Der Meister kehrt heim in die Stählerwiese

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In der Vergangenheit hat der TuS Ferndorf seine Meisterschaften immer auswärts errungen. Das war auch dieses Jahr so. Mit einem gewaltigen Unterschied. Denn wenn die Helden aus der Vergangenheit am darauffolgenden Spieltag in die Stählerwiese zurückkehrten, war es eine triumphale Heimkehr von Aufstiegshelden. Im Jahre 2024 ist die Meisterschaft aber leider nicht gleichbedeutend mit dem Aufstieg. So war es vergangenen Samstag in Opladen eine Feier im kleinen Rahmen. Und auch die Rückkehr der Michel & Co. in ihr heimisches Jagdgebiet wird nicht allzu glamourös ablaufen.

Und da gibt es im Ligabetrieb ja auch noch vier Mannschaften, deren Ziel es ist, als zweite Mannschaft dem TuS Ferndorf Punkte zu klauen. Bisher gelang dies nur dem Longericher SC mit einem 30:30 am 30.09.2023. Seitdem sind 210 Tage vergangen, in denen es keinem Team gelang, die fast blütenreine Weste der Mannen von Coach Ceven Klatt weiter zu beschmutzen.

Als nächstes Team probiert sich die HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II, die Zweitvertretung des Bundesligisten HSG Wetzlar, an diesem Unterfangen. Kein Lieblings-Gegner der Rot-Weißen. So verlor man Ende 2022 in Dutenhofen, und auch in der Hinrunde dieser Saison setzten sich die Siegerländer Handballer erst in der Crunch-Time entscheidend ab. „Ein junges Team, das sich aber schon lange kennt. Viele Lösungen finden sie in der Kleingruppe und es sind viele gute Eins gegen Eins Spieler im Team“ – so charakterisiert Klatt den Gegner und verweist auch auf die überraschenden Abwehrformationen, die deren Coach Axel Spandau immer wieder spielen lässt. In Krefeld unterlagen die Spandau-Schützlinge vor einigen Wochen mit einem Tor. Genau wie unlängst gegen Longerich. Den Mittelhessen ist ein wenig die Leichtigkeit aus der Hinrunde abhanden gekommen. Nur ein Sieg aus den letzten sieben Spielen ließ die Wetzlarer Reserve bis auf Platz Neun abrutschen. Dabei steckt genügend Qualität im Kader. So hat beispielsweise das Rückraum-Duo Leon Boczkowski und Lukas Gümbel, die beide schon seit der Jugend das HSG-Trikot tragen, beeindruckende 243 Saisontore auf dem Konto. Zudem ist der zweitligaerfahrene Phillip Opitz wieder fit, was Spandau eine weitere Möglichkeit an die Hand gibt. Obendrein können sich die Hessen mit Simon Böhne auf einen Keeper verlassen, der trotz seiner erst 23 Lenze eine Menge Erfahrung aus der zweiten Liga vorzuweisen hat.

„Natürlich haben wir in der Spielnachbereitung den Finger in die Wunde gelegt. Aber bei aller Kritik – wir schaffen es am Ende zu gewinnen“, war Klatt froh, dass es seinen Jungs nicht so ergeht wie manch anderem Spitzenteam aus anderen Drittliga-Staffeln. Denn während anderswo die Teams aus den ganz oberen Gefilden durchaus mal Federn lassen, setzt sich der TuS Ferndorf am Ende mit seiner Qualität dann doch durch. Und auch im Heimspiel gegen die Zweitvertretung der HSG Wetzlar wird nicht am Matchplan gerüttelt. „Eine gute Abwehr stellen und daraus dann wieder mit mehr Tempo im Spiel agieren“, weiß Ferndorfs Coach nur allzu gut, dass der Abwehrverbund, inklusive Keeper, in Opladen nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Personell gibt es durchaus Positives zu vermelden. Neben Lucas Puhl, der wieder bei 100% ist und das Torhüter-Duo mit Jonas Wilde bildet, wird auch Gabriel Viana wieder zum Kader gehören. Der Portugiese, der seit dem Auswärtsspiel in Krefeld pausiert hatte, wird die Vakanz auf Linksaußen wieder ausfüllen. Da sein Gespannpartner Alexander Reimann noch bis weit in die neue Saison hinein ausfallen wird, ist die Fitness Vianas eines der wichtigsten Güter im Team des TuS Ferndorf. Während rund um das Team viel über die anstehende Aufstiegsrelegation gesprochen wird, ist dies innerhalb der Mannschaft laut Klatt kein Thema: „Voller Fokus auf die Liga. Erst danach kommt die Relegation!“ 

Dabei fiebern die Fans jetzt schon dem 2.Juni entgegen. Dann empfangen die Jungs vom Kindelsberg nämlich den Zweiten der Süd-Staffel zum Rückspiel der ersten Play-Off-Runde. Unter der Woche hat der Verein zum Thema Ticketing informiert. Und auch wenn Trainer und Team sich weiterhin voller Konzentration den Liga-Aufgaben widmen, so ist die Vorfreude auf die Do-or-Die-Spiele im Umfeld nahezu greifbar. Per aspera ad astra – durch das Raue zu den Sternen ; oder aber, vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt. Und so gilt die Konzentration nun erst einmal der nächsten Aufgabe, die da HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II heißt. Ob live vor Ort mit über 1000 Gleichgesinnten, im Stream bei Sportdeutschland.tv oder aber im Herzen dabei – am Samstagabend um 19 Uhr fiebern alle TuS-Fans wieder mit, wenn es heißt: Scream for your team – mit der #familieferndorf, mit der #familietus !


WISSENSWERTES
Gegner: HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II
Einwohner Dutenhofen & Münchholzhausen: 3.100 & 2.400 (zum Vergleich: Ferndorf = 3.900)
Trikotfarbe: grün-weiß

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