Jahresausklang bei Wetzlars Reserve

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Ein letztes Mal müssen sie noch ran, die Jungs von Ferndorfs Coach Robert Andersson. Das finale Spiel im Jahre 2022 findet aber leider nicht im heimischen Hexenkessel sondern in der altehrwürdigen Sporthalle Dutenhofen statt. Altehrwürdig, weil dort epische Europapokalschlachten geschlagen worden sind. Und zwar in den 90-ern, als die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen, und das als Zweitligist, mit Ihren europäischen Auftritten Geschichte schrieb. Was in der Hinrunde mehrmals schon eindrucksvoll unter Beweis gestellt wurde, findet nun seine Vollendung. Die besten Fans der Liga tragen Rot-Weiß und unterstützen den TuS Ferndorf. Annähernd eine Hundertschaft wird es wahrscheinlich werden, die Samstag Richtung Wetzlar aufbricht. Unter anderem mit dabei ist auch das gesamte Catering-Team des TuS Ferndorf zur Jahresabschlussfahrt.

Der Gegner ist die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II, als Zweitvertretung des Bundesligisten HSG Wetzlar. Diese Spielgemeinschaft hat im Moment allerdings wenig zu lachen, denn zur Zeit fehlen Trainer Axel Spandau vier, fünf wichtige Säulen. Unter anderem auch die im Siegerland bekannten Erik Irle und Jonas Müller. Noch tragischer dürfte allerdings der Ausfall des bisherigen Toptorschützen, Leon Boczkowski, wiegen. Dieser Ausfall wird im Falle der erzielten Tore von einem weiteren Altbekannten aufgefangen. Tim Rüdiger auf Rechtsaußen gab im Hinspiel sein Saisondebut und trifft seitdem am laufenden Band. 69 Tore in 13 Spielen stehen für den wieselflinken Linkshänder zu Buche. Nicht weniger torhungrig zeigt sich sein Pendant auf der linken Angriffsseite, das Wetzlarer Eigengewächs Leon Bremond. Auf die vielen Ausfälle haben die Verantwortlichen reagiert und Philip Opitz vom benachbarten Zweitligisten TV Hüttenberg mit einem Zweitspielrecht ausgestattet. Verlassen können sich die Mittelhessen auf ein starkes Torhüter-Gespann und die Grundtugenden einer zweiten Mannschaft: junge, gut ausgebildete Handballer, die schnellen, schnörkellosen Handball bevorzugen und auf Knopfdruck verschiedene, meist offensive, Abwehrformationen spielen können.

Andersson, der sich die ganze Saison sehr zurückhaltend gezeigt hatte, nimmt sich der Rolle eines Tabellenführers an: „Wir sind der Favorit. Es liegt an uns, ob wir das Spiel siegreich gestalten. Aber es ist Sport, was heißt, dass wir über die volle Spielzeit fokussiert bleiben müssen! Die erste Viertelstunde gegen Kirchzell war der Handball wie ich mir das vorstelle. Eine bewegliche, kompakte Abwehr und dazu ein super Umschaltspiel.“ Die Abwehr wird sicherlich wieder der Schlüssel zum Erfolg sein. Und wahrlich hat der TuS Ferndorf erst zwei Mal diese Saison mehr als dreißig Gegentore zugelassen. Ein Beispiel dafür, dass sich die Abwehrformation mittlerweile gefunden zu haben scheint. Vorneweg sind es Valentino Duvancic, Fabian Hecker, Mattis Michel und Rene Mihaljevic die Spaß an erfolgreicher Abwehrarbeit haben und dem gesamten Team Sicherheit geben. Und dieses Team wird sich personell, im Vergleich zum vergangenen Samstag, nicht verändern.

Überaus erfreuliche Nachrichten gibt es rund um die TuS-Mannschaft zu vermelden. Linksaußen Gabriel da Rocha Viana wurde vom portugiesischen Nationaltrainer in den vorläufigen, dreißig Mann umfassenden, WM-Kader berufen. Auch wenn er es am Ende nicht in den 18-er Kader bei der WM in Polen und Schweden schafft – ein Ausrufezeichen für den ehrgeizigen 20-Jährigen. Erfreulich kann es für die Michel & Co. am Wochenende werden. Denn der schwedische Coach, der in der Pressekonferenz mit einem Augenzwinkern verkündete, dass die Laufbahn im Stadion Stählerwiese sicherlich nächste Woche wieder eis- und schneefrei sei, lobte für sein Team ein paar Tage extrafrei aus. Sollte sich die Mannschaft keinen Lapsus leisten, wird es wahrscheinlich schon Sonntag in den Weihnachtsurlaub gehen. Zeit, um einige Blessuren auszukurieren. Und damit zum nächsten positiven Aspekt. Beim Trainingsstart am 5.Januar erwartet das Trainerduo Andersson/Michel neben den aktuell Spielbereiten auch die Rekonvaleszenten Niklas Diebel, Marko Karaula und Paul Schikora zurück im Training. Inwieweit es dann bei den Dreien bis zum Re-Start am 21.Januar reicht, muss man aber noch abwarten.

80 Kilometer sind es von Kreuztal nach Dutenhofen. Eine kurze Reise in dieser dritten Liga Süd-West und wie eingangs erwähnt, werden sehr viele Ferndorf-Fans auf der großen Hintertortribüne in Dutenhofen erwartet. Wer nicht live dabei sein kann oder will, hat natürlich wie immer die Möglichkeit, dem Livestream auf Sportdeutschland.tv beizuwohnen. Und wie jede Woche, gilt auch zum Abschluss dieses ereignisreichen Jahres – egal wo am Samstagabend mitgefiebert wird: Scream for our team !


WISSNSWERTES
Gegner:  HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II
Einwohner Dutenhofen & Münchholzhausen:  3.100 & 2.400 (zum Vergleich: Ferndorf = 3.900)
Trikotfarbe:  grün-weiß

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