TuS zeigt sich stark formverbessert

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Man wusste im Lager des TuS Ferndorf bereits im Vorfeld der Aufstiegsrunde, dass man nicht zum engsten Favoritenkreis gezählt wurde. Aber direkt dahinter, da wollte man sich einordnen. Und wer weiß, ob nicht doch was nach ganz oben geht, wenn bei den Mannschaften aus diesem Favoritenkreis  mal das Verletzungspech zuschlägt. Dass nun mit Valentino Duvancic, Linus Michel, Mattis Michel, Rene Mihaljevic und Paul Schikora inzwischen fünf Spieler auf der Georg-Tribüne Platz nehmen und die Bürde der Verletzungssorgen im Siegerland angekommen ist, macht das Bestreiten der Aufstiegsrunde nicht gerade einfacher. Und der Zug nach ganz oben fährt weiterhin ohne das TuS-Team.

Ferndorfs Coach Robert Andersson sagte es in der Pressekonferenz nach dem Spiel: „Ich bin sehr stolz auf die Jungs, die unbedingt eine Reaktion zeigen wollten.“ Und wahrlich, man merkte direkt zu Spielbeginn einen gewissen Spirit auf dem Feld, den man zuletzt schmerzlich vermisst hatte. Tim Hottgenroth, der zu Beginn das Ferndorfer Tor hütete, nahm nach gut einer Minute dem Gast aus Hildesheim direkt einmal den ersten Siebenmeter weg. Und auf der anderen Seite tankte sich Jörn Persson in seiner unnachahmlichen Art durch die Abwehr der Niedersachsen. Somit war der TuS-Express schnell auf Temperatur und kam ins Rollen. Die beiden Außen Josip Eres und Alexander Reimann, sowie der als Kreisläufer agierende Gabriel Viana, sorgten mit ihren Toren für einen 6:1 Zwischenstand nach gut fünf Minuten. Hildesheims Coach sah sich früh gezwungen, mit einer Auszeit auf seine Männer einzuwirken. Doch die im Vorfeld arg kritisierte Abteilung Attacke spielte weiterhin Katz und Maus mit dem Gast aus der Rosenstadt. Perssons Interpretation des Mittelmannes tat seinem Team unheimlich gut. Von der Schnelligkeit im Team profitierten vor allen Dingen die beiden Außen. Doch während Reimann auf Linksaußen hin und wieder etwas haderte, war Josip Eres auf Rechtsaußen wieder einmal eiskalt bei der Verwertung der sich ihm bietenden Chancen. Nach einem  8:3 (11.) und 11:4 (15.) nahm Deutsch bereits früh in Halbzeit Eins seine zweite Auszeit. Zu stark standen die Andersson-Mannen auf dem Gaspedal. Auch technische Probleme beim umsichtig leitenden Schiedsrichtergespann Nicolas Jaros und Felix Thrun änderten nichts an der Gemengelage. Das war eher die etwas nachlassende Konsequenz in der Abwehr. Die führte dazu, dass die Gäste sich nach dem 13:4 (18.) auf 14:9 (23.) heranrobben konnten. Doch früh genug bekam die TuS-Equipe wieder das Heft des Handelns in die Hand. Weiterer Höhepunkt war das erste Heimtor Leander von Mendes in dieser Aufstiegsrunde zum 17:11 (27.). Anschließende Zeitstrafen brachten ein wenig Unruhe aufs Feld, doch schlussendlich gelang es den Rot-Weißen, mit dem 18:13 ein Torepolster mit in die Halbzeit zu nehmen.

In Halbzeit Zwei ging es nahtlos so weiter, wie sich dass die 918 Zuschauer vorgestellt hatten. Viana machte seine Stellvertreter-Sache am Kreis außerordentlich gut und auch Eres war weiterhin in Torlaune. Der Kroate nahm sich auch die engsten Winkel und kam am Ende auf sagenhafte zwölf Tore. Bis zum 23:17 (40.) konnten die Hildesheimer mithalten. Was vornehmlich an Matteo Ehlers lag, der der Ferndorfer Abwehr die ein oder andere Aufgabe an die Hand gab. Doch mit Eres Weitwurftor zum 26:18 aus der eigenen Hälfte, in den verwaisten Kasten der grün-weiß-schwarz gekleideten Gäste, war deren Widerstand auch gebrochen. Lucas Puhl, der Hottgenroth schon in Halbzeit Eins abgelöst hatte, bekam nun immer wieder seine Hand an den Ball. Und in der Schlussviertelstunde spielten sich zwei Akteure in den Vordergrund, die ansonsten eher weniger Spielzeit bekommen. Fabian Hecker und Rostyslav Polyshchuk bekleideten die beiden Halbpositionen und erzielten in diesen fünfzehn Minuten sechs Tore. So sieht also ein Bewerbungsschreiben an den Coach aus, wenn man im nächsten Spiel mehr Spielzeit haben möchte. Ein echtes Highlight hatten sich die Jungs vom Kindelsberg aber noch als Schluss-Schmankerl aufgehoben. Mit einem schön herausgespielten Kempa-Trick, von Josip Eres auf Julius Fanger, schraubten die TuS-Jungs das Ergebnis auf 30:19 (48.). Die Crunch-Time verkam zum Schaulaufen. Über 34:20 (53.) steuerten die Persson & Co. auf einen ungefährdeten 37:23 Sieg hin. 

Jetzt geht der Blick an den Niederrhein. Dort wartet am kommenden Samstag um 19 Uhr die Auswärtsaufgabe bei der  HSG Krefeld. „Wir wollen bis zum Schluss kämpfen und wir wollen auch in Krefeld gewinnen“, diktierte Andersson der Presse in die Notizblöcke. Und angesichts drei weiterer Spiele, die dem Auswärtsmatch in Krefeld noch folgen, gilt es, die Spannung weiter hoch zu halten. Schlussendlich möchten die TuS-Fans noch einen gelungenen Saisonabschluss mit ihrem Team feiern. Und feiern lässt sich nun mal am besten mit Siegen im Gepäck.

 Tore: Josip Eres (12/4), Gabriel da Rocha Viana (6),  Jörn Persson,  Rostyslav Polyshchuk (je 4), Niklas Diebel , Julius Fanger, Fabian Hecker, Alexander Reimann (je 2), Marko Karaula, Leander von Mende, Marvin Mundus (je 1)


Fotos: M.Lehmann + TuS Ferndorf

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