Verdienter Erfolg im letzten Heimspiel 2022

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Alexander Reimann erzielte drei Treffer für den TuS (Foto: M. Lehmann)

Es war angerichtet in der altehrwürdigen Kreuztaler Sporthalle Stählerwiese. Der Verein und die vielen Ehrenamtlichen hatten sich mit allerlei Aktionen in und um die Halle positioniert. Losverkauf, Glühwein, Gewinnspiel, und das bei am Ende wieder einmal über 1.000 Zuschauern. Selten hat #familieferndorf, #familietus so gut gepasst wie am Samstagabend.

Das Spiel begann so ganz nach dem Geschmack der Ferndorfer Fans. Valentino Duvancic, Fabian Hecker, Mattis Michel und Rostyslav Polyshchuk stellten eine bewegliche und gut organisierte Deckung, die ihren Namen auch verdiente. Und vorne sorgten viele Kreuzungen für Bewegung im offensiven Abwehrverbund der Gäste vom TV Kirchzell. Die dadurch entstehenden Lücken nutzten die Außenspieler, Josip Eres und Alexander Reimann, für viele einfache Tore. Gerade Eres wurde von den beiden Halbspielern gut in Szene gesetzt. Vor allen Dingen Polyshchuk sah man seine wiedergewonnene Spielfreude an. Denn nachdem Reimann und Marvin Mundus zum 2:0 vorgelegt hatten, nutzte das Duo Polyshchuk/Eres den Platz zum Kombinieren. Ein eingeübter Spielzug brachte zwei Mal den Erfolg. Hinten rührten die Abwehrasse weiter Beton an, und was dann noch durchkam wurde zur sicheren Beute von Lucas Puhl. Eres schien Gefallen gefunden zu haben am Torewerfen. Denn als nach knapp zehn Minuten ein unglaubliches 7:0 auf der Anzeigetafel stand, hatte der Kroate bereits vier Mal genetzt. Als die Gäste aus dem Odenwald ihr erstes Tor erzielten, gab es sogar zaghaften Applaus von der Tribüne. Sicherlich nicht von denen, die im Handball Alles gesehen haben und wissen, dass selbst ein 7:0 kein Ruhekissen ist, auf dem man es sich gemütlich machen kann. Denn die Gäste hatten nun Spaß daran gefunden am Spiel teilzunehmen und machten sich auf die Aufholjagd. Als nach einer Viertelstunde fünf Gästetorschützen den Spielstand auf 8:5 gestellt hatten, dürfte jedem in der Stählerwiese klar gewesen sein, dass noch 45 Minuten harte Arbeit auf die Mannen von Coach Robert Andersson warten. Doch wenn nichts mehr ging, war Verlass auf die beiden Außenspieler im rot-weißen Trikot. Eres mit seinen Treffern fünf, sechs und sieben, sowie zweimal Reimann stellten mit einem Zwischenspurt auf 13:7 (20.) Wobei die Unterfranken auch ein wenig mit Latte und Pfosten auf Kriegsfuß standen. Als der Vorsprung wieder auf vier Tore zusammengeschmolzen war, schweißte Julian Fanger in unnachahmlicher Art und Weise den Ball zum 15:10 (27.) in den Winkel. Und wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass auch Eres nur ein Mensch und keine Maschine ist, so lieferte dieser ebenjenen Nachweis mit seinem ersten Fehlwurf in der 29.Minute. Mit einem 16:12 ging es in die Kabine, wo Andersson sicherlich ein paar Dinge angesprochen haben wird, die ihm zwischen der 10.-30.Minute missfallen haben.

Doch direkt nach dem Pausentee waren es die Männer aus Kirchzell, die wieder in Schlagdistanz kamen. Bis zum 18:15 (36.) war das so. Dann nahm der TuS-Express noch einmal Fahrt auf. Tim Hottgenroth, der Puhl zwischen den Pfosten abgelöst hatte, parierte zwei Siebenmeter und Jörn Persson spielte seine Schnelligkeit aus. Als der 22-jährige einen tollen Tempogegenstoß zum 22:15 im Kirchzeller Kasten versenkte, versuchte der Gast mit einer Auszeit gegenzusteuern. Als dann dem gut aufgelegten Löffelmann im Gästetor eine spektakuläre Doppelparade gegen Fanger und Eres gelang, war das nochmal ein Weckruf für die Mannen aus Bayern. Andersson gefiel der Auftritt seiner Mannen überhaupt nicht mehr. Auszeit Ferndorf und Zeit, einige Dinge nachzujustieren. Das Schiedsrichterinnen-Gespann Sophia Janz und Rosana Sug schickte zwei Ferndorfer Spieler mit Zeitstrafen auf die Bank und sorgte für doppelte Überzahl der Gäste. Doch auch wenn diese den Vorsprung zu Beginn der Crunch-Zeit nochmal auf vier Tore schrumpfen ließen (26:22, 53.), war es ein am Ende souverän eingefahrener Heimsieg der Rot-Weißen. Sehenswert der Treffer zum 30:24 Endstand, als die Kirchzeller einen Kempa-Trick erfolgreich verwandelten. Und ebenso erstaunlich, dass zum ersten Mal in dieser Saison der TuS Ferndorf mehr Zeitstrafen zu verzeichnen hatte als der Gegner. Andersson fasste es folgendermaßen zusammen: „Der Beginn war so wie wir uns das vorstellen. Nur haben wir dann vergessen so weiter zu spielen. Gegen die Kirchzeller Abwehr haben wir gute Lösungen gefunden, aber insgesamt zu viele freie Bälle nicht verwertet.“

Nun heißt es noch ein allerletztes Mal die Konzentration hochzuhalten und nochmal sechzig Minuten Vollgas geben. Kommenden Samstag wartet ein Auswärtsspiel vor der Haustür auf die Michel & Co.. Bei der HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II kommt es zum letzten Spiel im Jahre 2022, bevor es am darauffolgenden Sonntag in eine kurze, wohlverdiente Pause geht. Nicht schwer zu erraten, dass die tollen Ferndorfer Fans auch am Samstag wieder zuhauf den Weg die A45 runter nach Wetzlar auf sich nehmen werden. Inzwischen scheint die Marke von 1000 Heimzuschauern immer wieder geknackt zu werden. Doch auch auswärts ist der TuS Ferndorf der Verein, der von den meisten Auswärtszuschauern begleitet wird. Diese Unterstützung hat sich die TuS-Equipe aber auch wahrlich verdient. 

Tore: Josip Eres (8), Marvin Mundus (8/4), Jörn Persson (4), Julius Fanger, Alexander Reimann (je 3), Valentino Duvancic, Mattis Michel, Rostyslav Polyshchuk, Gabriel Viana (je 1)


Fotos: M. Lehmann, A. Domian und TuS Ferndorf

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