„Wir freuen uns, dass wir endlich wieder in der Stählerwiese spielen dürfen!“ Ferndorfs Chefcoach Ceven Klatt spricht aus was viele denken, die es mit den Handballern vom Kindelsberg halten. 58 lange Tage mussten die Michel & Co. warten. 58 Tage liegen zwischen dem letzten Auftritt in Kreuztals Handballtempel gegen Homburg und dem Heimspielauftakt 2024 am Sonntagnachmittag gegen Dansenberg. Grund dafür war die Erneuerung des Hallenbodens. Und wenn man ganz lapidar den Spruch vom „neuen Glanz“ bringt, so steckt dieses Mal sogar etwas mehr dahinter. Denn sowohl in Farbe, wie auch in puncto Linierung sind eklatante Verbesserungen zu erkennen.
Erster Gegner auf neuem Geläuf ist ein echter Dauerbrenner in Liga Drei. Die Pfälzer vom TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg sind bekannt für die Entwicklung junger Spieler und stellen Jahr für Jahr ein junges, erfolgshungriges Team auf die Platte. Eine Ausnahme bildet das sehr gut miteinander harmonierende Duo aus Mittelmann und Kreisläufer. Jan Claussen als Dreh- und Angelpunkt des Dansenberger Spiels und Sebastian Bösing am Kreis bringen beide höherklassige Erfahrung mit. Diese Kleingruppe gilt es in den Griff zu bekommen. Dazu kommt mit Jonas Dambach ein Halbrechter, der am vergangenen Spieltag mit einem Buzzerbeater für den im Abstiegskampf dringend benötigten Pfälzer Heimsieg gegen Aldekerk sorgte. Ein weiterer Faktor im Dansenberger Spiel ist Michael Fiedler. Der 20-jährige, ehemalige Junioren-Nationaltorwart, ist zu herausragenden Leistungen im Stande. Jedenfalls können die Pfälzer nach dem so wichtigen Erfolg am letzten Wochenende nun viel befreiter nach Ferndorf fahren. Und da am Samstagabend noch die große Karnevalssause in der vereinseigenen Layenberger Sporthalle stattfindet, reist der Kaiserslauterner Tross sicher bestens gelaunt in Kreuztals guter Stube an.
„Wir hatten eine sehr gute Trainingswoche mit einer hohen Intensität“, berichtet ein gut gelaunter Klatt von Trainings, in denen auch mal wieder Sechs gegen Sechs gespielt werden konnte. Hoffnung also bei den Siegerländer Handballfans, dass schon sehr bald wieder mit Rückkehrern aus dem Krankenstand zu rechnen ist. Und dann wird auch wieder mehr und mehr das zum Tragen kommen, was den Ferndorfer Handball im Jahre 2024 auszeichnet und was auch Klatt im Hinblick auf das Dansenberg-Spiel durchklingen ließ: „Wir wollen aus einer guten, stabilen Deckung wieder vermehrt ins Tempospiel kommen!“ Und wenn dann Regisseur Janko Kevic mit seinen Nebenleuten die PS auf die Platte bringt, sollte der nächste Heimsieg greifbar sein. Denn auch in den beiden Auftaktspielen der Rückrunde, in Saarlouis und bei den Bergischen Panthern, präsentierte sich der Abwehrverbund der Rot-Weißen in guter Verfassung. Und im Angriffsspiel ist der TuS Ferndorf weiterhin nicht ausrechenbar. Jedes Spiel ist ein anderer Spieler Top-Scorer, so dass der Gegner sich auf die unterschiedlichsten Szenarien einstellen muss. Ob über den Kreis mit Kapitän Mattis Michel, die Tempobolzer auf Außen um den besten Torschützen des TuS, Josip Eres oder der Rückraum, der selber agiert, Lücken reißt oder die oben Angesprochenen in Szene setzt. On top hält der Trainer für seine Spieler noch ein Schmankerl bereit: „Wenn wir die nächsten zwei Punkte in Kreuztal behalten, gibt es Rosenmontag trainingsfrei!“
Sicherlich ein zusätzlicher Ansporn für den ein oder anderen Jecken im Team. Dabei bedarf es gar keiner Zusatzmotivation. Die wartet nämlich schon mit den nächsten Aufgaben auf die TuS-Equipe. Denn zwischen dem 24.Februar und dem 23.März warten drei Mannschaften aus den Top Sechs auf die Michel & Co.. Da werden Weichen gestellt. Und ein wichtiger Bestandteil, das betont die Mannschaft immer wieder, ist die Anhängerschaft. Der Hexenkessel Stählerwiese steht sowieso wie der berühmte achte Mann hinter dem Team. Und bei Auswärtsspielen sind es inzwischen nicht selten mehrere Dutzend Fans, die sich auf die teils weiten Fahrten machen. Ein Faustpfand für den TuS Ferndorf und nicht zu unterschätzender Faktor im Meisterschaftsrennen. Und so sind am Sonntagnachmittag hoffentlich wieder „Alle in der Halle“, wenn es zu ungewohnter Anwurfzeit heißt: Scream for your team – mit der @familieferndorf, mit der @familietus !
Wissenswertes
Gegner: TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg
Einwohner Dansenberg: 2.700 (zum Vergleich: Ferndorf = 3.900)
Trikotfarbe Gast: schwarz-weiß
Größte Erfolge: 2x Aufstieg in die 2.Liga – 1983 & 1992 als TuS Dansenberg