Souverän herausgespielter Auswärtserfolg in Friesenheim

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(Archivfoto aus dem Hinspiel) In Friesenheim neun mal erfolgreich – Marvin Mundus

Das Team von Coach Robert Andersson hatte sich viel vorgenommen für den Rückrundenauftakt bei der mHSG Friesenheim-Hochdorf II, der Zweitvertretung der Eulen Ludwigshafen. Zu tief saß der Stachel der Niederlage in Wetzlar zum Jahresausklang. Zu tief saß die Enttäuschung über den Verlust der Tabellenführung. Und so war es dann wenig verwunderlich, dass die Michel & Co. über ihren Gegner herfielen, wie die gelbschwarzen Taxis in New York über zahlungskräftige Kunden in der Wall Street.

Dabei war der TuS-Motor zu Beginn des Spiels noch recht stotternd unterwegs. Doch nach einem Foul im Tempogegenstoß an Alexander Reimann gab es Siebenmeter. Marvin Mundus, der sich wieder mal keinen Fehlwurf von der Strafwurfmarke leistete, verwandelte sicher zur Führung. Als dann in der 5.Minute zwei Mal Jörn Persson genetzt hatte (1:3) konnte man einige Dinge erkennen. Die Ferndorfer Abwehr war gewillt, die Schritte zu machen die weh tun. Sehr beweglich, gut verschiebend und nicht starr in der 6:0 verharrend, machte man es den Gastgebern aus Friesenheim schwer zu Torerfolgen zu kommen. Beide Außenspieler, der eingangs erwähnte Reimann auf Linksaußen und auch Josip Eres auf der rechten Seite, zeigten sich treffsicher und ebenso spielfreudig wie Julius Fanger auf der Königsposition. Einzig das Zusammenspiel mit dem Kreis harmonierte nicht so flüssig wie gewohnt. Über 3:6 (11.) und 6:8 (16.) konnte die TuS-Equipe beim 7:11 in der 22.Minute erstmals auf vier Tore davonziehen. Als dann auch Rostyslav Polyshchuk ins Rollen kam und der sichere Rückhalt Lucas Puhl den ersten Siebenmeter der Friesenheim-Hochdorfer entschärfte, stellte man die Weichen mehr und mehr in Richtung Auswärtssieg. Der wieder einmal torgefährliche Spielgestalter Persson war es dann, der seine Farben mit den Treffern zum 10:14 (28.) und 10:15 (30.) einen sicheren Vorsprung mit auf den Weg in die Kabinen gab.

Da schienen die Worte Anderssons auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein. Denn innerhalb von nur neun Minuten sorgte das Triumvirat Fanger, Mundus & Polyshchuk für eine Vorentscheidung. Weiterhin hochkonzentriert, mit äußerst wenigen technischen Fehlern behaftet und der schon erwähnten, aggressiven und gut verschiebenden Abwehr, stellten die Rot-Weißen auf 13:22. Als dann auch noch Zerberus Puhl einen Tempogegenstoß der Hausherren entschärfte und der siebenfache Torschütze Eres aus einem schlechten Winkel zum 14:24 traf, hatte Friesenheims Coach Gabriel Schmiedt genug gesehen. Auszeit und seine Mannen auf die Crunch-Time einstellen, in der man es dem Tabellenzweiten aus dem Siegerland so schwer wie möglich machen wollte. Doch als das wieder gut miteinander harmonierende Duo Mundus/Eres nach einem Rückhand-Pass Tor Nummer 25 folgen ließ, war klar, dass sich die Jungs vom Kindelsberg die spielerische Leichtigkeit im Training zurückgeholt hatten. Und nicht gewillt waren, die jungen Gastgeber noch einmal herankommen zu lassen. Die Schlussviertelstunde hielt dann noch zwei Comebacks parat, die bei einem Heimspiel für lautstarken Jubel gesorgt hätten. Nach 44 Minuten kam nach langer Verletzungspause Niklas Diebel erstmals wieder zum Einsatz. Physisch präsent wie eh und jeh, fügte er sich nahtlos in das gute Spiel seiner Mannschaft ein. Da die Rot-Weißen gierig blieben, konnte der Zehn-Tore-Vorsprung über 16:26 (48.) und 18:30 (53.) sogar noch ausgebaut werden. Apropos 53.Minute – die stand auf der Hallenuhr, als Marko Karaula nach fast einjähriger Leidenszeit endlich wieder, unter Wettkampfbedingungen, Hallenboden unter seinen Füßen spürte. Lange Wochen und Monate der Rekonvaleszenz, einhergehend mit dem ein oder anderen Rückschlag. Die Ferndorfer Verantwortlichen haben dem 26-jährigen Kroaten alle Zeit gegeben die er brauchte. Denn zum Saisonende hin werden die Dienste des feinen Technikers noch gebraucht werden. Um zu erkennen, dass er eine Bereicherung für das Ferndorfer Spiel sein wird, dafür war die Zeit seines Einsatzes zu kurz. Aber immerhin ließ er 90 Sekunden vor Spielende das Netz im Friesenheimer Tor zappeln, als er zum 22:34 traf. Dem neunfachen Torschützen Mundus war es vorbehalten, mit dem 22:35 eine Sekunde vor Schluss für den Endstand zu sorgen.

Auch in die Metropolregion Rhein-Neckar hatten sich wieder ein knappes Dutzend TuS-Fans aufgemacht. Diese trotzten nicht nur den widrigen Wetterverhältnissen, sondern machten während der sechzig Minuten durchgängig lautstark auf sich aufmerksam. So macht Handball Spaß und vor allen Dingen Lust auf mehr. Und diese Lust auf mehr können die TuS-Fans am kommenden Samstag, zur gewohnten Handballzeit, endlich wieder in heimischen Gefilden stillen. Zu Gast ist der TuS Dansenberg aus Kaiserslautern. Nicht nur das Unentschieden bei den Pfälzern aus dem Hinspiel sorgt für Spannung. Auch die Auftritte der Dansenberger, die unlängst mit einem neuen Mann auf der Kommandobrücke aufwarteten, lassen aufhorchen. Letzte Woche entführten sie einen Punkt beim Tabellendritten Gelnhausen, um an diesem Wochenende einen Kantersieg gegen den Tabellenvierten aus Haßloch folgen zu lassen. Daher wird es auch wieder auf die bekannt gute Atmosphäre im Hexenkessel Stählerwiese ankommen, um den Gast am kommenden Wochenende niederzuringen.

Tore: Marvin Mundus (9/4), Josip Eres (7), Jörn Persson, Rostyslav Polyshchuk, Gabriel de Rocha Viana (je 4) Julius Fanger (3), Alexander Reimann (2), Marko Karaula, Rene Mihaljevic (je 1)

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