Enttäuschung an der Ostsee

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Ein Punkt in Rostock ist wohl zu wenig (Foto: Empor Rostock)

Der TuS Ferndorf hat wohl eine der letzten realistischen Chancen, doch noch ein Wort im Kampf um den Klassenerhalt mitreden zu können, vertan und das Auswärtsspiel beim bereits abgeschlagenen und abgestiegenen Tabellenletzten HC Empor Rostock nicht gewonnen. Mit einem 22:22 (11:13)-Unentschieden fuhren die Siegerländer geknickt am Sonntagabend wieder zurück nach Hause. Wieder einmal war es dem TuS nicht gelungen, in einem wichtigen Spiel die PS auf die Straße zu bringen und sich über 60 Minuten so zu präsentieren, wie es der Abstiegskampf verlangt.


Quasi von Beginn an lief man an der Ostsee gegen den ehemaligen DDR-Vorzeige-Handballclub der Musik hinterher, die Rostocker führten durchweg und es drohte bereits nach 20 Minuten beim Stand von 5:10 aus Ferndorfer Sicht eine deutliche Angelegenheit zu werden. Immerhin: Bis zur Pause waren die Spieler von Trainer Michael Lerscht wieder auf zwei Tore herangekommen, Nikola Stojcevski hatte kurz vor der Pause das wichtige 11:13 erzielt. Nach 40 Minuten gelang den Gästen dann der Ausgleich: Der heute wieder engagierte und spielfreudige sowie treffsichere Moritz Barwitzki („Der einzige Lichtblick heute“, so Michael Lerscht) erzielte die beiden Treffer zum 15:16 und 16:16 – der TuS war auf Augenhöhe. Doch fortan kam vor allem wieder in der Offensive all das zum Tragen, was die Ferndorfer am Erreichen guter Ergebnisse hindert: Zu überhastete Abschlüsse oder zu langes Zögern – es passte einfach nicht. Sogar die Tatsache, dass die Lerscht-Truppe einen 18:20-Rückstand noch zu einer 22:20-Führung drehte, reichte nicht für einen doppelten Punktgewinn, denn Rostock glich wenige Sekunden vor dem Ende aus – und der letzte Wurf des Tages von Jort Neuteboom landete in der Empor-Mauer.

„Was soll man da jetzt groß analysieren direkt nach dem Spiel? Dass wir hier nur 22 Tore werfen und es nicht schaffen, gegen den Tabellenletzten in unserer Situation zu gewinnen, spricht Bände. Wir haben eine schlechte Leistung gebracht, haben Fehler gemacht, die man nicht erklären kann“, war Michael Lerscht nach dem Spiel enttäuscht. Der sportliche Leiter des TuS, Mirza Sijaric, ergänzte: „Es war ein Spiel auf höchstens durchschnittlichem Drittliga-Niveau – vieles in der Einstellung einiger Spieler hat einfach nicht gepasst.“ Doppelt weh tut der einfache Punktverlust, weil so gut wie alle Konkurrenten im Tabellenkeller ihre Spiele am Wochenende gewonnen haben – das rettende Ufer ist nun bereits sechs bzw. sieben Punkte entfernt.

Torschützen TuS: J. Schneider (6), Barwitzki (6), Stojcevski (4), Volentics (2), Celestin (2), Heyme (1), Sartisson (1).

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