bis auf vereinzelte Ausnahmen keine Spielzüge zu und zwangen Hemer ständig zu Einzelaktionen. Hinter der Abwehr glänzte wie bereits im Hinspiel Keeper Niklas Broszinski, der nach 50 Minuten von Tim Hottgenroth abgelöst wurde, der dann noch zweimal mit Glanzparaden den knappen Vorsprung hielt und zugleich noch den entscheidenden Steilpass für den konternden Marc Weigelt spielte, der eigentlich nur aushalf, aber vier sehenswerte Tore erzielte und vor allem das spielentscheidende 25:23 warf. Nach der längeren Unterbrechung wegen der Verletzung von Luca Nenne-Kolb stemmten sich die Ferndorfer mit letzter Kraft gegen den drohenden Ausgleich. Die Torschützen: Luca Nenne-Kolb (6), Linus Michel (5), Marc Weigelt (4), Kai Ronge (3/3), Leon Baust, Niklas Klein, Peter Scholemann (alle 2) sowie Leander von Mende (1).
Siegener Zeitung 25.03.2024
Fotos: J.Klein