Zwei Mannschaften mit Verletzungspech im Duell

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„Größe und Demut schließen einander nicht aus“. Der Spruch, der auf einen Theologen aus dem 19. Jahrhundert zurückgeht, hat von seiner Aktualität über all die Jahre nichts verloren. Denn auch wenn man noch so Groß erscheint, ist Demut eine bedeutsame Tugend. Und so gilt es auch für den TuS Ferndorf, in den nächsten Wochen noch demütig zu sein. Denn obwohl man in einigen Bereichen der Klassenprimus ist und nur zwei Punkte hinter Tabellenplatz Eins rangiert, so warten doch noch einige schwere Aufgaben auf die Mannen von Coach Robert Andersson. Und diese gilt es mit dem Stolz auf das Erreichte, aber auch mit der gehörigen Portion Demut anzugehen.

Denn die Fallhöhe erscheint groß beim nächsten Gegner. Im Hinspiel ließ dieser nämlich eindrucksvoll die Muskeln spielen. Nach einigen Niederlagen im Vorfeld, reisten die Kurpfalz-Bären, wie sich die TSG Haßloch selber nennt, als krasser Außenseiter in die Stählerwiese. Dass am Ende ein 30:31 Husarenritt die Anzeigetafel in der Kreuztaler Sporthalle zierte, zeigt, mit was für einem Kaliber es die Michel & Co. zu tun bekommen. Auch aktuell kämpfen die Mannen vom Trainerteam Andreas Reckenthäler und Philip Rogawski mit einer Negativserie. Fünf, teils kräftige, Niederlagen in Folge spülten die Männer aus dem Landkreis Bad Dürkheim von Tabellenplatz Drei hinunter bis auf Platz Sechs. Dabei gibt es immer noch allerhand Qualität im Hasslocher Kader. Unter anderem mit dem Mann zwischen den Pfosten. Marco Bitz, mit einem Spiel für die Rhein-Neckar Löwen in der Champions-League ausgestattet, zeigte zuletzt eine herausragende Form. Antriebsfeder im Offensivspiel der samstäglichen Gastgeber sind Florian Kern und Jan Triebskorn. Viele Lösungen werden bei den Rheinland-Pfälzern über den Kreis gesucht. Gute Konzepte im spieltaktischen Bereich, um dann in der Kleingruppe den Kreisläufer zu suchen, der in Form von Lars Hannes schon 99 Saisontore auf dem Konto hat.

Mit einer bessere Torausbeute kann beim TuS Ferndorf aktuell nur Linkshänder, und Siebenmeterschütze, Marvin Mundus glänzen. Wobei gerade das Zusammenspiel mit seinem kongenialen Partner auf der Außenposition, Josip Eres, immer wieder Alarmstufe Rot für den Gegner bedeutet. Auf der linken Außenbahn hat der TuS Ferndorf vor ein paar Tagen nachgelegt. Der israelische Nationalspieler Alon Oberman hat für die nächsten Wochen seine Zelte im Siegerland aufgeschlagen. Wie notwendig dieser Transfer vom VfL Potsdam zum TuS Ferndorf war, zeigt ein Blick in die Verletztenliste des TuS. Beide Linksaußen, Alexander Reimann und Gabriel Viana, drohen am Samstag auszufallen. Dazu gesellen sich mit Niklas Diebel, Valentino Duvancic, Tim Hottgenroth und Mattis Michel weitere Leistungsträger. Somit wird das Trainerteam Andersson/Michel vermutlich erst am Samstag genau wissen, wer bei der schweren Auswärtsaufgabe, im Südwesten der Republik, zur Verfügung steht. „Auf Alon freue ich mich sehr. Im einbinden neuer Spieler ins Team haben wir ja inzwischen Routine“, verweist der Schwede auf Spieler wie den in der Saison gekommenen Rostyslav Polyshchuk oder aber auf Rekonvaleszenten wie Niklas Diebel und Marko Karaula. Apropos Karaula – auf den Kroaten in Diensten der Ferndorfer wird es am Samstagabend wieder im Besonderen ankommen. Er ist, wie auch ein Julius Fanger oder Jörn Persson, ein Mann für die besonderen Momente. Und die gilt es en Masse zu kreieren, damit auf der Rückfahrt ins Siegerland zwei Pluspunkte mit im Gepäck sind.

Auch bei den heimstarken Hasslochern wird der TuS Ferndorf wieder auf ein großes Faustpfand zurückgreifen können. Was die TuS-Fans nämlich alle zwei Wochen an Kilometern für ihr Team abreißen, dem gebührt allerhöchstes Lob. Doch auch die Daheimgebliebenen werden bei Sportdeutschland.tv wieder im Stream mitfiebern können. Und es werden hoffentlich viele sein, die dem TuS die Daumen drücken und weit über den Kindelsberg hinaus wieder zusammenstehen: Scream for our team ! 


WISSENSWERTES

Gegner:  HSG Haßloch
Einwohner Haßloch:  21.000 (zum Vergleich: Ferndorf = 3.900)
Trikotfarbe:  blau-weiß
größte Erfolge:  Deutscher Feldhandballmeister 1975

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