Der nächste dicke Brocken für den TuS

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In manchen Kulturen spricht man von Zauberern. In heimischen Gefilden bringt man sie mit Weisheit und Ausdauer in Verbindung – die Eulen. Aber es gibt noch andere Eulen. Die aus Ludwigshafen, und die sind am Samstagabend Gastgeber, wenn der TuS-Tross in der Friedrich-Ebert-Halle zu Ludwigshafen gastiert.

So rein gar nichts mit zarten Eulen hat dagegen der Großteil des Ludwigshafener Kaders zu tun. Da sind zum Beispiel die beiden Halbspieler Hendrik Wagner und Stefan Salger, die beide mit über zwei Meter Körpergröße Gardemaß für einen Handballer haben. Zudem verfügt der aktuelle Kader über viele Spieler mit Erfahrung aus der höchsten deutschen Spielklasse. Noch ein, zwei Fakten zu Hendrik Wagner. Der ist vor kurzem von Alfred Gislasson für die deutsche Nationalmannschaft nominiert worden, und hat gegen Portugal sein Debüt gegeben. Im kommenden Sommer geht er dann seinen nächsten Karriereschritt, wenn er seinem Ex-Trainer Benjamin Matschke zur HSG Wetzlar folgt. Apropos Trainer – der ist auf Seiten der Rheinland-Pfälzer kein Unbekannter. Ceven Klatt, einst auch beim TuS Ferndorf am Kreis aktiv, schwingt seit Saisonbeginn das Zepter auf der Eulen-Bank. Und sein Credo, erst einmal eine stabile Abwehr zu stellen, scheinen seine Jungs mittlerweile zu verinnerlichen. Einem schwachen Saisonstart folgte eine Serie von fünf ungeschlagenen Partien, bevor dann der vermaledeite Virus die Klatt-Mannen zu einer Spielpause zwang. Jetzt wollen sie mit ihrer gefürchteten Heimstärke gegen die Mannen von Robert Andersson punkten. Der weiß allerdings genau, was da am Samstag auf die Seinen zukommt: „Die Eulen haben eine physisch starke Mannschaft. Die beiden Halbspieler können auch von elf oder zwölf Metern den Abschluss suchen.“ Zudem will er gegen die starke 6:0 Abwehr der Gastgeber „ein besseres, schnelleres Umschaltspiel“ der Seinen sehen.


Beim Thema Abwehrarbeit gilt es anzusetzen für die TuS-Jungs. Denn bereits gegen Nordhorn-Lingen war der schwedische Coach ganz angetan von der Abwehrarbeit seines Teams. Und 45 Minuten funktionierte ja im Angriff alles wie gewünscht. „Doch Nordhorn ist abgehakt – jetzt kommen die Eulen“, gibt Andersson die Richtung vor. Man will sich keinesfalls vor dem Bundesliga-Absteiger verstecken, wenn auch mit dem mehrwöchigen Ausfall Andreas Bornemanns die nächste Hiobsbotschaft ins Haus flatterte. Und auch bei den anderen Rekonvaleszenten gibt es nichts Positives zu berichten. So wird vermutlich ein Rechtshänder für Entlastung auf der halbrechten Angriffsposition der Ferndorfer sorgen, da Lucas Schneider nicht sechzig Minuten Abwehr und Angriff spielen kann. So kommen auch wieder Spieler wie Simon Strakeljahn ins Rampenlicht, dem sein Coach ein sehr gutes Abwehrspiel bescheinigt. Auf eben diese Abwehr wird es ankommen, denn die wird gegen die wurfgewaltigen Ludwigshafener Schwerstarbeit verrichten müssen. Umso wichtiger, dass Abwehrchef Branimir Koloper nicht schon wieder früh die Segel streichen muss. Wer auf dem Sprung ist, dem Trainer wieder eine Alternative zu sein, ist hingegen Niklas Diebel. Sein Knie reagiert positiv auf die Trainingsbelastung, so dass er in der Friedrich-Ebert-Halle zum Zuge kommen wird.

Apropos Halle – wenn die Eulen-Fans ihre Hymne „Auf ihr Brieder in die Pfalz“ anstimmen und zum „Sirtaki“ bitten, dann ist Handball-Time in der Pfalz. Für alle Fans des TuS Ferndorf gilt es dann Daumen zu drücken und dem Spiel der Schneider & Co. auf Sportdeutschland.tv beizuwohnen. Denn auch wenn das Gastspiel in einem Corona Hochinzidenz-Gebiet, und zudem 225 km entfernt liegt, gilt am Samstagabend um 19 Uhr: Scream for our Team !


Gegner:  Eulen Ludwigshafen
Einwohner Ludwigshafen:  171.000 (zum Vergleich: Ferndorf = 4200)
Heimspielstätte:  Friedrich-Ebert-Halle (2.268 Plätze)
Trikotfarbe:  rot-weiß
größte Erfolge: Aufstieg in die Bundesliga 2010, 2014 + 2017

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