Endlich wieder ein Heimspiel für den TuS

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Ungeahnte Möglichkeiten eröffnen sich für den schwedischen Altinternationalen an der Seitenlinie des TuS Ferndorf, Robert Andersson. Hatte er Anfang des Jahres bei zwei Trainingseinheiten schon einmal alle Mann an Bord, so kann er höchstwahrscheinlich am Samstag zum Spiel ebenfalls vermelden : Alle Mann einsatzfähig. Blickt man einmal zurück auf die Zeit Anderssons beim TuS Ferndorf, so wird man die Spieltage, an denen der Schwede aus dem Vollen schöpfen konnte, vermutlich an einer Hand abzählen können.

„Ein schwer einzuschätzender Gegner. An einem Spieltag ist es möglich, dass sie mit zehn Toren verlieren, wohingegen sie dann am nächsten Spieltag mit zehn Toren gewinnen.“ Die Erläuterungen des TuS-Coaches zum kommenden Gegner, dem TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg, sind für eine Menge Teams aus Liga Drei anwendbar. Aber gerade die Dansenberger sorgen bei Ihrem Umfeld, mit ständig schwankenden Leistungen, für Euphorie und Verzweiflung fast im Wochentakt. Dabei ist die junge Mannschaft aus der Pfalz durchaus mit Akteuren gespickt, die das Team in schwierigen Situationen führen und lenken können. Allen voran die beiden Rückraumakteure mit Erstligaerfahrung. Abwehrstratege Gunnar Dietrich, aber insbesondere der Führende der (Feld-)Torschützenliste, Jan Claussen. „Den gilt es in den Griff zu bekommen“, schaudert es Andersson immer noch beim Gedanken ans Hinspiel. Beim 27:27 schenkte nämlich der 30-Jährige Regisseur den Ferndorfern elf Tore ein. Da wo Claussen und Dietrich mit den Eulen Ludwigshafen mal waren, nämlich in der Beletage des deutschen Handballs, da will ein anderer mal hin. Michael Fiedler heißt der hochveranlagte Mann zwischen den Pfosten des TuS 04 KL-Dansenberg. Der Torwart der deutschen U21 Nationalmannschaft will in der 3.Liga Erfahrungen, und vor allen Dingen Spielzeit sammeln, um dann richtig durchzustarten. 

„Natürlich gibt es immer noch Kleinigkeiten zu verbessern. Aber ausnahmslos alle Spieler haben auf hohem Niveau geliefert. Ich hoffe, dass wir dort anknüpfen können.“ Die Worte des Trainers werden den Michel & Co. runtergehen wie Öl. Es ist der erste Heimauftritt im Jahre 2023. Lange 49 Tage war es still im Hexenkessel Stählerwiese. Dabei erzählt der Trainer keine bahnbrechenden Neuigkeiten, wenn er nochmals betont, wie sehr sich die Spieler auf die Rückkehr ins Epizentrum des Siegerländer Handballs freuen. Was allerdings neu ist, ist die Qual der Wahl bei Aufstellung und taktischer Ausrichtung. Denn nicht nur personell gibt die volle Bank dem Trainerteam neue Möglichkeiten an die Hand. Auch hinsichtlich verschiedener taktischer Ausrichtungen können mit den unterschiedlichen Spielertypen neue Wege beschritten werden. Die Rückkehrer der letzten Woche, Niklas Diebel und Marko Karaula, müssen sich trotzdem erst einmal hinten anstellen. Denn Julius Fanger und Rostyslav Polyshchuk treten in Training und Spiel so überzeugend auf, dass der Trainer da keinen großen Handlungsbedarf sieht. So können sich die beiden Shooter langsam wieder an die gesteigerte Intensität herantasten. Doch neben der Aufmerksamkeit für die Königsposition tauchen zwei Hauptprotagonisten derzeit ein wenig unter dem Radar. Denn auf der rechten Angriffsseite wirbeln mit Marvin Mundus auf Halbrechts und Josip Eres auf Rechstaußen zwei Tormaschinen, die auch im Hinspiel schon für 15 Tore sorgten. Damals ein herausragendes Match des 22-jährigen Mundus, der wieder am Leistungslevel vom Saisonbeginn angekommen scheint.

Wie immer kommt es bei Heimspielen auch auf das begeisterungsfähige Kreuztaler Publikum an. Inzwischen liegt die sich einpendelnde Zuschauerzahl bei den Heimspielen konstant über 1000 Besuchern. Das ist für Drittliga-Verhältnisse ein herausragender Wert. Und ist für die Spieler nicht nur Ansporn, sondern zugleich auch Verpflichtung. Gemeinsam, Hand in Hand, sollen Team und Publikum eine schier unüberwindbare Einheit bilden. Dass dies gelingen kann, hat man in den letzten Heimspielen eindrucksvoll gesehen und gehört. So geht es am Samstagabend, zu gewohnter Ferndorfer Handballzeit, weiter. Dann sind hoffentlich wieder alle live dabei und unterstützen die Michel & Co.. Wer es nicht in die Halle schafft, hat auch wieder über Sportdeutschland.tv die Möglichkeit, dem Spiel live beizuwohnen. Doch egal wo, wichtig wird auch am Samstagabend wieder sein: Scream for our team !


WISSENSWERTES
Gegner: TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg
Einwohner Dansenberg:  2.700 (zum Vergleich: Ferndorf = 3.900)
Trikotfarbe: schwarz
Größte Erfolge:  2x Aufstieg in die 2.Liga – 1983 & 1992 als TuS Dansenberg

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