TuS will die Serie weiter ausbauen

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Ja, es war nicht alles Gold was glänzte in den ersten drei Heimspielen und dem Auswärtsspiel in Kirchzell. Doch allzu sehr sollte man die Kritikpunkte, um beim Wortspiel zu bleiben, nicht auf die Goldwaage legen. Denn neben all der berechtigten Kritik darf man all das Positive nicht aus den Augen verlieren. Schließlich führt der TuS Ferndorf die Tabelle der 3.Liga Süd-West an. Die mit Abstand fairste Mannschaft kommt aus dem Dorf unter dem Kindelsberg. Und nicht zuletzt stellen die Ferndorfer Jungs mit Niklas Diebel den Führenden in der Feld-Torschützenliste. Ergo, mehr als genügend Dinge nach denen sich manch ambitionierter Verein in den dritten Ligen die Finger leckt.

Als nächstes schickt sich die mHSG Friesenheim-Hochdorf II, die Zweitvertretung der Eulen aus Ludwigshafen an, dem TuS ein Bein zu stellen. Da war doch was. Richtig, vor gerade einmal zwei Wochen versuchte die Zweitvertretung der HSG Wetzlar selbiges. Und auch da war die zweite Mannschaft mit den Dörfern Dutenhofen und Münchholzhausen im Vereinsnamen etabliert worden. Selbiges gilt für den Fusionverein aus der TSG Friesenheim und dem TV Hochdorf. Klangvolle Namen im Handball-Deutschland der 60-er und 70-er Jahre. Aktuell bietet die 3.Liga den nachrückenden Talenten aus dem Handballleistungszentrum ein hochklassiges Sprungbrett in den Profihandball. Das geht allerdings einher mit jährlich großem Stühlerücken. Nicht weniger als sieben Spieler mussten vor der Saison ersetzt werden. Dabei spiegelt der aktuelle Kader der mHSG jugendliche Unbekümmertheit wider. Dreiviertel des Kaders besteht aus Spielern die im neuen Jahrtausend geboren sind. Neben der Schnelligkeit solcher Teams und den meist variablen Abwehrsystemen, die sie zu spielen im Stande sind, geht es im Angriffsspiel nicht über die klassischen Shooter, sondern mehr über die Kleingruppe. Mit Roko Peribonio verfügen die Männer aus der Metropolregion Rhein-Neckar zudem über einen Torhüter mit kroatischen Wurzeln, der auch schon Erfahrungen in den beiden höchsten deutschen Spielklassen gesammelt hat.

Die Torhüterposition ist beim TuS Ferndorf hingegen die wohl am wenigsten diskutierte. Viel mehr Diskussionsstoff liefert aktuell die Breite im Spiel und die Abwehrarbeit. Während ersteres durchaus berechtigte Hoffnung auf Besserung erkennen ließ, war die Arbeit im Abwehrverbund zuletzt weiter kritikwürdig. Hier gilt es für das Trainergespann Robert Andersson / Jannis Michel die Hebel anzusetzen. Die Lücken sind zu groß, die Aggressivität verbesserungswürdig und nicht zuletzt muss auch hier gemeinsam angepackt werden. Abwehr bleibt auch im Jahre 2022 Einstellungssache. Dass es daran nicht hapert, dafür wird der Capitano Mattis Michel schon sorgen. Gemeinsam mit seinen Mannschaftskameraden will er Sieg Nummer Fünf im fünften Spiel. Es wäre die perfekte Ausbeute vor dem schweren Gang nach Dansenberg am 08.Oktober. Valentino Duvancic und Marko Karaula sind weiter rekonvaleszent und stehen noch nicht zur Verfügung. Doch gerade Karaula brennt auf einen ersten Einsatz im rot-weißen Trikot und könnte im Spätherbst zur Option werden. 

Weit über 600 Dauerkarten hat der TuS Ferndorf vor der Saison abgesetzt. Inzwischen scheint sich der Zuschauerzuspruch bei rund 900 Besuchern einzupendeln. Ein beeindruckender Wert in der 3.Liga Süd-West. Aber gerade in Bezug auf die schweren Heimspielgegner Ende Oktober / Anfang November gilt die Maxime: Jeder bringt noch einen mit!! Nachbarn, Freunde, Verwandte – damit die runderneuerte Stählerwiese endlich die 1000 Zuschauer Marke in der 3.Liga knackt. Verdient hat es sich der Tabellenführer allemal. Und so wird es nicht eines besonderen Aufrufs bedürfen, damit auch gegen die Männer aus dem Ortsbezirk Ludwigshafens die Stählerwiese wieder zum Hexenkessel wird: Scream for our team !


WISSENSWERTES
Gegner: mHSG Friesenheim-Hochdorf II
Einwohner Friesenheim & Hochdorf: 18.500 & 3.300 (zum Vergleich: Ferndorf = 3.900)
Trikotfarbe: grün-weiß-rot

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