Ein Sieg dank starkem Endspurt

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Youngster Mattis Michel war, neben Kai Rottschäfer, Garant für den Sieg im Top-Spiel (Foto: H.Burbach)

Über 1000 Zuschauer, ein Sieg in der eigenen Halle, den Tabellenzweiten geschlagen – am Ende gab es für den TuS Ferndorf trotz einiger Schwierigkeiten großen Jubel in der Stählerwiese in Kreuztal. Mit 22:17 (8:10) gewannen die Spieler von Trainer Michael Lerscht gegen die HSG Krefeld und zementierten damit vorrübergehend Platz Eins gegen den bis dato ärgsten Verfolger. Doch es war ein hartes Stück Arbeit und sah lange Zeit nicht unbedingt nach dem siebten Saisonsieg des TuS aus.

Gleich von Beginn an entwickelte sich das von vielen erwartete Topspiel auf Augenhöhe mit zwei bärenstarken Torleuten (Rottschäfer und Ruch) und kompakten, aggressiven Abwehrreihen, die den Gegenübern das Leben extrem schwer machten. Die Krefelder Gäste kamen damit jedoch besser zurecht. Auch sie brannten wahrlich kein Torfeuerwerk ab, doch trafen sie in der Anfangsphase zumindest das Tor. 0:3 stand es – da waren jedoch schon mehr als 12 Minuten gespielt. Ferndorf wartete da immer noch auf den ersten Treffer, eine echte Herausforderung für Fans, Mannschaft und Umfeld, denn auf eine so starke Defensivreihe beim Gegner war man selten gestoßen in den vergangenen Wochen. Allerdings begünstigte man den Umstand auch durch eigene Probleme, wenig Konsequenz in den Angriffen und vertane Chancen. In der 13. Spielminute war es schließlich Julian Schneider, der den Bann brach und den ersten Torerfolg für die Heimmannschaft perfekt machte.

Die Partie nahm Fahrt auf, doch tonangebend war die HSG, war der Herausforderer. 6:6 (21.) und 8:8 (27.) – immerhin blieben die Siegerländer dran, zwei Mal war es übrigens Youngster Mattis Michel, der den Ausgleich besorgte. Der Kreisläufer zeigte eine ganz starke Vorstellung und sollte auch am Ende mit seiner Abgezocktheit von der Marke und bei Würfen mit entscheidend sein. Zunächst jedoch galt es für den TuS, die immer wieder starken Paraden ihres Keepers Kai Rottschäfer zu nutzen und eigene Tore zu werfen – mit einem 8:10-Rückstand zur Pause war das bis dahin nicht wirklich erfolgreich. Nach dem Seitenwechsel wurde es langsam besser, Krefeld verteidigte zwar immer noch kompakt und körperlich hart, doch Ferndorf nutzte nun die wenigen Lücken besser und effektiver. Dennoch dauerte es bis zur 50. Spielminute, ehe Marian Basic mit einem Doppelpack die erste Führung für die Rot-Weißen herstellte (16:15).

Angepeitscht von einer hervorragenden Stimmung in der proppevollen Halle machten sich die Lerscht-Schützlinge nun daran, diese Führung zu halten, auszubauen und nach Hause zu bringen. Erneut war es der junge Michel, der mit dem 20:17 von der Marke dem Gegner den Zahn zog, danach war die Gegenwehr der Krefelder weitestgehend gebrochen, so dass Kevin John und Thomas Rink noch auf 22:17 erhöhen konnten. „Wir sind wirklich nicht gut in die Partie gekommen, vor allem offensiv. Wir haben einfach zu viel quer gespielt, zu wenig Tiefe gesucht, wir waren zu sorglos im Angriff. Die Deckung passte, Kai hat stark gehalten. Am Ende halten wir den Gegner bei 17 Toren, das ist schon eine gute Leistung insgesamt. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir im Angriff und im Gegenstoß souveräner auftreten müssen – gerade im Hinblick auf das Spiel in Dormagen“, so das Fazit von Trainer Michael Lerscht.

Torschützen TuS: Michel (7/3), John (4), L. Schneider (3), J. Schneider (3), Rink (2), Basic (2), Faulenbach (1).

Fotos: H. Burbach

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