Solide Leistung der Andersson-Mannen beim Auswärtssieg in Haßloch

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Man wollte das Topspiel am kommenden Samstag beim Tabellenführer in Hanau – man hat das Topspiel am kommenden Samstag in Hanau! Das Team von Robert Andersson hatte die letzten beiden Auswärtsspiele nicht so performt, wie man sich das auch selbst erhofft hatte. Zu viele technische Fehler, und eigene Unzulänglichkeiten, besiegelten die Niederlage bei der HSG Rodgau Nieder-Roden, und auch beim Sieg in Waldbüttelbrunn war nicht alles Gold was glänzte. Nun sind es nur noch vier Spiele, respektive ein Sieg, der die Michel & Co. vom Einzug in die Aufstiegsrunde trennt. Und dann, ja dann werden die Karten sowieso noch einmal neu gemischt.

Bei der gastgebenden TSG Haßloch dauerte es sage und schreibe drei Zeigerumdrehungen, bis der Ball das erste Mal im Netz zappelte – 1:0 für die Kurpfalz-Bären. Doch in der darauffolgenden, ersten Überzahl-Situation des Abends, nutzten Jörn Persson und Rene Mihaljevic die Lücken in der Haßlocher Abwehr zur ersten TuS-Führung. Dass es daraufhin wieder drei Minuten dauerte, bis der nächste Treffer fiel, tat der guten Stimmung in der Halle keinen Abbruch. Wieder einmal hatten sich mehrere Dutzend Ferndorfer Fans auf den 250 Kilometer langen Weg in die Vorderpfalz gemacht. Und sie sahen, wie sich ihr Team über 3:5 (11.) und 5:7 (17.) mehr und mehr Spielvorteile erarbeitete. Persson war wieder ein echter Aktivposten im Ferndorfer Spiel. Der 22-jährige scheint sein Formtief endgültig hinter sich gelassen zu haben. Dem 6:8, durch Mattis Michel ging ein Zauberanspiel Marko Karaulas voraus. Hinter dem Rücken spielte er den Pass auf den Capitano, der diesen gewohnt sicher verwandelte. Karaula sorgte dann auch beim 6:9 (19.) für die erste Drei-Tore-Führung der Siegerländer. Alon Obermann, Neuzugang aus Potsdam auf Linksaußen, sorgte beim 3:5 nicht nur für sein erstes Tor im rot-weißen TuS-Dress, sondern sah sich bei seinem neuen Verein nach 18 Spielminuten das erste Mal mit einer Zwei-Minuten-Strafe konfrontiert. Im Anschluss an diese Zeitstrafe mutierte Karaula auf Halblinks zum Vorlagenkönig. Pass auf Michel – Tor. Pass auf Josip Eres, der von Rechtsaußen eingelaufen war – Tor. 7:11 (23.) und die erste Vier-Tore-Führung war die logische Konsequenz aus dieser starken Ferndorfer Phase. Eres setzte beim 9:13 (25.), mit einem Dreher aus der Kategorie Extraklasse, noch ein besonderes Ausrufezeichen. Als dann die beiden Außen, Eres und Oberman, ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgingen und jeweils einen Tempogegenstoß im Kasten der Gastgeber versenkten, war beim 9:15 vieles auf dem richtigen Weg. Der Abwehrverbund, in Kombination mit dem stark agierenden Keeper Lucas Puhl, zeigte sich in aufsteigender Form, verschob gut, war aggressiv genug und half sich gegenseitig bei allzu großen Lücken. So wurden mit einem 10:16 die Seiten gewechselt.

Mihaljevic war zu Beginn von Halbzeit Zwei der Aktivposten. Bis zum 11:20 (36.) hatte der Kroate in Diensten des TuS seine Treffer drei, vier und fünf markiert. Das Trainerteam des Gastgebers zog die Notbremse. Zu sehr stand die TuS-Equipe zu diesem Zeitpunkt auf dem Gaspedal. Doch mit der Auszeit war auch ein wenig die Luft raus. Man nahm sich ein paar unnötige Würfe aus dem Rückraum und zu allem Überfluss musste Innenblocker Fabian Hecker nach 39 Minuten seinen Dienst quittieren. Rote Karte für den Sauerländer, nachdem er einen Gegenspieler zu hart angegangen war. Und mit all diesen Dingen ging ein wenig die Konzentration flöten. Die Gastgeber robbten sich wieder auf acht Tore heran und erst beim 20:30 (49.) durch Rostyslav Polyshchuk war der alte Zehn-Tore-Abstand wieder hergestellt. Apropos Polyshchuk – dem jungen Ukrainer sah man seinen unbedingten Willen an, und er nutzte seine Chance in der zweiten Halbzeit mit vier Toren und guter Spielübersicht. Die letzten zehn Minuten spielte der Tabellenzweite den Sieg dann souverän nach Hause. Man hatte zwei Punkte im Gepäck und vielleicht auch schon ein bisschen das Spiel am kommenden Wochenende im Kopf. Denn mit der nötigen Konsequenz wäre es am Ende ein deutlicherer Sieg geworden. Doch auch so – am Ende gibt es für jeden Sieg zwei Punkte, ob nun mit einem oder mit zwanzig Toren gewonnen wird. 25:34 lautete der Endstand im TSG-Sportzentrum und der Auswärtssieg wurde vom mitgereisten Anhang frenetisch gefeiert.

Nun fiebert man im Lager des TuS Ferndorf dem kommenden Samstag entgegen. Denn mehr Spitzenspiel geht nicht. Als Tabellenzweiter reist man zum Tabellenführer nach Hanau. Mit einem Sieg könnte man die Hessen wieder überflügeln und die lange verlorengegangene Tabellenführung zurück in die Stählerwiese holen. Doch nicht nur Team und Staff freuen sich auf die Begegnung. Auch zahlreiche TuS-Fans haben sich den nächsten Samstag fett im Kalender markiert. Und so dürfen sich die Mannen vom Kindelsberg auf zahlreiche und lautstarke Unterstützung freuen. 

Tore: Josip Eres (6), Rene Mihaljevic (5), Alon Oberman, Jörn Persson, Rostyslav Polyshchuk (je 4), Mattis Michel (3), Marvin Mundus (3/1), Julius Fanger, Marko Karaula (je 2), Fabian Hecker (1)


Fotos M. Lehmann

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