TuS ist gierig auf den elften Sieg im zwölften Spiel

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Es ist 344 Tage her, als der TuS Ferndorf das letzte Mal in der altehrwürdigen Dutenhofener Sporthalle antreten musste. Und der 17.Dezember 2022 war eine Zäsur in der abgelaufenen Drittliga-Saison des TuS Ferndorf. War man sich bis zu diesem Zeitpunkt sicher, dass die Mannschaft gefestigt genug sei gegen solche Mannschaften zu bestehen, wurde man bei der Bundesliga-Reserve der HSG Wetzlar, der HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II eines Besseren belehrt. Doch aktuell ist einiges anders im Lager der Siegerländer Handballer. Mit Ceven Klatt schwingt ein neuer Trainer das Zepter auf der Kommandobrücke, der einen gänzlich anderen Stil prägt als sein Vorgänger Robert Andersson. Und die Protagonisten auf dem Feld machen den Eindruck, dass sie aktuell nichts und niemand aus der Ruhe bringen kann. Der Tabellenführer entledigt sich seiner Aufgaben zur Zeit in souveräner Art und Weise.

Wobei die  HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II auch diese Saison wieder eine schlagkräftige Mannschaft auf die Platte gestellt hat. Den schmerzhaften Abgang des Torjägers Tim Rüdiger hat man im Kollektiv aufgefangen. Dabei können sich die Mittelhessen weiterhin auf ein starkes Torhüter-Gespann und die Grundtugenden einer zweiten Mannschaft verlassen: junge, gut ausgebildete Handballer, die schnellen, schnörkellosen Handball bevorzugen und auf Knopfdruck verschiedene, meist offensive, Abwehrformationen spielen können. Und obwohl sich die Ferndorfer im Dezember vergangenen Jahres an einer 6:0 Deckung die Zähne ausbissen, ist die beschriebene Variabilität im Abwehrspiel ein großes Faustpfand der Jungs von Axel Spandau. Hervorzuheben aus dem beschriebenen Kollektiv ist insbesondere der Leader der jungen Truppe, Lukas Gümbel, der seit Kindertagen das HSG-Trikot trägt. Wie Gümbel im Rückraum beheimatet ist auch der torgefährliche Leon Boczkowski, dem die TuS-Abwehr sicherlich genügend Aufmerksamkeit widmen wird. Komplettiert wird der Reigen der torgefährlichsten Dutenhofener durch den gegenstoßorientierten Rechtsaußen Tizian Weimer. „Wir müssen als Team die gegnerischen Qualitäten so einschränken, dass nur der TuS als Sieger in Frage kommt“, spricht Klatt mit hoher Wertschätzung davon, was in Mittelhessen für eine gute Arbeit geleistet wird.

Dass die Michel und Co. unter der Woche intensiv gearbeitet haben unterstreicht auch die Aussage des Coaches: „Wir haben im Training nochmal angezogen, um erst gar keine Zufriedenheit aufkommen zu lassen!“ Eine Aussage Klatts mit Wums-Potenzial. Ein Trainer und ein Team, die im Erfolgsfall nochmal ein bisschen härter arbeiten. Wo andere im Erfolgsfall die Leine ein wenig locker lassen, will Klatt erst gar keinen Schlendrian aufkommen lassen: „Wir spielen gegen eine Mannschaft auf Tabellenplatz Fünf, die Woche für Woche gute Spiele abliefert. Doch auch gegen diesen Gegner müssen und wollen wir die Favoritenrolle annehmen.“ Dabei wird der Erfolgscoach aus dem Vollen schöpfen können. Unter der Woche waren, entgegen ersten Befürchtungen nach dem Opladen-Spiel, alle Spieler beim Training mit dabei. Und so wird der akribische Spielvorbereiter Klatt seinen Jungs unter anderem beim gemeinsamen Videostudium Stärken und Schwächen des samstäglichen Gegners aufgezeigt haben. Eine Erkenntnis aus dem Spiel vom vergangenen Wochenende war sicherlich auch, dass man bereits an kleinen Gesten merkt, dass sich Spielmacher Janko Kevic von Woche zu Woche wohler fühlt im rot-weißen Dress. Mit seinem handballerischen Können sowieso über jeden Zweifel erhaben, merkt man an Gestik und Mimik, dass die Identifikation des kroatischen Altinternationalen mit großen Schritten voran schreitet. Oft thematisiert in den letzten Wochen wurde die überragende Ferndorfer Abwehrarbeit. Neben dem immer besser funktionierenden Miteinander des Abwehrverbunds mit den beiden Keepern, ist das auch einer vom Timing her besseren Abwehrarbeit zu verdanken. Ob Fabian Hecker, Mattis Michel, Nikita Pliuto, …. – wer auch immer in den letzten Wochen die Arbeit im Innenblock verrichtete, konnte auch die Anzahl der Zeitstrafen minimieren. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt in einer Liga, deren Spielausgang sich bei den Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte oftmals an Nuancen entscheidet.

Über einhundert Fans – das ist die Benchmark, gesetzt von einer lautstarken Anhängerschaft beim letzten Spiel in der europapokalerprobten, kultigen Dutenhofener Halle. Und auch wenn dieses Mal der Termin nicht mit dem Wetzlarer Weihnachtsmarkt einher geht, könnte diese Zahl wieder erreicht werden. Platz genug ist vorhanden auf der riesigen Hintertortribüne. Und so darf man im Ferndorfer Umfeld gespannt sein, wieviel Heimspielatmosphäre die Fans der Rot-Weißen ins benachbarte Hessen tragen. Die Daheimgebliebenen können sich bei Sportdeutschland.tv ein Bild davon machen. Und für Alle, egal wo sie am Samstagabend mit dem TuS mitfiebern, gilt wieder: Scream for your team – mit der #familieferndorf, mit der #familietus !


Wissenswertes
Gegner:  HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II
Einwohner Dutenhofen & Münchholzhausen:  3.100 & 2.400 (zum Vergleich: Ferndorf = 3.900)
Trikotfarbe: grün-weiß

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