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Sechs Treffer erzielte gestern Alex Reinmann (Archivfoto aus dem Hinspiel)

Es war bereits im Vorfeld ein Thema. Und die Leistung des Teams lässt am Ende keinen Zweifel aufkommen. Auswärtsspiele unter der Woche sind, sofern man es nicht mit Profis zu tun hat, ein schwer zu bewältigender Kraftakt. Selbst der Tabellenletzte aus Waldbüttelbrunn machte unter diesen Umständen dem Tabellenzweiten aus dem Siegerland das Leben schwer.

Der einzige, der sofort auf Betriebstemperatur war, stand im Tor und heißt Tim Hottgenroth. Wobei dem Spiel auch noch andere beiwohnten, die sich großen, und teils sogar allergrößten Respekt verdienten. Zum einen die „Ostkurve“ in der kleinen Waldbüttelbrunner Sporthalle. Die Fans des Absteigers gaben sechzig Minuten Vollgas und unterstützten ihr Team vorbildlich. Zum anderen die kleine Abordnung TuS-Fans, die sich bereits am Mittwochmittag gen Unterfranken aufgemacht hatte, um auch an diesem ungewohnten Wochenspieltag ihr Team zu unterstützen. Und dieses schien, mit Ausnahme des erwähnten Hottgenroths, diese Unterstützung auch dringend nötig zu haben. Denn allzu zäh ließ sich sich der Beginn an. Die Ferndorfer Rückraumkanoniere hatten ihr Visier noch nicht richtig eingestellt. Und mit den herausgespielten Möglichkeiten wurde Chancenwucher betrieben. Nach der 2:4 Führung vergab die TuS-Equipe mehrere Chancen um davonzuziehen. So stand es nach elf Minuten nicht wie erwartet 2:9, sondern nur 3:4, und die Gastgeber spielten im Rahmen ihrer Möglichkeiten gut mit. Die am vergangenen Samstag noch so herausragend agierenden Niklas Diebel und Julius Fanger kamen überhaupt nicht ins Rollen. So war Coach Robert Andersson schon früh gezwungen Personalrochade zu betreiben. Wer nach dem 5:9 (21.) gedacht hatte, dass das Spiel nun in den gewünschten Bahnen verläuft, sah sich allerdings getäuscht. Beim 8:9 (26.) hatten die Bayern den Anschluss wieder hergestellt und Andersson hatte genug gesehen. In einer Auszeit wurden Dinge angesprochen, die dem Trainerduo Andersson/Michel nicht gefallen haben. Die nächsten beiden Angriffe wurden dann auch mit einem viel höheren Tempo gespielt und das Spiel in die Breite verlagert. So war es nicht verwunderlich, dass Alexander Reimann zwei Mal auf Linksaußen erfolgreich war. Apropos Reimann. Der war, mit dem eingangs erwähnten Hottgenroth, der Lichtblick in einer ansonsten qualitativ recht überschaubaren ersten Hälfte. Reimann hatte zudem die Hauptlast auf Linksaußen zu tragen, da sein Gespannsmann Gabriel Viana, wie im übrigen auch Kapitän Mattis Michel, an diesem Spieltag geschont wurden. Beide waren bereits am vergangenen Samstag fraglich, haben aber nun volle zwei Wochen Zeit, um die Blessuren auszukurieren. Beim 10:13 wurden die Seiten getauscht. Einhergehend damit der Wunsch nach mehr Stabilität im Ferndorfer Spiel.

Nachdem Jörn Persson, Fabian Hecker und der Haupttorschütze des Mittwochabends, Alexander Reimann, binnen der ersten sechzig Sekunden von Halbzeit Zwei drei Tore markierten, hatte Waldbüttelbrunns Coach genug gesehen und nahm die wohl schnellste Auszeit der Saison. Diese schien aber nicht auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein, denn der TuS Ferndorf produzierte zwar weiter technische Fehler wie am Fließband, hatte nun aber mit Rostyslav Polyshchuk endlich den Kanonier im Rückraum gefunden, der zu zünden schien. Sehenswert Polyshchuks Eins gegen Eins vor dem 11:18(38.), wo er andeutete, was für ein guter Handballer in ihm steckt. Nun kamen einige Dinge zusammen, die so gar nicht nach dem Geschmack der Hausherren waren. Der Halbrechte Yannick Bardina holte sich nach einer unnötigen Aktion gegen Reimann die rote Karte des umsichtig leitenden Schiedsrichtergespanns Dominik & Lars Salles ab. Zudem war nun, trotz der weiterhin sehr hohen Fehlerquote im Ferndorfer Spiel, nun endlich ein erkennbarer Zug zum Tor. Und damit einhergehend stand das Spiel nun unter dem Motto: 2 fast 4U – es wurde schlichtweg zu schnell für die DJK-ler, wenn denn der TuS ins Tempospiel kam. Lucas Puhl hatte ab der 26.Minute den leicht angeschlagenen Hottgenroth im Kasten ersetzt und machte seine Sache ebenfalls gut. Gut machten ihre Sache auch die beiden Protagonisten auf Außen. In Person von Alexander Reimann, Paul Schikora und Josip Eres. Die beiden 22-jährigen und der erfahrene Kroate machten insgesamt 11 der am Ende 33 Tore. So lief das Spiel über 13:23 (45.) und 16:27 (50.) endlich in den gewünschten Bahnen. Da auch Linus Michel nun noch Spielzeit erhielt, konnten sich am Ende des Spieltages sogar alle Spieler in die Torschützenliste eintragen. Über 20:30 (55.) steuerten die Andersson-Mannen dem letztlich nie gefährdeten Auswärtserfolg entgegen. 21:33 hieß es am Ende und nun hat die TuS-Equipe anderthalb Wochen Zeit, um sich auf die nächsten Aufgaben vorzubereiten.

Nach einem spielfreien Wochenende warten zwei weitere Aufgaben in der Fremde auf die Michel & Co. Erst am 25.Februar beim Tabellensechsten TSG Haßloch, bevor dann am 04.März das absolute Spitzenspiel der 3.Liga Süd-West auf dem Plan steht. HSG Hanau gegen den TuS Ferndorf – Erster gegen Zweiter ; mehr Spitzenspiel geht einfach nicht.

Tore: Alexander Reimann (6), Rostyslav Polyshchuk (5), Valentino Duvancic (4), Marvin Mundus (4/3), Josip Eres (3), Julius Fanger, Marko Karaula, Paul Schikora (je 2), Niklas Diebel, Fabian Hecker, Linus Michel, Rene Mihaljevic, Jörn Persson (je 1)

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